Der Bischof im mittelalterlichen Reich. Aktuelle Forschungsansätze und Perspektiven

Der Bischof im mittelalterlichen Reich. Aktuelle Forschungsansätze und Perspektiven

Veranstalter
Dr. Nina Gallion und Frederieke Maria Schnack M.A. (Abteilung für Regionalgeschichte, Historisches Seminar der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel)
Veranstaltungsort
Haus am Dom, Kleiner Domhof 30, 32423 Minden
Ort
Minden
Land
Deutschland
Vom - Bis
02.11.2018 - 03.11.2018
Deadline
05.01.2018
Website
Von
Dr. Nina Gallion

Die Forschungen zur mittelalterlichen Bischofsgeschichte waren in den letzten Jahren und Jahrzehnten maßgeblich von umfangreichen Handbuchprojekten wie den Veröffentlichungen der kürzlich 100 Jahre alt gewordenen „Germania Sacra“ und den von Erwin Gatz herausgegebenen einschlägigen Lexika geprägt. Davon abgesehen, lässt sich eine begrenzte Zahl wissenschaftlicher Paradigmen beobachten: Im Mittelpunkt stehen meist die großen Erzdiözesen, wohingegen kleinere Bistümer, vor allem im Norden des Reiches, vergleichsweise wenig beachtet werden. Und der insbesondere für das Hochmittelalter vielfach hergestellte enge Zusammenhang zwischen den Königen bzw. Kaisern und „ihren“ Bischöfen erscheint ebenso dominant, wie für das Spätmittelalter nach wie vor ein Mangel an genaueren Betrachtungen des geistlichen Reichsfürstenstandes herrscht. Doch Bischöfe haben als zentrale Figuren der mittelalterlichen Gesellschaftsstruktur mit nicht unerheblichen Aktionsradien, vielen Entfaltungsmöglichkeiten und einer zudem meist günstigen Quellenlage mehr zu bieten – wie die jüngste Forschung zeigt, die sich ihrem Untersuchungsobjekt differenzierter annähert und den Bischof als Akteur in den Mittelpunkt stellt. So werden mittlerweile Themen wie das Verhältnis zu Domkapitel und Kathedralstadt, das Wirken auf Diözesanebene, bischöfliche Repräsentation, Sedisvakanzen und Bischofstode bearbeitet, die in ihrer Summe die Fruchtbarkeit dieses Forschungsfeldes unterstreichen und zugleich deutlich machen, dass seine Erschließung durch neue Fragestellungen und Blickwinkel gerade erst am Anfang steht.

Der geplante Nachwuchsworkshop soll aus diesen Gründen dem Austausch aktueller Forschungsansätze und Perspektiven der Bischofsgeschichte dienen. Die Veranstaltung versteht sich als Plattform, auf der laufende Promotions- und Habilitationsvorhaben aus diesem Bereich präsentiert und zur Diskussion gestellt werden können. Mögliche Themen sind bischöfliche Handlungsfelder auf Reichs-, Bistums- und kurialer Ebene, die zum Beispiel das geistliche Wirken, politische Aktivitäten, Wirtschaft und Finanzen sowie Repräsentation betreffen. Ebenso können die Gruppen im Umfeld des Bischofs wie Domkapitel und Ministerialität sowie sein Hof behandelt werden. Der Untersuchungszeitraum des Workshops erstreckt sich vom Mittelalter bis zur Reformation. In geographischer Hinsicht stehen vor allem die Diözesen des römisch-deutschen Reiches im Fokus; Vergleichsstudien, die Fallbeispiele aus anderen Regionen einbeziehen, sind aber ebenfalls willkommen.

Der Call for Papers richtet sich an NachwuchswissenschaftlerInnen (DoktorandInnen und PostdoktorandInnen) sowohl aus der Geschichtswissenschaft als auch aus verwandten Fachbereichen, die den inhaltlichen und methodischen Zuschnitt ihrer laufenden Projekte in ca. 20-minütigen Vorträgen präsentieren möchten. Interessierte senden bitte einen kurzen akademischen Lebenslauf mit Kontaktdaten sowie ein Vortragsabstract von maximal einer Seite per E-Mail bis zum 5. Januar 2018 an Dr. Nina Gallion (nina.kuehnle@email.uni-kiel.de).

Programm

Kontakt

Dr. Nina Gallion

Historisches Seminar der CAU Kiel, Olshausenstr. 40, 24098 Kiel

0431 880 1061

nina.kuehnle@email.uni-kiel.de


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