Grenzen und Grenzüberschreitungen in der jüdischen Geschichte

Grenzen und Grenzüberschreitungen in der jüdischen Geschichte

Veranstalter
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart; Interdisziplinäres Forum "Jüdische Geschichte und Kultur in der Frühen Neuzeit"
Veranstaltungsort
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Tagungszentrum Hohenheim, Paracelsusstr. 91, 70599 Stuttgart
Ort
Stuttgart-Hohenheim
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.02.2011 - 13.02.2011
Deadline
31.01.2011
Von
Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart; Rotraud Ries

Grenzen, Grenzräume und Grenzüberschreitungen kennzeichnen die jüdische Geschichte in der inneren wie der äußeren Perspektive in besonderer Weise: im Umgang mit den Normen der Halacha, des jüdischen Gesetzes, ebenso wie in der Ausgrenzung durch die Mehrheitsgesellschaft, in Mobilität und Migration ebenso wie Ghettoisierung und Vertreibung oder eben in dem Verlassen der jüdischen Religion und Gesellschaft durch die Konversion wie auch der Re-Konversion in umgekehrter Richtung.

Die Fragestellung nach den Grenzen, den Grenzräumen und Grenzüberschreitungen erlaubt also eine breite und facettenreiche Annäherung an vielfältigste Themenkomplexe der jüdischen Geschichte wie auch der Interaktion von Juden und Nicht-Juden. Dies zeigt auch die breite Resonanz auf den CfP, aus der wir für die diesjährige Arbeitskreistagung eine Auswahl getroffen haben, die den europäischen Raum von Spanien bis Polen und von Deutschland bis Italien abdeckt und die Zeit vom Spätmittelalter bis ins 20. Jahrhundert umspannt.

Alle Interessierten sind hiermit herzlich zur 12. Arbeitskreistagung eingeladen, die zum ersten Mal durch das Referat für Geschichte der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart veranstaltet wird.

Programm

Grenzen und Grenzüberschreitungen in der jüdischen Geschichte

PROGRAMM

Freitag, 11. Februar 2011

16.00 – 18.30 Uhr

Kaffee und Begrüßung

Einführung und Moderation: Rotraud Ries

Annette Weber: „Ein wandernder Aramäer war mein Vater und er ging hinab nach Mizraim“ (Devarim 26:5). Zu den Exodusdarstellungen des Joel ben Simeon Feibusch Halevi im 15. Jahrhundert und ihrer Verortung im Ritus

Silke Kurth: Grenzbildung im Wandel – Jüdische Räume im Florenz des Cinquecento

18.30 Uhr

Abendessen und anschließend offener Abend

Samstag, 12. Februar 2011

9.00 – 12.30 Uhr

Moderation: Dieter Bauer

Julia Gebke: Ausgrenzungsmechanismen im frühneuzeitlichen Spanien: Die Debatte um die limpieza de sangre und der medizinische Biologismus

Marie Bunatova: Mobilität der Prager Juden und ihre Handelsbeziehungen mit den Krakauer Juden in der frühen Neuzeit (1576–1620)

Monika Müller: Grenzen der Toleranz? Jüdische Gemeinden im Spannungsfeld zwischen herrschaftlichem Bezug und kommunaler Verortung am Beispiel Pfalz-Neuburgs

Monika Gussone: Judengeleit im Spannungsfeld zwischen Landesherren und Niederadel im Rheinland der Frühen Neuzeit

12.30 Uhr

Mittagessen

14.30 – 18.45 Uhr

Moderation: Christine Magin

Barbara Staudinger: Grenzüberschreitungen im Visier: Das Friedberger Protokoll alltäglicher Judenfeindschaft (1629)

Evi Michels: Polemische Blicke auf die christliche Mehrheitskultur: Jiddische ‚Toledot Yeshu’-Handschriften aus den Niederlanden

Monika Richarz: Von Migration, Rechtlosigkeit, Sexualität und Taufe. Grenzerfahrungen jüdischer Dienstbotinnen im 18. Jahrhundert

Vera Kallenberg: „…dass der Jude bey ihm abscheuliche That vollbracht habe “- Jüdische Grenzverletzungen vor Gericht: intersektionale Analyse des Frankfurter Kriminalprozesses gegen Heyum Windmühl pcto stupri violenti attentati (1808)

Uri Kaufmann: Leben an der Grenze als ständige Ausweichmöglichkeit: Zur Frage der Kontinuität jüdischer Siedlung im Sundgau und am Oberrhein von Basel bis Hohenems 1475–1655

18.45 Uhr

Abendessen und anschließend offener Abend

Sonntag, 13. Februar 2011

9.00 – 12.30 Uhr

Moderation: Christoph Cluse

Daniel Ristau: Von historiographischen und historischen „Begrenzungen“ – oder: Über alternative Zugänge zur Geschichte der jüdischen Familie des 19. Jahrhunderts

Philipp Lenhard: Hermann Jellinek (1822–1848): Jude, Hegelianer, Revolutionär

Anna L. Staudacher: Die Rückkehr zum Judentum in Wien, 1868–1914

Schlussdiskussion und weitere Planung

12.30 Uhr

Mittagessen und Ende der Arbeitstagung

Kontakt

Kerstin Hopfensitz

Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Im Schellenkönig 61, 70184 Stuttgart
0711-1640-752
0711-1640-852
hopfensitz@akademie-rs.de

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