Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 12 (2013): Visual History

Zeitschrift für Geschichtsdidaktik 12 (2013): Visual History

Veranstalter
Prof. Dr. Markus Bernhardt (Universität Duisburg-Essen) als Heftherausgeber in Verbindung mit dem Vorstand der Konferenz für Geschichtsdidaktik (KGD)
Veranstaltungsort
Ort
Essen
Land
Deutschland
Vom - Bis
28.11.2012 -
Deadline
05.01.2013
Von
Prof. Dr. Markus Bernhardt

1.) CfP, THEMENSCHWERPUNKT: VISUAL HISTORY

Visual History ist bis heute ein einigermaßen schillernder Begriff geblieben. Bisweilen wird er lediglich dazu benutzt, um ein historisches Spezifikum der von Visualität geprägten massenmedialen Gesellschaften des 20. Jahrhunderts zu charakterisieren. In Zentrum des Begriffs steht indessen die programmatische Auffassung, mit seiner Anwendung den älteren Begriff der „Historischen Bildkunde“ zu überwinden, indem visuelle Quellen nicht mehr nur als Dokument von außerhalb ihrer selbst liegen-den Tatbestände im Sinne von „Überrest“ und „Tradition“ analysiert werden sollen. Der Visual History geht es, so Gerhard Paul, vielmehr um die „Visualität der Geschichte als eigene[s] Wirkungsfeld“. Visuelle Medien stehen demnach nicht nur für etwas, was man ihnen mit Interpretationsmethoden entnehmen kann, sie machen vielmehr auch etwas mit dem Betrachter, indem sie durch ihre Wir-kung seine Imagination, seine Subjektivität, seine Identität, sein Geschichtsbewusstsein mitkonstituieren. Sie tun das in der Gegenwart, wie sie es in der Vergangenheit unter jeweils anderen Bedingungen taten.
Der Geschichtsdidaktik erwächst mit der Annahme des Begriffs eine doppelte Aufgabe. Sie muss einerseits ihre in der Vergangenheit bereits erfolgreichen Bemühungen zu theoretischen und methodologischen Fragen der Interpretation von visuellen Quellen fortsetzen und um die neuen geschichtswissenschaftlichen Fragestellungen nach Wahrnehmungsweisen und Bildpraktiken erweitern. Neben Bildern umfasst dies ausdrücklich auch visuelle Repräsentationen in Film und Fernsehen sowie im Internet. Sie muss andererseits – und das ist eher neu – jene Wahrnehmungsweisen und Bildpraktiken der Schülerinnen und Schüler selbst in den Blick der Forschung zu nehmen, da historische Lernprozesse stark vom Visuellen geprägt sind. Das Ausmaß dieser Prägung ist erst in Ansätzen bekannt und bedarf der empirischen Erforschung.
Für die neue Ausgabe der ZfGD sind Themen erwünscht, die folgende Fragestellungen aufgreifen:

- Welche theoretischen Erweiterungen der Definition von visuellen Quellen sind notwendig, um vom „Bildobjekt“ zum „Bildakt“ zu gelangen?
- An welche methodischen Erweiterungen der vorhandenen Bild-/ Filminterpretationsmodelle ist zu denken, um die „Wirkung“ von visuellen Quellen einer reflektierten und reflexiven Auseinandersetzung zuzuführen?
- Wie sind Wirkungsweisen von Bildern, Fotografien, Filmen und Internetanimationen empirisch zu erfassen?
- Welche Rolle spielen handlungsorientierte Methoden bei der Bildinterpretation?
- Wie ist die Visualisierung der Geschichte in der modernen Geschichtskultur als gesellschaftlicher oder kultureller Prozess zu charakterisieren?
- Welche Kompetenzen lassen sich bei der Bildinterpretation schulen? Gibt es eine „Bildkompetenz“?
- Welche konkreten Beispiele lassen sich anführen, um „Visual History“ im Geschichtsunterricht praktisch umzusetzen?
Erwünscht sind auch Beiträge, welche die Thematik mit international-komparativen und vor allem interdisziplinären Zugängen erschließen.

2.) CfP, FORUM

Wie gewohnt, wird es auch im Jahrgang 2013 der Zeitschrift für Geschichtsdidaktik ein „Forum“ geben, das nicht an den Themenschwerpunkt gebunden ist. Hier können aktuelle Debatten oder neuere Forschungen aus der Geschichtswissenschaft, der Geschichtsdidaktik und anderen Didaktiken oder gerne auch der geschichtsdidaktischen Diskussionen und Schwerpunkte aus anderen Ländern vorgestellt werden.

3.) CfP, REZENSIONSTEIL

Schließlich soll auch der Jahrgang 2013 wieder einen umfangreichen Besprechungsteil enthalten, in dem vor allem Veröffentlichungen des Jahres 2012 vorgestellt werden. Die Rezensionen sollten einen Umfang von zwei Manuskriptseiten (5000 Zeichen, incl. LZ) nicht überschreiten. Angebote dafür wer-den erbeten.

4) ORGANISATORISCHES

Interessenten für die Übernahme eines Beitrages werden gebeten, entsprechende Vorschläge bis zum 5. Januar 2013 in Form eines Kurzexposés beim Heftherausgeber der Ausgabe 2013 einzureichen. Die Artikel selbst sollten dann bis 1. März 2013 ebenfalls beim Heftherausgeber eingegangen sein. Alle Beiträge (Themenschwerpunkt und Forum) sollten auf zirka 30.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) begrenzt sein. Ferner sollten ein englischsprachiges Abstract im Umfang von max. 800 Zeichen (inkl. Leerzeichen) sowie eine Autorennotiz beigefügt werden.

Die eingereichten Beiträge werden in einem doppelt anonymisierten Peer-Review-Verfahren begutachtet.

Interessierte werden gebeten, sich bald mit dem Heftherausgeber in Verbindung zu setzen.
Die Redaktionsrichtlinien finden Sie unter dem Link „Zeitschrift“ der Verbandshomepage: http://www.kgd-geschichtsdidaktik.rub.de/

Programm

Kontakt

Markus Bernhardt

Universität Duisburg-Essen, Historisches Institut, 45117 Essen

markus.bernhardt@uni-due.de

http://www.uni-due.de/geschichte/personal.php?SHOW=one&ID=207
Redaktion
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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