Die Klage des Künstlers. Krise und Umbruch von der Reformation bis um 1800

Die Klage des Künstlers. Krise und Umbruch von der Reformation bis um 1800

Veranstalter
Schwabenakademie Irsee in Kooperation mit der Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte
Veranstaltungsort
Schwabenakademie Irsee, Klosterring 4, 87660 Irsee
Ort
Irsee
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.04.2014 - 13.04.2014
Deadline
10.04.2014
Von
Schwabenakademie Irsee/Trierer Arbeitsstelle für Künstlersozialgeschichte

Kunsthistorisches Forum Irsee. 2. Frühjahrskonferenz

Die Lebens- und Arbeitswelt des Künstlers in der Frühen Neuzeit ist von tiefgreifenden Krisen und Umwälzungen geprägt. Dazu gehören insbesondere die Reformation, der Dreißigjährige Krieg, die Teilung der Niederlande, die Hugenottenverfolgung, Epidemien und Hungersnöte. Ereignisse wie diese wirkten sich nachhaltig auf das Künstlerindividuum aus. Aufgrund der zeitlichen Nähe zum Reformationsjubiläum 2017 legt die Tagung den Fokus auf die Ära der Reformation und Gegenreformation, wobei der Rahmen bis um 1800 mit den europäischen Revolutionen abgesteckt wird.

Untersucht werden Strategien des Künstlers, der Unsicherheit zu begegnen und die neue Situation zu gestalten, das Phänomen der Künstlermigration sowie Konfessions- oder Ortswechsel, die das Kaufverhalten der Interessenten oftmals gravierend beeinflussten. Von besonderem Interesse ist, wie die Künstlerklage artikuliert wurde und wo sie zirkulierte. Neben schriftlichen Quellen (etwa Beschwerden beim Rat einer Stadt) finden sich auch zahlreiche visualisierte Formen der Künstlerklage, unter anderem Flugblätter, Auktionseinladungskarten, frühneuzeitliche Zeitungskarikaturen.

Programm

Freitag, 11. April 2014

18.00 Uhr
Abendessen

19.00 Uhr
Begrüßung durch die Veranstalter und Präsentation des Tagungsbandes „Fälschung, Plagiat und Kopie“

Podiumsdiskussion: Parallelwelten – Künstlerische Positionsbestimmungen in Ost- und Westdeutschland
Dr. Markwart Herzog, Direktor Schwabenakademie Irsee
Prof. Dr. Sigrid Hofer, Kunsthistorikerin, Universität Marburg
Eberhard Göschel, freischaffender Künstler, Dresden
Prof. Günther Hornig, Künstler und Professor an der Hochschule der Künste, Dresden

Samstag, 12. April 2014

I. Die heterogene Quellenlage zum Forschungsthema „Künstlerklage“

8.30 – 9.00 Uhr
Dr. Birgit Ulrike Münch, Trier: Einführung in das Tagungsthema. „J’accuse!“ Wie klagen frühneuzeitliche Künstler?

9.00 – 9.45 Uhr
Dr. Susan Tipton, München: „Die fetten Jahre sind vorbei!“ Künstlerklagen in normativen Quellen und juristischen Dokumenten der Frühen Neuzeit

9.45 Uhr
Kaffeepause

II. Die frühe Reformation als Movens der Künstlerklage?

10.15 – 12.30 Uhr
Amy Morris PhD, Omaha/Nebraska: The Artist’s Lament in Early Modern Germany. Reading or „Seeing“ between the Lines

Dr. Christof Metzger, Wien: Die Klage der Bilder. Zur Bilderfrage im Flugblatt der Reformation

Dr. Berthold Kress, London: Paul Lautensack (1477/78–1558). Maler und verkannter Prophet?

12.30 Uhr
Mittagessen

13.30 – 14.30 Uhr
Dr. Markwart Herzog, Irsee: Klosterführung mit Besuch der „Euthanasie“-Gedenkstätten

III. Flüchtlingskünstler: Klage – Migration – Konversion

14.30 – 16.00 Uhr
PD Dr. Axel Gampp, Bern: Laute und stumme Künstlerklagen am Beispiel Luzern

Ruth Noyes PhD, Baltimore, USA/Rom: Blood and Fire. Rome’s convert refugee engravers ca. 1600

16.00 Uhr
Kaffeepause

16.15 – 17.45 Uhr
Dr. Andrea Gáldy, Trier/Ottobeuren: Querela Artificis. Costantino de’ Servi at Work in Post-Reformation Germany and England

Prof. Dr. Nils Büttner, Stuttgart: Auf der Galeere. Künstlerklagen aus Rembrandts Amsterdam

18.30 Uhr
Abendessen und gemütliches Beisammensein im Stiftskeller

Sonntag, 13. April 2014

9.00 – 9.45 Uhr
Dr. Joy Kearney, Nijmegen: Flemish Artists in the Protestant North – a family’s adaptation to new constraints of social, religious and artistic traditions through several generations

IV. Kritisches Malen: Die offene und versteckte Künstlerklage im Gemälde

9.45 – 12.30 Uhr
Dr. Tobias Lander, Freiburg im Breisgau: Handeln ohne zu Klagen. Jerg Ratgeb als Mittler im Bauernkrieg

10.30 Uhr
Kaffeepause

11.00 – 12.30 Uhr
Ivana Rosenblatt, MA, Columbus, Ohio: Pictorial Disjunction in Maarten de Vos’s „Christ Triumphant over Sin and Death“

Hanns-Paul Ties M.A., München: „Sepultura Artium Liberalium“. Der Tiroler Rokoko-Maler Carl Henrici klagt über die Zollpolitik Kaiser Josephs II.

12.30 Uhr
Schlussdiskussion

ca. 13.00 Uhr
Mittagessen, Tagungsende, Abreise

Leitung
Dr. Markwart Herzog/Dr. Sylvia Heudecker, Irsee,
Dr. Birgit Ulrike Münch/Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke, Trier

Kontakt

Markwart Herzog

Schwabenakademie Irsee
Klosterring 4, D-87660 Irsee
0049 (0)8341 906 661
0049 (0)8341 906 669
buero@schwabenakademie.de

http://www.schwabenakademie.de
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Land Veranstaltung
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