Kalkulierte Gelehrsamkeit. Zur Ökonomisierung der Universitäten im 18. Jahrhundert

Kalkulierte Gelehrsamkeit. Zur Ökonomisierung der Universitäten im 18. Jahrhundert

Veranstalter
Herzog August Bibliothek
Veranstaltungsort
Herzog August Bibliothek, Bibelsaal, Lessingplatz 1, 38304
Ort
Wolfenbüttel
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.06.2013 - 14.06.2013
Von
Dr. Elizabeth Harding/ Dr. Jens Bruning

Die Debatte um die angemessene Finanzierung von Wissenschaft und Universität ist bekanntlich so alt wie die Geschichte der akademischen Lehranstalten selbst. In der Entwicklung der Hochschullandschaft des Alten Reiches tritt indes das lange 18. Jahrhundert durch eine Vielzahl von diesbezüglichen Neuerungen hervor. In dieser Zeit wurde das Wissen zur Ökonomie an Universitäten verschriftlicht und es gab ein gesteigertes Interesse an Hörergeldern und studentischem Zahlungsverhalten, was von dem Aufkommen neuer Wettbewerbspraktiken begleitet wurde. Die Tagung interessiert sich für ökonomiehistorisch inspirierte Fragestellungen der Kulturgeschichte. Den Fokus auf die Praktiken der Ökonomisierung richtend soll die Universitätsgeschichte für neuere Herangehensweisen geöffnet werden.

Die Veranstaltung wird gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung.

Programm

MITTWOCH, 12. JUNI 2013

14:00 Uhr HELWIG SCHMIDT-GLINTZER (WOLFENBÜTTEL)
Begrüßung

14:15 Uhr ELIZABETH HARDING / JENS BRUNING (WOLFENBÜTTEL)
Kalkulierte Gelehrsamkeit. Zur Ökonomisierung der Universitäten im 18. Jahrhundert – Eine Einführung

SEKTION I: PRAKTIKEN I: DIE INSTITUTIONEN

14:45 Uhr ULRICH RASCHE (WIEN)
Finanzierung und Ökonomisierung der frühneuzeitlichen Universitäten: Grundmuster und Wirkungszusammenhänge

16:00 Uhr DIRK ALVERMANN (GREIFSWALD)
Ökonomisierung im Spiegel von Norm und Observanz – das Beispiel Greifswald

16:45 Uhr FREDERIC GROß (TÜBINGEN)
Zwei (un)gleiche Schwestern in einem Land – die Universität Tübingen und die Hohe Karlsschule in Stuttgart im Spannungsfeld von Finanzierungsnöten und württembergischem Ständekonflikt

17:30 Uhr SASCHA WEBER (MAINZ)
Hochschulreformen in Kurmainz. Zur Ökonomisierung der Universitäten zu Mainz und Erfurt im 18. Jahrhundert

DONNERSTAG, 13. JUNI 2013

09:00 Uhr MARIANNE TAATZ-JACOBI (HALLE)
„[...] von der Gedeylichkeit undt Ausnehmung der Universität Hall wenig Hoffnung zu machen.“ Die Gründung der Friedrichs-Universität Halle 1691/94 im Spannungsfeld von Integrations- und Konfessionspolitik

09:45 Uhr STEFFEN HÖLSCHER (GÖTTINGEN)
„von der sufficientz des fundi“ – Das Göttinger Modell der Universitätsfinanzierung im 18. Jahrhundert

SEKTION II: PRAKTIKEN II: DIE UNIVERSITÄTSANGEHÖRIGEN

11:00 Uhr BORIS KLEIN (LYON)
Zur Bedeutung der Privatvorlesungen an den deutschen lutherischen Universitäten der Frühneuzeit – die Universität zwischen öffentlicher Einrichtung und Zusammenschluss von privaten Unternehmern

11:45 Uhr JÜRGEN SCHLUMBOHM (GÖTTINGEN)
Markt und Monopol: Konkurrenz innerhalb der Universität, Konkurrenz zwischen Universitäten (Göttingen im 18. Jahrhundert)

14:30 Uhr SWANTJE PIOTROWSKI (KIEL)
Universität und Landesherrschaft. Zur Struktur des Lehrkörpers der Christiana Albertina 1665-1765

15:15 Uhr DOMINIK HÜNNIGER (GÖTTINGEN)
„Eine seinen Ruf und seine Verdienste entehrende Vernachlässigung“. Die rhetorischen Praktiken bei Gehaltsverhandlungen an der Universität Kiel (ca. 1770-1810)

16:30 Uhr KIRSTEN VAN ELTEN (WOLFENBÜTTEL)
Der ökonomische Gelehrte? Universitäre Karrieremuster: Das Berufungswesen der Universität Helmstedt im 18. Jahrhundert

17:15 Uhr ALEXANDER MOUTCHNIK (MÜNCHEN)
Finanzierung der Naturwissenschaften an den Universitäten im 18. Jahrhundert. Ökonomische Aspekte der Tätigkeit des Heidelberger Professors für Experimentalphysik und Astronomie Christian Mayer SJ (1719-1783)

FREITAG, 14. JUNI 2013

SEKTION III: DISKURSE UND MEDIEN

09:00 Uhr MARIAN FÜSSEL (GÖTTINGEN)
Bergwerke, Fabriken, Handelshäuser. Die Universitäten im Ökonomisierungsdiskurs des 18. Jahrhunderts

09:45 Uhr MATTHIAS ASCHE (TÜBINGEN)
Studenten am Tropf – obrigkeitliche Studienfinanzierung und Überfüllungsdiskurse an deutschen Universitäten des 18. Jahrhunderts

11:00 Uhr SANDRA SALOMO (JENA)
„[...] alles will Geld, Geld, Geld.“ Studentische Schulden in der Universitätsstadt Jena im 18. Jahrhundert

11:45 Uhr JOHAN LANGE (HEIDELBERG)
Notwendige Ausgaben? Studentische Lebenshaltungskosten in der Ratgeberliteratur des späten 18. Jahrhunderts

12:30 Uhr – Abschlussdiskussion –

Kontakt

Dr. Volker Bauer

Herzog August Bibliothek

05331/ 808210
05331/ 808266
forschung@hab.de

http://www.hab.de
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