Die Interaktion von Herrschern und Eliten in imperialen Ordnungen zwischen Spätantike und Früher Neuzeit

Die Interaktion von Herrschern und Eliten in imperialen Ordnungen zwischen Spätantike und Früher Neuzeit

Veranstalter
Prof. Dr. Wolfram Drews, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Historisches Seminar, Lehrstuhl für Geschichte des frühen und hohen Mittelalters / Transkulturelle Geschichte
Veranstaltungsort
Liudgerhaus, Überwasserkirchplatz 3, 48143 Münster
Ort
Münster
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.06.2015 - 13.06.2015
Deadline
04.06.2015
Website
Von
Scholl, Christian

In der neueren Imperiengeschichte wie in den Postcolonial Studies sind Imperien häufig unter dem Gesichtspunkt des Verhältnisses zwischen Zentrum und Peripherien in den Blick genommen worden. Aus dieser Perspektive beruhen imperiale Ordnungen in der Praxis u.a. auf dem hierarchisch gegliederten, asymmetrischen Austausch zwischen dem Herrschaftszentrum und davon abhängigen, in unterschiedlichem Intensitätsgrad beherrschten Gebieten. Für die Vermittlung zwischen Zentrum und Peripherie entscheidend sind Eliten, deren Angehörige Inhaber bestimmter, mitunter zeitlich befristeter, Ämter sein können, die aber auch durch Herkunft und Tradition Anspruch auf elitäre Positionen erheben. Der Zugriff der imperialen Zentrale auf Angehörige verschiedener Elitegruppen gestaltet sich dabei durchaus unterschiedlich; die Erfolgschancen solcher Zugriffsmöglichkeiten können entscheidend für den Fortbestand imperialer Ordnungen sein.

Die dreitätige, international besetzte Konferenz richtet die Aufmerksamkeit auf verschiedene imperiale Herrschaftsräume von der Spätantike bis zur Frühen Neuzeit, die sich zum einen in der Nachfolge der antiken Weltreiche der Römer und Perser verorteten, die sich zum anderen aber auch in zum Teil konfliktbehafteter Konkurrenz zu solchen Imperien zu behaupten suchten. Ein vergleichender Blick auf imperiale Herrschaftseliten in Indien und China dient dem kontrastierenden Vergleich mit mediterranen und nahöstlichen Imperien.

Programm

Donnerstag, 11. Juni

14:00-14:15 Wolfram Drews (Münster): Introduction
14:15-15:00 Henning Börm (Konstanz): König und Gefolgschaft im sasanidischen Iran
15:00-15:45 Johannes Preiser-Kapeller (Wien): Central Peripheries. Empires and Elites across the Byzantine-Arab Frontier in Comparison (700-1100)
16:15-17:00 Michael Grünbart (Münster): Byzantinisches Kaisertum und Eliten ab der Komnenenzeit
17:00-17:45 Markus Koller (Bochum): Regional Elites and Ottoman Rule in the 14th and 15th Centuries

19:30-20:15 Almut Höfert (Zürich): Eunuchs as Imperial Elites in the Middle Ages

Freitag, 12. Juni

09:00-09:45 Ann Christys (Leeds): Educating the Christian Elite in Umayyad Cordoba
09:45-10:30 Stefan Heidemann (Hamburg): Imperial and Regional Elites in the Early Islamic Empire
11:00-11:45 Reuven Amitai (Jerusalem): Political and Civilian Elites in Mamluk Palestine (1260-1516)
11:45-12:30 Annette Schmiedchen (Berlin): Imperial Rulers and Regional Elites in Early Medieval India (8th to 12th Centuries)

14:00-14:45 Roy Fischel (London): When Empire Fails: Mughal Expansion and Maratha Response in Seventeenth-Century India
14:45-15:30 Nicolas Tackett (Berkeley): Bureaucracy, Imperial Elites, and the Geography of Political Power in Tang-Song China
16:00-16:45 Guido Berndt (Erlangen): Formen der Herrschaftsorganisation in den poströmischen regna des 5. und 6. Jahrhunderts
16:45-17:30 Hartmut Leppin (Frankfurt/M.): Bischöfe und Amtsträger im spätantiken Imperium
17:30-18:15 Steffen Patzold (Tübingen): Integration durch Kommunikation: Herrscher, missi und Kapitularien in der Karolingerzeit
18:15-19:00 Christoph Dartmann (Münster/Hamburg): Italienische Bischöfe und ostfränkisch-deutsche Kaiser. Eine exzentrische Perspektive auf das Imperium der Ottonen und Salier

Samstag, 13. Juni

09:00-09:45 Jan Keupp (Münster): Glieder, Stützen und Häupter des Gemeinwesens. Fürstliche Eliten im Imperium der Staufer
09:45-10:30 Alheydis Plassmann (Bonn): Ererbte und erheiratete Herrschaft – Die Einbeziehung von Eliten in der Normandie und in Aquitanien unter Heinrich II. von England
11:00-11:45 Jochen Johrendt (Wuppertal): Päpstliche Ordnung und papale Monarchie vom Reformpapsttum bis zu Bonifaz VIII.
11:45-12:30 Claudia Garnier (Vechta): Kommentar

Kontakt

Dr. Christian Scholl

Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Historisches Seminar, Domplatz 20-22, 48143 Münster

0251-8324310

christian.scholl@uni-muenster.de


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