Workshop früher/später: Zeugnisse in temporaler Alterität

Workshop früher/später: Zeugnisse in temporaler Alterität

Veranstalter
Alina Bothe, AG ZeugInnenschaft, Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg
Veranstaltungsort
Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg Sophienstraße 22 10178 Berlin Raum 1.01
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.02.2014 -
Deadline
01.02.2014
Von
Alina Bothe

Wie beeinflusst Zeit ZeitzeugInnenberichte? Werden Zeugnisse im Verlauf der Zeit verändert oder führen traumatische Erinnerungen zu einer steten Gegenwärtigkeit der Ereignisse? Welche Muster und Modi schreibt Temporalität in die Narrative der Erinnerung ein? Diese drei Fragen skizzieren die Relationen zwischen Zeit und Zeugnissen, denen dieser Workshop nachgehen will. Das Verhältnis zwischen Zeit und Zeugnisberichten wird im geläufigen Begriff des Zeitzeugen, der Zeitzeugin bereits angedeutet. Anhand verschiedener Zeitzeugnistypen zur Geschichte der Shoah und des Nationalsozialismus soll den oben genannten Fragen nachgegangen werden. Dabei werden die Beiträge interdisziplinär Quellen aus verschiedenen Archiven und in verschiedenen medialen Formaten analysieren.

Die Teilnahme am Workshop ist beschränkt. Anmeldung bitte bis zum 1.2.2014 an: a.bothe@zentrum-juedische-studien.de

Programm

09.00-09.20 Uhr
Begrüßung Stefanie Schüler-Springorum (stellvertretende Sprecherin des Zentrums Jüdische Studien Berlin-Brandenburg)

09.20-10.20 Uhr
Irmela von der Lühe (Berlin): „Wir sind die letzten, fragt uns aus“ – Aspekte und Probleme einer Literatur- und Kulturgeschichte der Zeugenschaft.

10.20-10.45 Uhr
Kaffeepause

10.45 -12.30 Uhr
Panel 1: Zeit und Narrative (Moderation Grete Rebstock)
Markus Nesselrodt (Berlin): Ein Tabu? Zur Bedeutung des sowjetischen Exils unter polnisch-jüdischen Überlebenden
Sonja Knopp (Berlin): Fragmentierte Geschichte. Das Phänomen der Nachträglichkeit und Gegenwärtigkeit in Videozeugnissen von traumatisierten Shoahüberlebenden.
Anke Kalkbrenner (Wuppertal): „Silence won't bring us joy either“ – Zur frühen sekundären ZeugInnenschaft im jiddischen Nachkriegsfilm „Undzere Kinder“

12.30-13.30 Uhr
Mittagsimbiss

13.30-15.15 Uhr
Panel 2: Zeit/lichkeit und ZeitzeugInneninterviews (Moderation Anke Kalkbrenner)
Jan Taubitz (Erfurt): Der Holocaust als Anfang oder als Höhepunkt? Die narrative Modellierung von Zeitzeugeninterviews vor und nach 1978/1979
Andree Michaelis (Frankfurt/Oder): Zur Komplexität und zur Bedeutung der zeitlichen Strukturen in videographierten Lebenserzählungen aus dem VHA der Shoah Foundation
Alina Bothe (Berlin): 1946, 1996, 2006. Drei Zeugnisse, drei Archive, drei Zeiten: Eine Geschichte?

15.15-15.45 Uhr
Kaffeepause

15.45-17.15 Uhr
Panel 3: Andere Zeugnisse (Moderation Sonja Knopp)
Christina Brüning (Freiburg): „Mein Vater war ein guter Soldat, er hat wenigstens noch versucht menschlich zu bleiben" - Ein Einblick in die Zeugnisse der Kinder von Täter_innen aus dem „Judith Kestenberg Archive of Child Survivors"
Grete Rebstock (Berlin): Sprechen am Ende des Lebens: russische Zeugnisse aus dem Zwangsarbeit-Archiv
Sara Han (Berlin): Jüdisch-christlicher Dialog. Zeugnis. Erinnerung?

17.30-18.00 Uhr
Abschlussdiskussion
Impuls Irmela von der Lühe

Kontakt

Alina Bothe

Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg
Sophienstraße 22, 10178 Berlin

a.bothe@zentrum-juedische-studien.de

http://www.zentrum-juedische-studien.de/
Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
Beiträger