Divided/united/global: From research in times of cold war Germany to research without borders
Unter der Trägerschaft der von der Max-Planck-Gesellschaft gegründeten Förderungsgesellschaft Wissenschaftliche Neuvorhaben mbH nahmen im Januar 1992 sieben geisteswissenschaftliche Forschungsschwerpunkte (FSP) in Berlin ihre Arbeit auf. Sie wurden im Ergebnis der Evaluierung der Akademie der Wissenschaften der DDR gegründet und bildeten die Vorgängerinstitutionen für die 1996 geschaffenen Geisteswissenschaftlichen Zentren. Aus Anlass des 20. Jahrestages der Gründung des Forschungsschwerpunktes Moderner Orient (FSPMO) lädt das Zentrum Moderner Orient (ZMO) in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Förderung des ZMO e.V. ein, am Beispiel der Geschichte des FSP Moderner Orient über Entwicklungen in den Geisteswissenschaften seit 1989 zu diskutieren. Vor dem Hintergrund globaler Entwicklungen nach dem Ende des Kalten Krieges und der Auseinandersetzung und Annäherung unterschiedlicher wissenschaftlicher Systeme soll die Frage gestellt werden, inwieweit die Geschichte des FSPMO/ZMO exemplarisch für größere Veränderungsprozesse in den Geisteswissenschaften und insbesondere in den Regionalwissenschaften nach der Vereinigung beider deutscher Staaten gesehen werden kann.
Die folgenden Stichworte markieren die Grundidee der Tagung und umreißen den Rahmen für eine Annäherung an „die Wende“ in der geisteswissenschaftlichen Forschung.
- „Forschen mit statt Forschen über“
- Disziplinäre Entwicklungen zwischen Inter- und Multidisziplinarität
- Zwischen „Area und Global Studies“
Diese Annäherung soll sowohl aus biographischer als auch aus struktureller Perspektive erfolgen. Zum einen wird die Geschichte des FSPMO im Zusammenhang mit Biographien und Karrieren in den Blick genommen. Zum anderen werden neue institutionelle Strukturen geisteswissenschaftlicher Forschungen in der Bundesrepublik Deutschland betrachtet. Die Verknüpfung dieser beiden Perspektiven widerspiegelt auch die 1991 durch den Wissenschaftsrat mit Bezug auf die Gründung der FSPs formulierten Ziele: erstens Arbeitsmöglichkeiten für positiv evaluierte Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften der DDR zu sichern und zweitens innovative Instrumente zur Überwindung von Defiziten in den Geistes- und Sozialwissenschaften der BRD zu schaffen.
Willkommen sind Beiträge, die sich mit folgenden Fragen und Themen beschäftigen:
- Worin bestanden die Defizite in den Geistes- und Sozialwissenschaften der BRD?
- Worin unterschieden sich die Forschungen zu außereuropäischen Gesellschaften in der DDR im Vergleich zur BRD?
- Wie wurden die vom Wissenschaftsrat 1991 und 1994 formulierten Ziele umgesetzt?
- Was waren die Chancen und Risiken des Vereinigungsprozesses für die Geisteswissenschaften in Ost- und Westdeutschland?
- Wie werden Evaluierungen, Abwicklungen und Neuanfänge 20 Jahre später bewertet?
Bitte schicken Sie uns Ihren Themenvorschlag mit einer kurzen Zusammenfassung (450 Zeichen) bis zum 31. Mai 2012 an: geteiltvereintglobal@gmx.de.
Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch.