Call for Papers: „Polnische Häftlinge in den KZ-Systemen Dachau und Flossenbürg“, 27. – 29. März 2019
Mit über 70.000 Personen bildeten polnische Frauen und Männer eine der größten Häftlingsgruppen in den bayerischen Konzentrationslagern Dachau und Flossenbürg. Die Rekonstruktion des Haft- und Leidensweges dieser Menschen ist das Ziel eines gemeinsamen Projektes der beiden KZ-Gedenkstätten in Bayern und dem Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau. Im Zentrum stehen dabei die Transporte der polnischen Opfer in die und aus den Systemen der bayerischen Konzentrationslager. Darüber wird versucht, verschiedene offene Forschungsfragen zu beantworten: Welche Auswirkungen hatte die deutsche Besatzungspolitik im besetzten Polen auf die Zusammensetzung der Häftlingsgesellschaft? Welche Stellen beteiligten sich im besetzten Polen an der Einlieferung der Opfer in die bayerischen Konzentrationslager? Wie unterschiedlich ist die Verfolgungserfahrung der heterogenen Gruppe der polnischen Häftlinge?
Vom 27. bis 29. März 2019 findet an der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg eine deutsch-polnische Konferenz statt, die sich dem Austausch über diese Forschungsdesiderate widmet. Neben dem zentralen Thema der Transporte sollen spezifizierte Themen zum Schicksal der Polinnen und Polen in den Konzentrationslagern Dachau, Flossenbürg und Auschwitz präsentiert werden. Daher laden wir Wissenschaftler/-innen dazu ein, sich mit Vorträgen zu folgenden Forschungsthemen an der Konferenz zu beteiligen:
- Die Überstellung polnischer Zwangsarbeiter/-innen in die Konzentrationslager Dachau und Flossenbürg
-Todesmärsche und polnische Häftlinge
- Schicksal der Rücküberstellungen in deutsche Konzentrationslager im besetzten Polen
- Polnische Häftlinge und das System der Außenlager
- Jüdisch-polnische Häftlinge
- Polnische Frauen in den Konzentrationslagern Dachau und Flossenbürg
- Das Schicksal einzelner polnischer Häftlingsgruppen, wie zum Beispiel: Geistliche, Opfer der „Sonderaktion Krakau“, Deportationen aus dem Ghetto Litzmannstadt, Deportationen im Kontext des Warschauer Aufstands, u.a.
-Massenhinrichtungen von Polinnen und Polen in den Konzentrationslagern
Die Veranstalter freuen sich über kurze Abstracts (300-500 Wörter) mit kurzem Lebenslauf von interessierten Forschenden. Es werden insbesondere auch Nachwuchswissenschaftler/-innen zur Einreichung eines Vortragsthemas eingeladen. Die Konferenz wird simultan ins Polnische beziehungsweise Deutsche übersetzt.
Reise- und Übernachtungskosten der Vortragenden können, im bestimmten Rahmen, übernommen werden.
Bei Interesse senden Sie Ihre Vorschläge bitte bis zum 7. Dezember 2018 per E-Mail an: stoerk@kz-gedenkstaette-dachau.de. Die Beiträge sollen im Anschluss in einem deutsch-polnischen Tagungsband veröffentlicht werden.