Rechtsextremismus - Musik und Medien

Rechtsextremismus - Musik und Medien

Veranstalter
Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW, Duisburg; Hochschule für Musik und Theater Rostock; Hochschule Magdeburg-Stendal
Veranstaltungsort
Hochschule für Musik und Theater Rostock, Kammermusiksaal
Ort
Rostock
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.01.2018 - 20.01.2018
Deadline
08.01.2018
Website
Von
Mecking, Sabine

Rechtsextreme Gruppierungen und Strömungen bedienen sich zunehmend unterschiedlicher Musikstile als propagandistisches Medium, um neue Anhänger zu finden und ihre Ideologie zu streuen. Waren Aktionen wie die „Schulhof-CDs“ zur Verbreitung sogenannter Rechter Musik und ihre Botschaften noch eindeutig als der rechten Szene zugehörig zu identifizieren, so ist dies gegenwärtig weitaus komplexer geworden. Die musikalische wie mediale Diversifizierung führt zu einer Verschleierung der rechtsextremen Gesinnung und ihrer Akteure. Sowohl für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene als Adressaten als auch Beobachter und Analytiker der Szene wird es somit zunehmend schwieriger, die Botschaften in Musik, Text und Medienkonzepten auf ihren extremistischen ideologischen Hintergrund hin zu entschlüsseln.
Im interdisziplinären Verbund von Musikwissenschaft, Musikpädagogik, Geschichts- und Politikwissenschaft wird die Tagung „Rechtsextremismus – Musik und Medien“ die politische und gesellschaftliche Sprengkraft Rechter Musik analysieren und ihre Formen und Funktionen anhand aktueller Beispiele verschiedener Musikstile und Medien diskutieren. Ebenso werden die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Erforschung hinterfragt.
Zudem richtet sich der Blick auf die Dimensionen des Themas für die praktische Arbeit in der Schule, für die Polizei und den Verfassungsschutz. Dabei ist zu erörtern, wie diese gesellschaftliche Problematik als eine Form der politischen Bildung im Verbund mit präventiven Maßnahmen an Schulen, Aus- und Fortbildungseinrichtungen und Hochschulen vermittelbar sind.

Programm

Rechtsextremismus - Musik und Medien

Freitag, 19. Januar 2018

14.00 Uhr: Begrüßung
Prof. Dr. Susanne Winnacker
(Rektorin der Hochschule für Musik und Theater Rostock)

14.15-15.45 Uhr: Einführungen

Rechtsextremismus – Anfänge und Entwicklungen
Prof. Dr. Wolfgang Benz
(Technische Universität Berlin)

Alte Ideologie und neue Musik? Die musikstilistische Pluralisierung der extremen Rechten
Prof. Dr. Sabine Mecking
(Institut für Geschichte und Ethik, Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW, Duisburg)

Die Ambivalenz der Musik als Potenzial rechtsextremistischer Propaganda
Prof. Dr. Jan Philipp Sprick
(Institut für Musik, hmt Rostock)

15.45-16.15 Uhr: Kaffeepause

16.15-17.45 Uhr: Rechte Szene und Musik

Erlebniswelt Rechtsextremismus. Musik – Symbolik – Bildersprache
Dr. Thomas Pfeiffer
(Ministerium des Innern NRW, Abtlg. Verfassungsschutz, Düsseldorf)

Verschleierung und Übergriff. Mainstream-Musik in der rechtsextremen Szene
Prof. (stv.) Dr. Yvonne Wasserloos
(Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik, hmt Rostock)

Rammstein und das Spiel mit dem Feuer. Inszenierte Provokationen im gesellschaftspolitischen Kontext
Fabian Bade
(Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik, hmt Rostock)

17.45-20.00 Uhr: Pause

20.00 Uhr: Konzert „Erinnerung wachhalten – Musik neu entdecken“
in Kooperation mit dem Zentrum für Verfemte Musik der hmt Rostock
Mit Werken verfemter Komponisten, u.a. von Ingolf Dahl, Hans Gál, Paul Hermann und Alexandre Tansman
Moderation und Leitung: Volker Ahmels

Samstag, 20. Januar 2018

9.30-11.00 Uhr: Performanz und Rezeption

Quantitative und qualitative Dimensionen der Eventkultur des RechtsRock
Jan Raabe
(Argumente & Kultur gegen Rechts e.V., Bielefeld)

„Die einzige Möglichkeit [...] ist der kommerzielle Erfolg“ – Überlegungen zur ‚Einstiegsdroge‘ RechtsRock
Dr. Thorsten Hindrichs
(Institut für Kunstgeschichte und Musikwissenschaft, Abtlg. Musikwissenschaft, Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

Soundtracks für den Kampf um die Straße – Musik bei den Autonomen Nationalisten
Dr. Christoph Schulze
(Moses Mendelssohn Zentrum, Universität Potsdam)

11.00-11.30 Uhr: Kaffeepause

11.30-15.30 Uhr: Methoden, Bildung und Praxis

Forschung in der Black Box. Methodologische Überlegungen zu wissenschaftlichen Studien über rechtsextreme Musik
Prof. Dr. Manuela Schwartz
(Fachbereich Soziale Arbeit, Gesundheit und Medien, Hochschule Magdeburg-Stendal)

Rechtsextreme Musik – Funktionen für jugendliche Hörer*innen
Michaela Glaser
(Deutsches Jugendinstitut e.V., Außenstelle Halle)

12.30-14.00 Uhr: Mittagspause

„Lichtenhagen 1992“ als Lerngegenstand politischer Bildung
Dr. Gudrun Heinrich
(Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften, Universität Rostock)

Die Praxis polizeilicher Ermittlung zur rechtsextremen Musik
Claudia Bangert
(Landeskriminalamt Sachsen-Anhalt, Magdeburg)

Rechts-Mitte-Links. Zum Umgang mit extremistischer Musik im Musikunterricht
Dr. Jan-Peter Koch
(Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik, hmt Rostock)

15.30-16.00 Uhr: Kaffeepause

16.00-17.00 Uhr: Roundtable
Teilnehmer_innen:
PD Dr. Gideon Botsch (Moses Mendelssohn Zentrum, Universität Potsdam)
Dr. Gabi Elverich (Fritz-Karsen-Schule Berlin)
Martin Langebach (Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Bonn)
Prof. Dr. Isolde Malmberg (Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik, hmt Rostock)
Prof. Dr. Susanne Winnacker (hmt Rostock)

17.00 Uhr: Verabschiedung

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bis zum 8. Januar 2018 erforderlich unter: yvonne.wasserloos@hmt-rostock.de.

Kontakt

Prof. Dr. Isolde Malmberg (hmt Rostock)
Prof. Dr. Sabine Mecking (FHöV NRW, Duisburg)
Prof. Dr. Manuela Schwartz (HS Magdeburg)
Prof. (stv.) Dr. Yvonne Wasserloos (hmt Rostock)


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