Genau vor 500 Jahren entstand der "Neue Laienspiegel" des Ulrich Tengler, eines wichtigsten Rechtsbücher der deutschen Geschichte. Sebastian Brant hat eine Vorrede samt Lobgedicht verfasst, auch weitere Humanisten waren beteiligt. Allerdings enthält das Buch auch antijüdische Passagen. Berühmt sind die Darstellungen zur Hexenverfolgungen - die erste Darstellung der Hexerei als Straftatbestand in einem deutschsprachigen Rechtsbuch.
Zum Jubiläum des Werks ist nun der Sammelband "Ulrich Tenglers Laienspiegel - Ein Rechtsbuch zwischen Humanismus und Hexenwahn" erschienen, der auf 536 Seiten mit über 70 Abbildungen Ergebnisse einer internationalen Fachtagung zusammenfasst.
Bei der Präsentation des Bandes in der Studienbibliothek Dillingen werden der Tengler-Biograph Reinhard H. Seitz (Archivdirektor i.R., Augsburg) und der Herausgeber des Bandes Andreas Deutsch (Leiter des Deutschen Rechtswörterbuchs, Heidelberg) die wichtigsten neuen Erkenntnisse zusammenfassen. Zudem ist eine kleine Ausstellung unterschiedlicher Originaldrucke des Laienspiegels geplant. Sie werden vom Leiter der Studienbibliothek Rüdiger May vorgestellt.