14. Ost-West-Europäisches Gedenkstättentreffen. Versöhnung mit der Vergangenheit? Umgang mit Widerstand und Kollaboration / 14th East-West-European Memorial Seminar Reconciliation with the Past. Dealing with Resistance and Collaboration

14. Ost-West-Europäisches Gedenkstättentreffen. Versöhnung mit der Vergangenheit? Umgang mit Widerstand und Kollaboration / 14th East-West-European Memorial Seminar Reconciliation with the Past. Dealing with Resistance and Collaboration

Veranstalter
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (Berlin), Polnisches Institut für Nationales Gedenken (Wroclaw), Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (Kassel – Berlin), Stiftung Kreisau (Krzyżowa/Kreisau), Evangelische Akademie zu Berlin, in Kooperation mit der Kreisau Initiative e.V. (Berlin)
Veranstaltungsort
Internationale Begegnungsstätte / International Meeting Place, Krzyżowa/Kreisau
Ort
Kreisau/ Krzyzowa
Land
Poland
Vom - Bis
09.03.2016 - 12.03.2016
Deadline
08.02.2016
Von
Dr. Dominik Pick

14. Ost-West-Europäisches Gedenkstättentreffen Krzyżowa/ Kreisau, Versöhnung mit der Vergangenheit? Umgang mit Widerstand und Kollaboration in den verschiedenen nationalen Narrativen und Erinnerungen

14th East-West-European Memorial Seminar, Krzyżowa/ Kreisau, Reconciliation with the Past? Dealing with Resistance and Collaboration in Different National Narratives and Remembrances (for English see below)

DEUTSCH
Das Ost-West-Europäische Gedenkstättentreffen in Krzyżowa/Kreisau richtet sich an ein Fachpublikum aus der Wissenschaft sowie aus der historisch-politischen Bildung. Eingeladen sind Historiker und Mitarbeiter von Erinnerungsorten, Museen, Gedenkstätten, Bildungszentren, Menschenrechtsorganisationen oder Zeitzeugenprojekten. Hauptanliegen des Gedenkstättentreffens ist das gegenseitige Kennenlernen sowie der Austausch von Wissen und Erfahrung untereinander. Die Darstellung historischer Epochen, Ereignisse oder Personen unterscheidet sich in den einzelnen Staaten und Regionen Europas erheblich voneinander – wir laden dazu ein, die unterschiedlichen nationalen oder auch lokalen Narrative und ihren Einfluss auf das jeweilige Verständnis von der Geschichte des 20. Jahrhunderts zu diskutieren. Wir hoffen mit einem freien Meinungsaustausch über unterschiedliche Wahrnehmungsmuster und Tendenzen unter den Teilnehmern aus unterschiedlichen Ländern einen kleinen Beitrag zum tieferen Verständnis und zur Versöhnung in Europa leisten zu können. Das Gedenkstättentreffen hat inzwischen eine lange Tradition und wir freuen uns, dass wir auch weiterhin zum offenen Diskurs über Wahrnehmung und Erinnerung, die Darstellung von Geschichte und Vergangenheit in den Ländern Ost- und Westeuropas einladen können.
Im Jahr 2016 thematisiert das Gedenkstättentreffen die komplexen Fragestellungen zur Rolle von Widerstand und Kollaboration in unterschiedlichen nationalen Erzählungen. Wir beginnen mit einer wissenschaftlichen Einführung zu den Phänomenen Widerstand und Kollaboration in verschiedenen nationalen Ausprägungen und beleuchten, wie sich die Auseinandersetzung mit Widerstand und Kollaboration in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat. Die folgenden Panels widmen sich der Frage, inwiefern Kollaboration und Wiederstand ein Teil von nationalen historischen Narrativen bilden und wie sie in einer transnationalen Perspektive wahrgenommen werden. Es wird dabei auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von verschiedenen nationalen Perspektiven hingewiesen. In der nächsten Sektion handelt sich um das Verhältnis zwischen Politik und Macht auf einer Seite und Gedächtnis und Erinnerungsorten auf der anderen Seite. Wir möchten auf konkreten Beispielen diskutieren über den Einfluss von verschiedenen politischen Institutionen und Machthaber auf das Gedächtnis und Erinnerungsarbeit. Zum Schluss wird die Rolle der aktuellen Politik und internationalen Konflikten thematisiert. Wir möchten also die Frage von einzelnen Widerstandskämpfer und Kollaboraturen ansprechen.
Jedes Jahr ein wichtiger Bestandteil des Seminars sind die Projektpräsentationen der Teilnehmer. Wir möchte diese Gelegenheit nutzen um über die aktuellen Projekte zu lernen, die sich mit dem Thema Widerstand und/oder Kollaboration auseinandersetzen. Unser Seminar ist stark praktisch orientiert und ist keine traditionelle wissenschaftliche Konferenz. Aus diesem Grund bieten wir auch eine Möglichkeit für informelles Austausch: ein offener Raum für Gespräche und Reflexionen abends und einen Ausflug zum deutschen Kriegsfriedhof in Nadolice Wielkie.
Wir laden herzlich zur Teilnahme ein! Zur Anmeldung besuchen Sie bitte unsere Website: http://bundesstiftung-aufarbeitung.de/internationales-gedenkstaettentreffen-kreisau-3169.html. Bitte berücksichtigen Sie, dass es eine kleine Teilnehmergebühr gibt. Die Gebühr beinhaltet Unterkunft und Verpflegung während des Aufenthalts in Kreisau, Reisekosten nach Nadolice Wielkie sowie Transfer von und nach Breslau bei der An- und Abreise. In Kreisau steht es Ihnen ein kostenfreier Internet Zugang (WLAN). Die Teilnehmer aus Osteuropa dürfen die Reisekostenerstattung bis 300 EUR beantragen.
Für die Simultanübersetzung Englisch-Deutsch-Polnisch-Russich wird besorgt.

ENGLISH
The East-West European Memorial Seminar in Krzyżowa /Kreisau addresses professionals from different European institutions like memory places, museums, memorials, educational centres, human rights organisations, scientific and educational institutions. The main aim of the seminar is to get know each other’s institutions and professional activities, to exchange knowledge about different ways of presenting history in national and local narratives and to discuss bilateral and multilateral questions, which influence the memory about the 20th century. The organizers hope that this free exchange between participants from many countries is a small contribution to more understanding and reconciliation between different nations in Europe. As hosts of this meanwhile traditional meeting we are glad to invite our participants to discuss about their perspectives, remembrances and ways of presenting history in the east and west European countries.
2016 the seminar will raise complex questions of the role of resistance and collaboration in different national remembrances. We would like to start with a theoretical key note speech, which will address the role of the both collaboration and resistance in different national perspectives as well as will present how the both perceptions have changed over the last decades. In the following panels the speakers are asked to present how the collaboration and resistance are part of national historical narratives and how they perceive those topics transnationally. The differences and similarities of those approaches should be pointed out. The next section is about interchange between power and politics on the one side and remembrance and places of memory on the other side. We would like to discuss on concrete examples, in what way political institutions and rulers do influence memory and memory places. And finally the role of current politics and international conflicts should be discussed. We would like also to broach an issue of particular resistance fighters and collaborators.
Each year an important part of the seminar is a section “project presentations”, which are delivered by the participants. We would like to have an opportunity to learn about current projects, which have the topic of resistance and/ or collaboration as their core element. As the seminar is very practically oriented and is not a traditional scientific conference we do offer other opportunities for informal exchange: an open space for conversation and reflection at the evening and an excursion to the German war cemetery in Nadolice Wielkie.
We invite you to take part in our seminar! For registration please visit our website: http://bundesstiftung-aufarbeitung.de/internationales-gedenkstaettentreffen-kreisau-3169.html There is a small participants’ fee for different groups of participants. The fee includes accommodation and meals during your stay in Kreisau, costs of the trip to Nadolice Wielkie, as well as transfer from Kreisau to and from Wroclaw on the arrival and departure. In Kreisau you will have free WLAN access. Participants from Eastern Europe could ask to have the travel costs up to 300 EURO to be covered by the organisers.
Simultan interpretations between English, German, Polish and Russian will be supported.

Programm

Programm deutsch
Mittwoch, 9. März 2016
Ankunft und inhaltliche Einführung in das Gedenkstättentreffen
Dienstag, 10. März 2016
10:00 – 12.00 Vortrag: Historische Einführung. Widerstand und Kollaboration: Begriffsklärung, Konzepte, Kontroversen und gewandeltes Verständnis in den nationalen Narrativen in Europa
Mit Kommentaren von: Dr. Krzysztof Persak, Institute für Nationales Gedenken, Polen und Prof. Dr. Ulrich Pfeil, Université de Metz, Frankreich/Deutschland.
13.00 – 14.30 Kreisau/Krzyżowa als Ort für Versöhnung mit der Vergangenheit? Rundgang.
14.30 – 16:30 Diskussion: Herausforderungen und Chancen der Erinnerung an Widerstand und Kollaboration in den nationalen Kontexten
Dr. Meelis Maripu, Estnisches Institute für Historisches Gedenken, Estland, Prof. Corine Defrance, Université de Paris, Frankreich, Andrij Kohut, Jurnalist, Lviv, Ukraine
17:00 – 19:30 Workshop zum Thema Versöhnungsprojekte bezüglich Schuld und Verantwortung in Post-Konflikt und Post-diktatorischen Gesellschaften
Davorka Turk, Adnan Hasanbegovic, Center for Nonviolent Action, Sarajevo, Bosnien-Herzegowina
Freitag, 11. März 2016
09.00 – 10.30 Projektpräsentationen - Teil I. Wie umgehen mit unterschiedlichen Herangehensweisen an die Phänomene Widerstand und Kollaboration in Museen, Ausstellungen und Erinnerungsstätten?
Stefano Merzi, Stiftung Friedensschule Montesole, Italien, Vesna Terselic, Documenta - Centre for Dealing with the Past, Kroatien
11.00 – 12.30 Projektpräsentation - Teil II, Tereza Cuni: Erinnerungsstätte für die Opfer der kommunistischen Diktatur in Shkoder, Albanien, Geneviève Erramuzpém, Mémorial d’Izieu, Frankreich
14:00 Exkursion: Nadolice Wielkie – der Kriegsgräberfriedhof als Ort der Versöhnung ? Gräber von Opfern, Kriegsverbrechern, Soldaten, Mitgliedern der Waffen-SS – eine Herausforderung für das Gedenken
Samstag, 12. März 2016
09:30 – 11.30 Faschisten, Terroristen, Widerstandskämpfer oder Kollaborateure? Interpretation, Missbrauch und Instrumentalisierung der Geschichte in aktuellen Konflikten und historisch-politischen Debatten in Europa
Juriy Durkot, Journalist, Lviv, Ukraine, Dr. Pawel Ukielski, Institute für Nationales Gedenken, Polen, Verena Boos, Autorin, Deutschland, Prof. Dr. Radu Preda, Institut zur Aufarbeitung der kommunistischen Verbrechen und die Erinnerung an Rumänien Exile, Rumänien
11.30-12.00 Abschlussrunde, Feedback

Program English
Wednesday, March 9th, 2016
Arrival and introduction to the seminar, presentation of seminar’s aims and topics
Thursday, March 10th, 2016
10:00 – 12.00 Lecture: Resistance and collaboration: Terms, concepts, controversies, changing roles in different national narratives.
With commentary by: Dr. Krzysztof Persak, Institute of National Remembrance, Poland, (t.b.c). and Prof. Dr. Ulrich Pfeil, Université de Metz, Germany/France
13.00 – 14.30 Memorial site Kreisau/ Krzyżowa as a place of reconciliation with the past? Guided tour
14.30 – 16:30 Panel discussion: Challenges and chances of remembering and dealing with memories of collaboration and resistance in different national contexts
Dr. Meelis Maripu, Estonian Institute of Historical Memory, Estonia, Prof. Corine Defrance, Université de Paris, France, Andrij Kohut, Journalist, Lviv, Ukraine
17:00 – 19:30 Workshop about reconciliation’s projects dealing with questions of guilt and responsibility in post-conflict and post-dictatorial societies
Davorka Turk, Adnan Hasanbegovic, Center for Nonviolent Action, Sarajevo, Bosnia-Hercegowina
Friday, March 11th, 2016
09.00 – 10.30 Project presentations – part I. How to deal with different approaches to resistance and collaboration in museums, exhibitions and memorial places?
Stefano Merzi, Peace School of Montesole, Italy, Vesna Terselic, Documenta - Centre for Dealing with the Past, Croatia,
11.00 – 12.30 Project presentations - part II. Tereza Cuni, Memorial for the victims of communist dictatorship in Shkoder, Albania, Geneviève Erramuzpé, Mémorial d’Izieu, France
14:00 Excursion. Nadolice Wielkie – War Cemetery – place of reconciliation? Victims, War criminals, normal soldiers, members of Waffen-SS laying side by side. Challenges for commemoration
Saturday, March 12th, 2016
09:30 – 11.30 Fascists, terrorists, resistance fighters or collaborators? Interpretations, use and abuse of history in current conflicts and historical and political debates
Juriy Durkot, Journalist, Lviv, Ukraine, Dr. Pawel Ukielski, Institute of National Remembrance, Poland, Verena Boos, Author, Germany, Prof. Dr. Radu Preda, Institute for the Investigation of Communist Crimes and Memory of Romania Exile, Romania
11.30-12.00 Final discussion

Kontakt

Dominik Pick

Bundesstiftung Aufarbeitung, Kronenstr. 5, Berlin

Kreisau@Bundesstiftung-Aufarbeitung.de

http://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/internationales-gedenkstaettentreffen-kreisau-3169.html
Redaktion
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Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch, Polish, Russisch
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