Die fünfte Veranstaltung der Ringvorlesung „Der Glaube der Anderen“ widmet sich dem Atheismus und der Frage, inwiefern religionskritische Denkweisen für eine zeitgemäße jüdische und islamische Theologie heute konstruktiv sein können.
Skeptizismus, Unglaube und Zweifel begleiten die Religionen seit ihren Anfängen. In Folge der fortschreitenden Säkularisierung haben sich atheistische und agnostische Überzeugungen jedoch in einem bisher unbekannten Maß in der westlichen Welt verbreitet. Wie reagieren Judentum und Islam darauf?
Als monotheistische Religionen verstehen beide die Negation Gottes als eine Verneinung moralischer Werte. Kann es aber moralische Prinzipien nur unter Rückgriff auf eine Transzendenz geben? Und schließlich wie begegnen das Judentum und der Islam dem von den Atheisten formulieren Anspruch auf Rationalität und Vernunft?
Es diskutieren Jacques Berlinerblau (Georgetown University) und Ufuk Topkara (University of Virginia).
Jacques Berlinerblau
Jacques Berlinerblau ist Professor für Jewish Civilization und Direktor des Centers for Jewish Civilization an der Georgetown University. Er hat zu einer Vielzahl von wissenschaftlichen Themen publiziert mit Schwerpunkt auf Häresie, Atheismus und Säkularismus. Er ist u.a. Autor von How to be Secular: A Call to Arms for Religious Freedom.
Ufuk Topkara
Ufuk Topkara studierte Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der Harvard University. Er war Islam-Referent der Evangelischen Akademie Berlin und ist Verfasser des Buches Umrisse einer zeitgemäßen philosophischen Theologie im Islam: Die Verfeinerung des Charakters, in dem er die islamische mit der existentialistischen Philosophie zusammenbringt.