Ringvorlesung: Autonomieversprechen und Kollektivität

Ringvorlesung: Autonomieversprechen und Kollektivität

Veranstalter
Promotionsprogramm "Kulturen der Partizipation" und DFG Graduiertenkolleg "Selbst-Bildungen. Praktiken der Subjektivierung"
Veranstaltungsort
BIS-Saal Universität Oldenburg
Ort
Oldenburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.04.2016 - 27.06.2016
Von
Christine Steinseifer-Jeske

Die Ringvorlesung thematisiert aus unterschiedlichen disziplinären Perspektiven das Verhältnis zwischen Kollektivität und Autonomie. Leitend ist dabei zunächst die Auffassung, dass Kollektivität einer individuellen Autonomie nicht einfach entgegensteht, wie es gängige Gegenüberstellungen – etwa von Individuum und Gesellschaft – nahelegen. Zwar sind Autonomieversprechen in der Regel an ein Subjekt adressiert, sie verweisen aber zugleich auf eine Gemeinschaft, eine Gruppe, ein Team. Indem solche Formen von Kollektivität Autonomie in Aussicht stellen, weisen sie sich selbst als 'abgrenzbare' Kollektive aus, an denen bestimmte Individuen teilhaben (können) und von denen andere wiederum ausgeschlossen werden. Kollektivität wird dann als Ermöglichungsbedingung einer als autonom angesprochenen und sich auch selbst so erfahrenden Subjektivität verständlich, die zugleich immer auch schon eine Einschränkung von Autonomie impliziert.

In der Ringvorlesung sollen zum einen diese Ambivalenzen im Verhältnis von Kollektivität und Subjektivität thematisiert werden. Zum anderen geht es um Mechanismen und Zusammenhänge, in denen auch Kollektiven selbst ein Status zugesprochen wird, der jenem des autonomen Subjekts ähnelt. Auf diese Weise sollen unterschiedliche Ebenen des Bezugs zwischen Konzepten der Autonomie und solchen der Kollektivität beleuchtet werden.

Programm

Vorträge jeweils von 18:00 bis 20:00 Uhr im BIS-Saal der Universität Oldenburg

25.04.
Prof. Dr. Andreas Pečar
(Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Geschichte)
Friedrich II. als Philosoph. Aufgeklärte Gesellschaftskritik als Mittel der Selbstinszenierung

02.05.
Prof. Dr. Thomas Bedorf
(FernUniversität in Hagen, Institut für Philosophie)
Politik, Affekte und ambivalente Identitäten

23.05.
Prof. Dr. Daniel Wrana
(Pädagogische Hochschule FHNW, Institut Primarstufe)
Zur diskursiven Praxis der Positionierung in Wissensfeldern

06.06.
Dr. Sandra Janßen
(Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, DFG-Graduiertenkolleg „Selbst-Bildungen”)
Totale Demokratie versus Massenwahn. Zur psycho-politischen Überwindung des Nationalsozialismus nach Hermann Broch

13.06.
Prof. Dr. Hauke Brunkhorst
(Europa-Universität Flensburg, Institut für Gesellschaftswissenschaften und Theologie, Seminar für Soziologie)
Selbstbestimmung durch deliberative Demokratie

27.06.
Prof. Dr. Reinhard Schulz
(Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Philosophie)
Kollektivbewusstsein im Zwischenraum von praktischer Lebensgewissheit, Selbstsorge und Verdinglichung

Weitere Informationen und Abstracts zu den Vorträgen unter:
http://www.uni-oldenburg.de/kulturen-der-partizipation/veranstaltungen/ringvorlesung-sose-2016/
und
http://www.uni-oldenburg.de/graduiertenkolleg-selbst-bildungen/

Kontakt

Christine Steinseifer-Jeske

Institut für Anglistik/Amerikanistik, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

christine.steinseifer-jeske@uni-oldenburg.de

http://www.uni-oldenburg.de/kulturen-der-partizipation/
Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung