Zwischen Hunger und Überfluss. Antike Diskurse über die Ernährung

Zwischen Hunger und Überfluss. Antike Diskurse über die Ernährung

Veranstalter
Dr. Timo Klär, Fachrichtung 3.5 Altertumswissenschaften, Institut für Geschichte, Universität des Saarlandes; Dr. Eike Faber, Geschichte des Altertums, Historisches Institut, Universität Potsdam
Veranstaltungsort
Ort
Saarbrücken
Land
Deutschland
Vom - Bis
24.05.2018 - 26.05.2018
Deadline
31.07.2017
Website
Von
Dr. Timo Klär

In den letzten Jahren ist das Interesse der Altertumswissenschaften an dem Themengebiet „Ernährung“ stetig angestiegen. Wie Werner Tietz 2013 in einem Forschungsüberblick zu Ernährung und Gesellschaft herausgearbeitet hat, lassen aktuell u. a. die Themen Essen als sozialer Marker, Lebensmittelknappheit und -versorgung, das griechisch-römische Bankett und der Zusammenhang zwischen Essen und Religion neue Aspekte für die altertumswissenschaftliche Forschung zur antiken Ernährung erwarten.
Die Tagung will die antike Geschichte der Ernährung in den Blick nehmen und einerseits nach den politischen, sozialen und religiösen Konnotationen von Ernährung sowie andererseits nach deren Realia fragen, die der Forschung ebenfalls durchaus vielgestaltige Probleme bereiten. Dies sei kurz an einigen Beispielen verdeutlicht.
Über das Gastmahl herrscht Uneinigkeit in einer Fülle von Details, von der Ausstattung der Bankettsäle über die Platzordnung, die eingeladenen Teilnehmer, das Unterhaltungsprogramm bis hin zum gereichten Essen. Mit Letzterem verbunden ist der Aspekt des demonstrativen Konsums, der sich gerade beim Gastmahl immer wieder konkret manifestiert.
Zwischen kultischen Handlungen und der konkreten Lebensmittelversorgung besteht eine unerwartete Verbindung, weil auch Opferfleisch durchaus über die Fleischmärkte unter der Bevölkerung verteilt wurde. Waren für den Konsumenten Opferfleisch und solches aus einer profanen Schlachtung zu unterscheiden? Dürfen wir davon ausgehen, dass der Unterschied die Kaufentscheidung beeinflusste? Von den Antworten hängt unsere Position in der andauernden Forschungsdiskussion darüber ab, ob nicht jede Schlachtung rituellen Charakter hatte bzw. ob Fleisch auf dem Markt seine religiöse Konnotation verlor.
Weiterhin sind speziell Grenzbereiche des Themenfeldes Ernährung/Nahrungsmittelversorgung von gesteigertem Interesse, weil hier in zugespitzter Form (implizite) gesellschaftliche Grundeinstellungen verhandelt werden. Dies gilt bei näherer Betrachtung für Speisetabus, die artifizielle Verknappung des zur Verfügung stehenden Nahrungsangebots, ebenso wie für das Gegenteil, das Durchbrechen von Verboten als Kontingenzstrategien in extremen Krisensituationen.
Der Schwerpunkt der Tagung wird auf dem antiken Mittelmeerraum von der griechischen Archaik bis in die römische Spätantike liegen. Auch Beiträge zu den „Randvölkern“ sind erwünscht. Vorträge sind in deutscher, englischer, französischer, spanischer und italienischer Sprache willkommen. Einsendungen von Exposés (1–2 Seiten) werden erbeten bis spätestens 31.07.2017 an:

Dr. Timo Klär, timo.klaer@mx.uni-saarland.de oder an
Dr. Eike Faber, eike.faber@uni-potsdam.de

Programm

Kontakt

Timo Klär

Fachrichtung 3.5 Altertumswissenschaften Institut für Geschichte
Universität des Saarlandes 66123 Saarbrücken

timo.klaer@mx.uni-saarland.de


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Land Veranstaltung
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Deutsch
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