"Außenbeziehungen und Erinnerung". 3. Fachtagung der AG Internationale Geschichte im VHD

"Außenbeziehungen und Erinnerung". 3. Fachtagung der AG Internationale Geschichte im VHD

Veranstalter
AG Internationale Geschichte im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD); Prof. Dr. Friedrich Kießling, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte (KU); Dr. Caroline Rothauge, Akad. Rätin a. Zt., Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte (KU) Andreas N. Ludwig, M. A., Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Lehrstuhl für Internationale Beziehungen (KU)
Veranstaltungsort
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Kapuzinergasse 2, Raum KAP-018
Ort
Eichstätt
Land
Deutschland
Vom - Bis
16.05.2019 - 17.05.2019
Website
Von
Rothauge, Caroline

Auf Einladung des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte der KU findet die dritte Fachtagung der Arbeitsgruppe Internationale Geschichte im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) am 16./17. Mai 2019 in Eichstätt statt. Sie beschäftigt sich mit dem Thema „Außenbeziehungen und Erinnerung“ und wird in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Internationale Beziehungen der KU organisiert.
Die Analyse von Memorialkulturen gehört zu den am intensivsten erforschten Feldern der jüngeren Geschichtswissenschaft. Dabei werden überwiegend Formen und Funktionen von Bezugnahmen auf Vergangenheit für kollektive Identitäten untersucht, wobei Fragen nach Erinnerungskonkurrenzen und -konflikten sowie nach damit verbundenen Akteuren und Legitimitätsstrategien einen zentralen Stellenwert einnehmen. Darüber hinaus haben in den letzten Jahren eine Reihe von großen Jubiläen und Gedenkjahren die erinnerungskulturelle Relevanz gerade von außenpolitischen Ereignissen auch für eine breitere Öffentlichkeit hervortreten lassen (z. B. Kriegsausbruch 1914 und weitere Stationen des Ersten Weltkrieges, europäischer Imperialismus, Westfälischer Frieden 1648).
Die Fachtagung der AG Internationale Geschichte im VHD greift die unterschiedlichen Dimensionen der aktuellen historiographischen Erinnerungsforschung auf und setzt sie systematisch mit der Analyse von Außenbeziehungen in Verbindung. In interdisziplinärer Offenheit werden dabei neben geschichtswissenschaftlichen Zugriffen explizit kulturwissenschaftliche Ansätze sowie politikwissenschaftliche Perspektiven mit einbezogen.

Programm

DONNERSTAG, 16. MAI 2019

12.30 – 13.00 Uhr: Begrüßung und Einführung

13.00 – 15.00 Uhr: Panel A: „Außenpolitik in Memorialkulturen“
Prof. Dr. Thomas Fischer (KU Eichstätt-Ingolstadt): "Die Erinnerung an die Monroe-Rede im Jahr 1923"
Prof. Dr. Sönke Kunkel (Freie Universität Berlin): "Nixon in China: Außenpolitik, Bilder und Erinnerung im Medienzeitalter"
Tobias Hirschmüller, M. A. (KU Eichstätt-Ingolstadt): "Vom ‚Bruderkrieg‘ zur ‚Waffenbrüderschaft‘. Der Deutsche Krieg von 1866 in der Erinnerungskultur von Österreich-Ungarn"
Prof. Dr. Günther Kronenbitter (Universität Augsburg): "Der große Frieden im Schatten des Großen Krieges – Erinnerung an 1814 und 1914"

15.00 – 15.30 Uhr: Kaffeepause

15.30 – 17.30 Uhr: Panel B: „Vergangenheit als außenpolitische Legitimationsressource“
Jonas Klein, M. A. (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn): "Antikerezeption in der ‚Weltpolitik‘ des Deutschen Kaiserreichs"
Prof. Dr. Christoph Kampmann (Philipps-Universität Marburg): "Der Westfälische Friede als ‚Grundverfassung des Völkerrechts‘: Die Entstehung eines politischen Konzepts"
Prof. Dr. Anuschka Tischer (Julius-Maximilians-Universität Würzburg): "‚Das deutsche Volk und sein Führer sind jetzt im Begriffe, den Dreißigjährigen Krieg zu gewinnen…‘: Nationalsozialistische Geschichtsrezeption zwischen Instrumentalisierung, historischer Forschung und traditionellem Geschichtsbild"
Dr. Eric Sangar (Sciences Po Lille): "Die Fragmentation nationalstaatlicher kollektiver Erinnerung und ihre Auswirkungen auf strategische Narrative: Ein Erklärungsansatz für die Ambiguität deutscher Außenpolitik seit dem Ende des Kalten Krieges?"

Verleihung des Dissertationspreises Internationale Geschichte

18.15 – 19.45 Uhr: Podiumsdiskussion (KAP-209): „1914/19 – 2014/19: Erkenntnisse aus fünf Jahren Gedenken an den Ersten Weltkrieg“
(Moderation: Prof. Dr. Friedrich Kießling, KU Eichstätt-Ingolstadt)
Prof. Dr. Charlotte Bühl-Gramer (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
Prof. Dr. Michael Epkenhans (Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam)
Prof. Dr. Dominik Geppert (Universität Potsdam)
Prof. Dr. Jörn Leonhard (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)

FREITAG, 17. MAI 2019

9.00 – 11.00 Uhr: Panel C: „Außenbeziehungen und Erinnerungen im bi- und transnationalen Kontext“
Prof. em. Dr. Karsten Ruppert (KU Eichstätt-Ingolstadt): "Die politische Wirkungsmacht von Geschichtsbildern und kulturellen Prägungen: der europäische Philhellinismus"
Yvonne Blomann, M. Ed. (KU Eichstätt-Ingolstadt): "Verdun 1984 – Diplomatie und Erinnerung in den deutsch-französischen Beziehungen der frühen 1980er Jahre"
Dr. Kristiane Janeke (Tradicia History Service, Berlin/Moskau): "Etappen der offiziellen deutsch-belarussischen Beziehungen im Spiegel der Entwicklung des Erinnerungsortes Malyj Trotsenec (1990 – 2018)"
Kristin Weber-Sinn (Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin): "Tansanisch-deutsche Erinnerungsbeziehungen"

11.00 – 11.30 Uhr: Kaffeepause

11.30 – 13.30 Uhr: Panel D: „Außenpolitisches Entscheidungshandeln zwischen individuellem und kollektivem Erinnern“
Dr. des. Christian Wenzel (Philipps-Universität Marburg): "Geschichte als Argument in den französisch-spanischen Außenbeziehungen während der französischen Sukzessionskrise (1584 – 1593)"
Till Knobloch, M. A. (University of North Carolina): "Wahn und Wirklichkeit: Wie die Erinnerung an die Julikrise 1914 die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges beeinflusste"
Dr. habil. Ibolya Murber (Eötvös Loránd University Budapest): "Erweiterung des außenpolitischen Handlungsspielraums nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg: Österreichische und ungarische Außenpolitik in der sozialdemokratischen Erinnerung"
Che-Wai Chang, M. A. (Georg-August-Universität Göttingen): "‚Ostasiatische Geschichte als Argument‘ im außenpolitischen Entscheidungshandeln der deutschen Diplomaten während der Mandschurei-Krise"

13.30 – 14.00 Uhr: Abschluss der Tagung

15.00 – 17.00 Uhr: Mitgliederversammlung der AG Internationale Geschichte

Kontakt

Dr. Caroline Rothauge

Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Universitätsallee 1, 85072 Eichstätt

caroline.rothauge@ku.de