Jahrestagung des Deutschen Archäologen-Verbandes (DArV) - Schwerpunkthema "Forschungspolitik"

Jahrestagung des Deutschen Archäologen-Verbandes (DArV) - Schwerpunkthema "Forschungspolitik"

Veranstalter
Deutscher Archäologen-Verband (DArV) / Institut für Archäologien - Archäologisches Universitätsmuseum, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Veranstaltungsort
Institut für Archäologien, ATRIUM-Zentrum für Alte Kulturen, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Langer Weg 11, A-6020 Innsbruck, Österreich
Ort
Innsbruck
Land
Austria
Vom - Bis
19.06.2015 - 21.06.2015
Deadline
12.06.2015
Von
Florian M. Müller

Die Jahrestagung des Deutschen Archäologen-Verbandes (DArV) wird sich mit dem Thema „Forschungspolitik“ in der Archäologie und den Alterumswissenschaften befassen. Das Wechselspiel von Archäologie und Politik verdeutlichte den Bedarf, Forschungspolitik genauer zu fassen, transparent zu gestalten und kritisch zu erörtern.

Mit der zunehmenden Ökonomisierung der Gesellschaft, die auch vor den Geistes- und Kulturwissenschaften nicht Halt macht, bekommt das Thema Forschungspolitik eine immer größere Brisanz. Projekte und Forschungsvorhaben sind vermehrt von externen Geldern abhängig und geraten so in Konkurrenzverhältnisse, die sich in Entwicklungen der Forschungspolitik niederschlagen. Große Fragen sind daher, wie Forschungstrends entstehen, wie sie sich entwickeln und welche Folgen sich daraus ergeben, wer verantwortlich ist, wer sich anzupassen hat und welche Möglichkeiten des Umganges es damit gibt.

Die Jahrestagung in Innsbruck soll die Gelegenheit geben, Forschungspolitik in drei Schwerpunktsektionen zu beleuchten. Zunächst werden das Entstehen von Forschungstrends und die Frage nach dem Verhältnis von Forschungsinteresse und Forschungspolitik mit Verantwortlichen institutioneller Forschungseinrichtungen diskutiert. Gibt es so etwas wie Forschungstrends? Orientieren sich Forschungsinstitutionen an aktuellen Forschungstrends oder beeinflussen sie sie sogar? Spielen in den Altertumswissenschaften gesellschaftliche Debatten in die Forschung hinein? Nach welchen Kriterien entscheiden Institutionen, ob ein Projekt verfolgt und ggf. unterstützt wird? Zusammenfassend: Wie kommt Forschungspolitik zustande?

Den Wunsch nach Transparenz und die Sicht der Drittmittelgeber behandelt die zweite Sektion mit Beiträgen von Vertretern staatlicher und privater Geldgeber. Wie wird über Drittmittelanträge entschieden? Inwieweit ist die Vergabe von Drittmitteln abhängig von der Orientierung an forschungsaktuellen Themen? Stimmt das Vorurteil, dass ohne bestimmte Schlagwörter (Buzz-words) ein Antrag zum Scheitern verurteilt ist? Wie werden die Entscheidungsgremien gebildet und die Gutachter ausgewählt?

Die Beiträge der dritten Sektion sollen die Wechselwirkung von Forschung und Forschungspolitik sowie die Relevanz der Reflexion dieses Prozesses näher betrachten. Nehmen öffentliche/private Geldgeber über die Mittelvergabe hinaus Einfluss auf die Ausrichtung der Forschung und damit das Entstehen von Forschungstrends? Welche Folgen der derzeitigen Forschungspolitik von fördermittelgebenden Organisationen ergeben sich bei den antragstellenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Institutionen? Welche positiven Einflüsse sind zu erkennen, welche negativen? Bei Letzteren: Wie wären negative Folgen zu vermeiden?

Am Sonntag findet eine abschließende Podiumsdiskussion mit allen Referentinnen und Referenten der vorangegangenen Sektionen statt.

Zudem werden sich auch zur Jahrestagung 2015 die Arbeitsgemeinschaften des DArV (AG Antikenmuseen, AG Archäologie und Computer, AG Archäologie und Fotografie, AG Archäologisches Publizieren, AG Etrusker & Italiker, AG Orient, AG Studienreform) treffen. Innsbrucker Forschungen und Projekte erhalten die Gelegenheit sich vorzustellen, und für Interessierte wird am Sonntagnachmittag eine Führung durch die Innsbrucker Altstadt angeboten.

Verbindliche Anmeldung bis spätestens 12.6.2015 erbeten:
http://darv.de/fileadmin/user_upload/documents/Programme_Jahrestagungen/Anmeldung.pdf.pdf

Programm

TAGUNGSPROGRAMM

FREITAG, 19.6.2015

14.00 - 14.15 Uhr
Begrüßung

- Prof. Dr. Dr. hc.mult. Tilmann D. Märk (Rektor der Universität Innsbruck)
- Prof. Dr. Martina Seifert (Präsidentin des DArV)
- Ass.-Prof. Mag. Dr. Florian Müller (Institut für Archäologien)

14.15 - 16.30 Uhr
Schwerpunktthema - Sektion 1 „Interesse vs. Forschungstrend“

- Prof. Dr. Friederike Fless (Präsidentin des Deutschen Archäologischen Instituts, Berlin)
- PD Mag. Dr. Sabine Ladstätter (Direktorin des Österreichischen Archäologischen Instituts, Wien)

16.30 - 17.00 Uhr
Pause

17.00 - 18.30 Uhr
Mitgliederversammlung des DArV

18.30 - 19.00 Uhr
Pause

19.00 Uhr Abendvortrag

- Prof. Dr. Uta Halle (Institut für Geschichtswissenschaft, Abteilung Ur- und Frühgeschichte, Universität Bremen) „Verräterische Parteiabzeichen, antisemitische Briefzitate und beschönigende Zeitzeugen - Probleme und Konflikte um die Forschung zur Archäologie der NS-Zeit“

Im Anschluss Sektempfang der Mommsen-Gesellschaft e.V.

SAMSTAG, 20.6.2015

09.00 - 11.15 Uhr
Schwerpunktthema - Sektion 2 „Drittmittel und Transparenz“

- Dr. Hans-Dieter Bienert (Programmdirektor der Gruppe Geistes- und Sozialwissenschaften der
Deutschen Forschungsgemeinschaft, Berlin)
- Prof. Dr. Reinhard Wolters (Fachreferent für „Altertumswissenschaften“ des Fonds zur
Förderung der wissenschaftlichen Forschung, Institut für Numismatik und Geldgeschichte, Universität Wien)
- Dr. Ricarda Bienbeck (Fritz-Thyssen-Stiftung, Referentin Altertumswissenschaft und Archäologie)

11.15 - 11.30 Uhr
Pause

11.30 - 13.00 Uhr
Treffen der Arbeitsgemeinschaften des DArV:
AG Antikenmuseen; AG Archäologie und Computer; AG Archäologie und Fotografie; AG Archäologisches Publizieren; AG Etrusker & Italiker; AG Orient; AG Studienreform

13.00 - 14.30 Uhr
Mittagspause

14.30 - 16.45 Uhr
Schwerpunktthema – Sektion 3 „Wechselwirkung zwischen Geldgebern und Forschern“

- Prof. Dr. Michael Meyer (Sprecher des Exzellenzclusters 264 Topoi, Berlin)
- Prof. Dr. Hans-Ulrich Cain (Institut für Klassische Archäologie und Antikenmuseum, Universität Leipzig)
- Prof. Dr. Martin Bentz (Sprecher des Graduiertenkollegs „Archäologie vormoderner Wirtschaftsräume“, Institut für Archäologie und Kulturanthropologie, Universität Bonn)

16.45 - 17.15 Uhr
Pause

17.15 - 18.30 Uhr
Kurzvorträge zu archäologischen Projekten der Universität Innsbruck
- Prof. Dr. Erich Kistler: Monte Iato
- Mag. Dr. Veronika Gertl: Policoro
- Dr. Astrid Larcher: Ascoli
- Mag. Martin Auer: Aguntum

19.00 Uhr
Abendempfang

SONNTAG, 21.6.2015

09.00 - 11.15 Uhr
Schwerpunktthema – Podiumsdiskussion „Gestaltung und Auswirkung von Forschungspolitik“

Prof. Dr. Friederike Fless, Prof. Dr. Reinhard Wolters, Prof. Dr. Michael Meyer, Prof. Dr. Hans-Ulrich Cain, Prof. Dr. Martin Bentz

13.00 Uhr
Stadtführung Innsbruck

Kontakt

Florian Müller

Institut für Archäologien, ATRIUM-Zentrum für Alte Kulturen, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Langer Weg 11, A-6020 Innsbruck, Österreich
+43/(0)512-507-37568
+43/(0)512-507-37598
Florian.M.Mueller@uibk.ac.at

http://www.uibk.ac.at/archaeologie-museum/2015_DArV_Tagung.pdf