Kultur und Identität. Deutsch-jüdisches Kulturerbe im In- und Ausland

Kultur und Identität. Deutsch-jüdisches Kulturerbe im In- und Ausland

Veranstalter
Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien
Veranstaltungsort
Stiftung Neue Synagoge - Centrum Judaicum
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.10.2011 - 27.10.2011
Deadline
10.10.2011
Von
Dr. Elke-Vera Kotowski

Unter dem Titel „Kultur und Identität“ betreibt das Moses Mendelssohn Zentrum (MMZ) ein ambitioniertes wissenschaftliches Projekt, welches das Erkennen, Erfassen und Bewahren von deutsch-jüdischem Kulturerbe im In- und Ausland zum Ziel hat. Den Auftakt bildet eine internationale Tagung mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland, Österreich, Argentinien, den USA und Israel, die sich mit der Ursachen- und Wirkungsgeschichte der deutschen Kultur und dem Einfluss Kulturschaffender jüdischer Provenienz auseinandersetzt.

Das Erkennen, Erfassen und Bewahren dieses vielfältigen, über die ganze Welt verstreuten deutsch-jüdischen Kulturerbes bedarf einer langfristigen, vernetzten Zusammenarbeit möglichst vieler Akteure. Diese können gemeinsam aus ihren verschiedenen geistesgeschichtlichen, nationalen und religiösen Bezugsrahmen ein differenzierteres Bild vom deutsch-jüdischen Kulturgedächtnis erzeugen und gleichzeitig dem mancherorts drohenden kulturellen Vergessen, welches gleichsam auch Identitätsverlust bedeutet, entgegenwirken.

Anmeldung und Information

Telefon +49 331 28094-0
Fax +49 331 28094-50
moses@mmz.uni-potsdam.de

Aus Sicherheitsgründen ist eine vorherige Anmeldung notwendig und bis 10. Oktober 2011 erbeten.

Tagungsort
Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum
Oranienburger Str 28/30
10117 Berlin

Eine Tagung des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch Jüdische Studien in Kooperation mit der Stiftung Neue Synagoge – Centrum Judaicum

Gefördert durch den Bundesbeauftragten für Kultur und Medien
Staatsminister Bernd Neumann

Programm

Dienstag, 25.10.2011

18.00-21.00 Uhr Begrüßung:
Dr. Hermann Simon (Centrum Judaicum)
Prof. Dr. Julius H. Schoeps (Moses Mendelssohn Zentrum)
Grußwort: Dr. Dieter Graumann (Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland) [angefragt]

Eröffnungsvortrag: Kulturstaatsminister Bernd Neumann

Moderation: Dr. Elke-Vera Kotowski

anschließend Empfang

Musikalische Umrahmung:

Arthur Lourié (1892–1966)
Valse (1926), Gigue (1927)
sowie
Jakob Schönberg (1900–1956)
Arie/Nigun (Berlin 1937)

Dr. Jascha Nemtsov, Klavier

Mittwoch, 26.10.2011

Identität und Kultur. Grundsatzfragen und Spannungsfelder

9.30 Uhr Entwicklung und Modifikationen der jüdischen Identität in Deutschland vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart
Prof. Dr. Michael A. Meyer (Cincinnati)

10.00 Uhr ‚Widerstreitende Gedächtnisse‘. Das Bemühen um ein jüdisch-deutsches Selbstverständnis
Univ.-Doz. Dr. Klaus Hödl (Graz)

Diskussion anschließend Kaffeepause

11.00 Uhr Das Stigma der Heimatlosigkeit – Vom Umgang mit dem deutsch-jüdischen Erbe. Betrachtungen, Kritik und Vorschläge
Prof. Dr. Julius H. Schoeps (Potsdam)

11.30 Uhr Identitäten und Identifizierungen – Zur historischen Demoskopie der deutschen Juden im 19. und 20. Jahrhundert
Prof. Dr. Michael Wolffsohn (München)

Diskussion

Kultur und Gesellschaft
Kultur als identitätsstiftendes Moment

14.00 Uhr „Ich bin Deutscher, und ich bin Jude, eines so sehr und so völlig wie das andere“ 200 Jahre deutsch-jüdischen musikalischen Schaffens
PD Dr. Jascha Nemtsov (Potsdam)

14.30 Uhr Zwischen „Ich möchte wieder einmal...“ und „Ich bin jetzt hier zu Hause“: Europäer auf der transnationalen Flucht von Weimar an den Broadway
Prof. Dr. Atina Grossmann (New York)

15.00 Uhr Im Land von Vitzliputzli: Deutschsprachige Juden in Lateinamerika
Dr. Liliana Feierstein (Heidelberg/Buenos Aires)

Diskussion und Kaffeepause

16.00 Uhr Zooming kulturelle Erinnerung – Von Berlin, Wien, Tel Aviv nach Hollywood und zurück im Film
Prof. Dr. Frank Stern (Wien)

16.30 Uhr Eine verborgene Tradition? Deutsch-jüdische Literatur vom späten 18. Jahrhundert bis heute
Prof. Dr. Liliane Weissberg (Philadelphia)

17.30 Uhr Borderliners. Identitäten in einer Grenzregion
Prof. Dr. Schüler-Springorum (Berlin)

Diskussion

19.30 Uhr Podiumsdiskussion: Kultur schafft Identität schafft Kultur !?

Prof. Dr. Micha Brumlik, Frankfurt
Prof. Dr. Julius H. Schoeps, Potsdam
Prof. Dr. Michael Wolffsohn, München
Prof. Dr. Moshe Zimmermann, Jerusalem
Moderation: Tom Buhrow (ARD Tagesthemen)

Donnerstag, 27.10.2011

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
Einflüsse und Wechselwirkungen

9.30 Uhr „Deutsches“ Recht als Exportartikel? „Jüdische“ Juristen als Vermittler? Anmerkungen zur Transformation von Rechtskulturen durch Migration im 20. Jahrhundert
Dr. Stephan Wendehorst (Gießen/Wien)

10.00 Uhr Tradition – Integration – Transfer? Zur wirtschaftlichen Rolle deutsch-jüdischer Unternehmer in Zwischenkriegszeit und Emigration
Dr. Martin Münzel (Berlin)

Diskussion und Kaffeepause

11.00 Uhr Kultur und Identität in der Wissenschaft. Der Beitrag jüdischer Forscher zur internationalen Bedeutung deutscher Naturwissenschaft bis 1933 – ein jüdischer Beitrag?
Prof. Dr. Ute Deichmann (Beer Sheva)

11.30 Uhr Neuanfang und Rückbesinnung – Das liberale Judentum in Deutschland nach der Schoa
Prof. Dr. Walter Homolka (Potsdam)

Diskussion

Erfassen, Bewahren, Vernetzen
Perspektiven für Forschung und Gesellschaft

14.00 Uhr Kultur und Identität. Deutsch-jüdisches Kulturerbe im In- und Ausland. Projektvorstellung
Dr. Elke-Vera Kotowski (Berlin/Potsdam)

14.30 Uhr Als deutsch-jüdisch noch deutsch war. Die digitalisierten Sammlungen des LBI Archivs bis 1933
Dr. Frank Mecklenburg (New York)

Diskussion und Kaffeepause

15.30 Uhr Das „Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg“
Prof. Dr. Christina von Braun (Berlin)

16.00 Uhr Braucht Deutschland ein Zentrum für verfolgte Schriftsteller, Künstler und Musiker?
Prof. Dr. Jakob Hessing (Jerusalem)

16.30 Uhr Abschlussdiskussion: Gesellschaftliche und politische Verantwortung gegenüber dem deutsch-jüdischen Kulturerbe
weitere Diskussionsteilnehmer
Prof. Monika Grütters MdB (angefragt),
Botschafter Dr. Heinrich Kreft (Auswärtiges Amt),
Cilly Kugelmann (Jüdisches Museum Berlin, angefragt)
Moderation: Dr. Elke-Vera Kotowski (Potsdam)

Während der Tagung werden verschiedene Projekte vorgestellt, die die Erfassung und das Bewahren deutsch-jüdischen Kulturerbes zum Thema haben.

Kontakt

Dr. Elke-Vera Kotowski

Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien
Am Neuen Markt 8
14467 Potsdam
0331-28094-12
0331-28094-50

kotowski@uni-potsdam.de

http://www.mmz-potsdam.de