Im 19. Jahrhundert entsteht die Doktorarbeit in dem bis heute gebräuchlichen Format. In derselben Zeit wird die gerade erst gegründete Berliner Universität weltweit als Modell einer neuen Bildungsinstitution stark beachtet. An den dort eingereichten philosophischen Dissertation lässt sich der Wandel von einer lateinisch verfassten Ritualschrift zum tatsächlichen Wissensformat verfolgen. Methodisch an dem „distant reading“-Ansatz des Literaturwissenschaftlers Franco Moretti orientiert, zeigt die Auswertung von Metadaten zu Themen, Länge, Aufbau oder Zitierweise, wie sich das Format der Dissertation nach und nach verändert.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Vortragsreihe Die Materialität von Schriftlichkeit – Bibliothek und Forschung im Dialog. http://staatsbibliothek-berlin.de/materialitaet