Bis zum Umzug in ihr Haus Unter den Linden im Jahr 1909 hatte die Königliche Bibliothek zu Berlin als Vorgängerinstitution der heutigen Staatsbibliothek 125 Jahre lang ihren Sitz in dem Gebäude am Bebelplatz, das den leicht abwertenden Spitznamen „Kommode“ trägt. Im Gegensatz zu seiner barocken, schon damals nicht mehr modernen Architektursprache wurde mit dem Bau ein modernes Bibliothekskonzept verwirklicht, an dem sich die Entwicklung von der barocken Saalbibliothek zur Magazinbibliothek des 19. Jahrhunderts ablesen lässt.
Die Geschichte des Bibliotheksgebäudes ist geprägt von den Versuchen, die Buchunterbringung, die interne Abläufe und die Benutzbarkeit zu verbessern. In ihrem Vortrag beleuchtet Elke Richter die verschiedenen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen, in denen hochmoderne Entwicklungen des zeitgenössischen Bibliotheksbaus aufgegriffen wurden. Die Rolle der Oberbibliothekare im komplexen Netzwerk von Planungsbeteiligten wird ebenso betrachtet wie die Funktion des Bibliotheksgebäudes als Ort von Beziehungen zwischen Bibliothekaren und Nutzern und zwischen Menschen und Büchern.
Das Werkstattgespräch wird begleitet von einer Kabinettausstellung mit ausgewählten Beständen der Staatsbibliothek zu Berlin zum Gebäude der Königlichen Bibliothek.