Geschichtslernen in biographischer Perspektive. Nachhaltigkeit - Entwicklung - Generationendifferenz

Geschichtslernen in biographischer Perspektive. Nachhaltigkeit - Entwicklung - Generationendifferenz

Veranstalter
Konferenz für Geschichtsdidaktik. Verband der Geschichtsdidaktikerinnen und Geschichtsdidaktiker Deutschlands e.V.
Veranstaltungsort
Georg-August-Universität
Ort
Göttingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.09.2013 - 27.09.2013
Deadline
05.07.2013
Von
Demantowsky, Marko

XX. Zweijahrestagung der Konferenz für Geschichtsdidaktik

Das Tagungsthema „Geschichtslernen in biographischer Perspektive“ markiert ein Forschungsfeld, das in der Geschichtsdidaktik bislang noch weitgehend ein Desiderat darstellt. Wir wissen wenig über langfristige Prozesse historischer Bewusstseinsbildung und historischen Lernens. Während in vorliegenden empirischen Forschungen der Akzent vor allem auf unterrichtsbezogenen Untersuchungen liegt, wird es hier nötig sein, vor- und außerschulische Entwicklungsprozesse insbesondere auch in längsschnittlicher Perspektive in den Blick zu nehmen. Dabei geht es einerseits um institutionelle Kontexte (Funktion und Kompetenzziele von historischem Lernen in außerschulischen Ausbildungskontexten), andererseits und stärker aber um individuelle Prozesse (langfristige Wirksamkeit und Orientierungsfunktion historischen Lernens, Bedeutung von Geschichte in der nachschulischen Biografie, Verarbeitung eigener Vergangenheit in autobiografischen Lebenskonstruktionen, Entwicklung von Geschichtsbewusstsein auf allen Altersstufen).

Die KGD begeht mit dieser Tagung den 40. Jahrestagung ihrer Gründung und zugleich findet die XX. Zweijahrestagung statt. Das erklärt auch wesentlich den Tagungsort: Göttingen war im Jahre 1973 der Gründungsort des geschichtsdidaktischen Fachverbandes.

Deshalb findet im Rahmen dieser Zweijahrestagung nicht nur eine intensive und kritische Auseinandersetzung mit dem Tagungsthema statt, sondern es wird auch zwei disziplin- und verbandsgeschichtliche Anlässe geben: zum einen den kurzen Vortrag eines Zeitzeugen von 1973 (HORST KUSS), zum anderen am Abschlusstag auch eine entsprechende Sektion zur Zeitgeschichte der Geschichtsdidaktik. Deren Diskussionen (auch zur unmittelbaren Gegenwartsvorgeschichte der Disziplin) mögen zugleich auch eine Möglichkeit bieten, die momentane Situation und Zukunftsperspektiven der Disziplin kollegial zu erörtern.

Programm

Mittwoch, 25. September
Eröffnung

14.00 Begrüßung und Grußworte

- Michael SAUER (Vorsitzender der Konferenz für Geschichtsdidaktik)
- Wolfgang LÜCKE (Vizepräsident der Georg-August-Universität)
- Ulrich BONGERTMANN (Vorsitzender des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands)
- Horst KUSS (Göttingen), Ein Rückblick auf 1973

14.30 Zum Stand der Disziplin, Michael SAUER (Göttingen)
15.00 Tagungseinführung, Charlotte BÜHL-GRAMER (Nürnberg)

16.00–18.40 Sektionen 1 und 2

Sektion 1: Geschichte – Biographie – Identität
Ltg. Charlotte BÜHL-GRAMER (Erlangen-Nürnberg)

16.00 Einführung
16.15 Identität und geschichtliche Sinnbildung bei Autoren historischer Bestsellerromane, Felix HINZ (Hildesheim)
16.40 Fragmentarische Geschichte und kohärentes Leben - Autobiographische Texte von Peter Martin LAMPEL (1894–1965), Martin LÜCKE (FU Berlin)
17.20 Generation(en) und Geschicht(en) – generationelle Auseinandersetzungen über Geschichtsdeutungen am Beispiel von Krieger- und Deserteur-Denkmälern, Marco DRÄGER (Göttingen)
17.45 Von „face to face“ zu „face to interface“. Potentiale lebensgeschichtlicher Video-Interviews mit Überlebenden der NS-Verfolgung für das Geschichtslernen, Bernd KÖRTE-BRAUN (Berlin)
18.10–18.40 Diskussion

Sektion 2: Nachhaltiger Geschichtsunterricht
Ltg. Anke JOHN (Jena)

16.00 Einführung
16.15 Geschichtsunterricht – was bleibt? Die Sicht der Schulabgängerinnen und Schulabgänger, Manfred SEIDENFUSS/Markus DAUMÜLLER (Heidelberg)
16.40 Nachhaltiger Geschichtsunterricht aus Lehrersicht, Dirk URBACH (Bochum)
17.20 Historisches Lernen zwischen Instruktion und Konstruktion. Theorie - Pragmatik - Empirie, Jörg VAN NORDEN (Bielefeld)
17.45 Was heißt „historisches Wissen“ – ein Erfahrungsbericht aus der Gesamtschule Nordrhein-Westfalens, Stephan WESER (Dinslaken)
18.10–18.40 Diskussion

Abendvortrag

20.30 Lernen, Erinnern und Gehirn – Reifung, Identitätsbildung und Vergangenheitsbewusstsein, Hans J. MARKOWITSCH (Bielefeld)

Donnerstag, 26. September
9.30–12.10 – Sektionen 3 und 4

Sektion 3: Geschichte in außerschulischen Ausbildungskontexten
Ltg. Alfons Kenkmann (Leipzig)

09.30 Einführung
09.45 Neben Steuern und Recht - Geschichte als Ausbildungsinhalt in der Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalens, Sabine MECKING (Duisburg)
10.10 Polizeiliche Traditionsarbeit in der Erinnerungsarena, Christoph SPIEKER (Münster)
10.50 Integrationshilfe oder Gesinnungsprüfung? Theorie und Praxis historischer Bildungsarbeit im Rahmen der Einbürgerungsverfahren, Christina KAKRIDI (Göttingen)
11.15 Geschichte in der Offiziersausbildung der Bundeswehr, Christian BUNNENBERG (Essen)
11.40-12.10 Diskussion

Sektion 4: Entwicklung des Geschichtsbewusstseins
Ltg. Michael SAUER (Göttingen)

09.30 Einführung
09.45 Fachfremdes Geschichtsbewusstsein? Welche Rolle spielt die berufliche Sozialisation von Lehrkräften für Vorstellungen von Geschichte und Geschichtsunterricht?, Georg GÖTZ (Oldenburg)
10.10 Historisches Denken bei 4- bis 10-jährigen Kindern in der deutsch-, italienisch- und französisch-sprachigen Schweiz, Sabine BIETENHADER (Chur)
10.50 Doppeltes semi-historisches Bewusstsein? Entwicklung des Geschichtsbewusstseins bei Schüler/innen mit Migrationshintergrund, Lale YILDIRIM (Köln)
11.15 Geschichtsbewusstsein in Verletzungsverhältnissen, Jürgen STRAUB (Bochum)
11.40-12.10 Diskussion

14.00 Poster-Präsentation

16.00–18.30 Mitgliederversammlung der Konferenz für Geschichtsdidaktik. Verband der Geschichtsdidaktikerinnen und Geschichtsdidaktiker Deutschlands e.V.

Freitag, 27. September

8.30 KGD-Arbeitskreise
- „Digitaler Wandel und Geschichtsdidaktik“ (in Beantragung), Ltg. Marko DEMANTOWSKY, Jan HODEL, Christoph PALLASKE

- „Empirische Geschichtsunterrichtsforschung“, Ltg. Holger THÜNEMANN, Meik ZÜLSDORF-KERSTING

- „Frühes historisches Lernen“, Ltg. Monika FENN

- „Geschichtsdidaktik theoretisch“, Ltg. Martin LÜCKE, Bärbel VÖLKEL

- „ Historisches Lernen mit Museen“, Ltg. Alfons KENKMANN, Patrick OSTERMANN

- „Welt- und globalgeschichtliche Perspektiven im Geschichtsunterricht“, Ltg. Susanne POPP

10.00–13.00 Uhr – Sektion 5 und Abschlussplenum

Sektion 5: Zur Zeitgeschichte der Geschichtsdidaktik
Ltg. Marko DEMANTOWSKY (Basel)

10.00 Einführung
10.15 Geschichtsdidaktik als gesellschaftliche Repräsentation. Diskurse der Disziplin im zeitgeschichtlichen Kontext um 1970, Thomas SANDKÜHLER (HU Berlin)
10.40 Zur Verbandsgeschichte der KGD 1973–1998, Friederike VOLKMER (Bochum)
11.05 Diskussion
11.40 Geschichtsdidaktik nach PISA. Bilanzen und Perspektiven, Markus BERNHARDT (Duisburg-Essen)
12.00 Geschichtsdidaktik nach PISA. Bilanzen und Perspektiven, Michele BARICELLI (Hannover)
12.20 Diskussion und gleichzeitig Abschlussplenum

Arbeitskreise II
ab 13.00 ein weiteres Treffen für die Arbeitskreise möglich

Kontakt

Prof. Dr. Marko Demantowsky
Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Vorstand der KGD
Pädagogische Hochschule FHNW
gesellschaftswissenschaften.ph@fhnw.ch

http://www.historicum.net/kgd/forschung/zweijahrestagungen/2013-goettingen/
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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