Prostitution und Sexarbeit (Zeitschrift GENDER 1/22)

Prostitution und Sexarbeit (GENDER 1/22)

Veranstalter
Zeitschrift GENDER
PLZ
45127
Ort
Essen
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.09.2020 - 15.11.2020
Deadline
15.09.2020
Von
Heike Mauer, Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung, Universität Duisburg-Essen

Prostitution und Sexarbeit (Zeitschrift GENDER 1/22)

Prostitution und Sexarbeit sind als konfliktbehaftete Themen bekannt. Neuerdings hinzugekommen ist die Diskussion um Differenzen zwischen heterosexuellen, queeren, und trans Identitäten sowie die allgemeine Bedeutung normativer Vorstellungen von Beziehungen, Sexualität und Intimität. Als Wissensobjekt hat sich Sexarbeit/Prostitution daher stark diversifiziert. Der Heftschwerpunkt will unterschiedliche disziplinäre und interdisziplinäre Zugänge sichtbar machen.

Prostitution and Sex Work (Zeitschrift GENDER 1/22)

Prostitution and sex work have long been known as conflictual issues. Recently, the discussion has been added about differences between heterosexual, queer, and trans identities and the general significance of normative notions of relationships, sexuality, and intimacy. As an object of knowledge, sex work/prostitution has therefore diversified considerably. The focus of this issue aims to make visible different disciplinary and interdisciplinary approaches.

Prostitution und Sexarbeit (GENDER 1/22)

Die immer wiederkehrenden Auseinandersetzungen um Sexarbeit und Prostitution betreffen das Verhältnis von Prostitution und Staat oder die Frage nach individueller Freiheit und sexueller Selbstbestimmung. Insbesondere umstritten sind Formen und Wirkungsweisen politischer Regulierung, nicht zuletzt deshalb, weil das Feld sehr heterogen ist und einzelne Sexarbeitende von den Regulierungen sehr unterschiedlich getroffen werden. Zugleich steht aber auch in Frage, wie Sexualität als solche wissenschaftlich erforscht und kulturell repräsentiert wird, mit welchen konkreten normativen Inhalten ‚Emanzipation‘ historisch wie aktuell gefüllt wird und in welchem Modus sie gesellschaftlich durchgesetzt werden kann. Der gesellschaftliche Umgang mit dem Thema und den intendierten und nichtintendierten Wirkungen von Regulierung verdient einen genaueren Blick. Gegenwärtig erfahren Fragen nach Formen und Grundlagen für Grenzziehungen zwischen kommerzieller und nichtkommerzieller Sexualität eine erhöhte Aufmerksamkeit. Noch jüngste Forderungen im Zuge der Covid-19 Pandemie nach einem dauerhaften ‚Verbot von Prostitution‘ machen sichtbar, dass Prostitution und Sexarbeit (weiterhin) stark konfliktbehaftete Themen sind. Hierbei stehen die Unterscheidung zwi-schen heterosexuellen, queeren, und Trans-Identitäten sowie die Bedeutung normativer Vorstellungen von Beziehungen, Sexualität und Intimität in der Diskussion.

Als Wissensobjekt ist Sexarbeit/Prostitution daher stark diversifiziert. Dies zeigt sich sowohl entlang unterschiedlicher disziplinärer Perspektiven als auch thematischer Inhalte, die häufig vor allem interdisziplinär bearbeitet werden müssen, da unterschiedliche Ebenen wie staatliche Regulierungen, soziale Strukturen, (kulturelle) Repräsentationsformen und die Konstitution von Identitäten ineinandergreifen. Der Heftschwerpunkt will solche unterschiedlichen Perspektiven und spezifische disziplinäre wie interdisziplinäre Zugänge sichtbar machen.Erwünscht sind sowohl empirische als auch theoretisch informierte Beiträge, die auch intersektionale und postkoloniale Perspektiven auf Prostitution und Sexarbeit (etwa vor dem Hintergrund von Arbeit/Armut, Migration, Staatsbürgerschaft und Geschlecht) sichtbar machen.

Dazu gehören folgende mögliche Schwerpunkte:

- Darstellungen „der“ Prostituierten oder „des” Freiers in Musik, Kunst, Literatur, Film und Theater
- der historische und gesellschaftliche Wandel des Verständnisses von Sexarbeit/Prostitution und dessen Niederschlag in rechtlichen Regulierungen
- die Theorie der Prostitution, die Ökonomie der Sexarbeit und die besondere Form des Tauschs in der Prostitution
- Kontroversen über die (internationale) Regulierung von Prostitution und Sexarbeit und/oder deren Auswirkungen
- das Verhältnis von Prostitution und Geschlechter(un)ordnung
- Sexarbeit und feministische Solidarität im Zeitalter von #MeToo
- Debatten um „carceral“ bzw. „anti-carceral feminism“

Verfahren und Zeitplanung
Wir bitten um die Einreichung eines ein- bis zweiseitigen Abstracts bis zum 15. November 2020. Beiträge aus dem nicht-deutschsprachigen Ausland können gern auch auf Englisch eingereicht werden. Die Redaktion arbeitet mit dem Online-Redaktionssystem OJS. Daher bitten wir Sie, sich auf www.budrich-journals.de/index.php/gender als Autorin oder Autor für die Zeitschrift GENDER anzumelden und Ihr Abstract dort einzureichen und hochzuladen. Die Einladung zur Beitragseinreichung erfolgt im Falle einer positiven Einschätzung bis zum 06. Dezember 2020. Der Abgabetermin des fertigen Beitrags im Umfang von max. 50.000 Zeichen (inkl. aller zusätzl. Angaben, vgl. https://www.gender-zeitschrift.de/fileadmin/media/media-fgf/download/zeitschrift-gender/Richtlinien_fuer_Autor_innen.pdf) ist der 16. Mai 2021.Alle eingereichten Beiträge durchlaufen ein mehrstufiges Review-Verfahren, auf dessen Grundlage die endgültige Auswahl der Beiträge getroffen wird; dabei sind Hinweise zur Überarbeitung eher die Regel als die Ausnahme. Diese werden den Autor_innen von den Herausgeberinnen zurückgemeldet. Im Falle einer hohen Anzahl von positiv begutachteten Beiträgen behält sich die Redaktion vor, eine abschließende Auswahl vorzunehmen und ggf. Beiträge in einer späteren Ausgabe zu veröffentlichen.

Über GENDER. Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft
Das Spektrum der Zeitschrift umfasst gesellschaftliche und kulturelle Themen – sozialpolitische Fragen zu Gleichheit und Gerechtigkeit haben ebenso Platz wie Fragen nach den Inszenierungen und kulturellen Deutungen von Geschlecht. Intendiert ist ein breites Spektrum von Themen und wissenschaftlichen Disziplinen, in denen Geschlechterfragen reflektiert werden. Dem multidisziplinären Charakter der Zeitschrift entsprechend sind sozialwissenschaftliche, kulturwissenschaftliche, naturwissenschaftliche und andere Analysen willkommen.

CfP Prostitution and Sex Work (Zeitschrift Gender 1/22)

The recurring debates about sex work and prostitution concern the relation between prostitution and the state or the question of individual freedom and sexual self-determination. The forms and effects of poli-tical regulation are particularly controversial, not least because the subject matter is very heterogeneous and sex workers are affected by regulations in various ways. Likewise, the question is how sexuality as such can be explored scientifically and how it is culturally represented. What is the specific normative content of ‘emancipation’ both historically and currently and how can it be socially and politically imple-mented? The way society handles the problem of sexual labour and the intended as well as unintended effects of regulation deserve a closer look.Currently, questions about the forms and principles of differentiating between commercial and non-commercial sexuality are receiving increased attention. Recent demands in the wake of the COVID-19 pande-mic for a permanent ‘ban on prostitution’ reveal that prostitution and sex work are (still) highly contro-versial issues. The distinction between heterosexual, queer, and trans identities as well as the significance of normative notions of relationships, sexuality, and intimacy are under discussion.Sex work/prostitution is therefore a highly diversified subject of research. This plurality encompasses the diversity of disciplinary perspectives as well as thematic contents, which often have to be dealt with primarily on an interdisciplinary basis, since different aspects such as governmental regulations, social structures, (cultural) forms of representation and the constitution of identities intertwine. This issue aims to shed light on these different perspectives and specific disciplinary and interdisciplinary approaches.Empirical as well as theoretically based contributions are welcome, which make visible intersectional and postcolonial perspectives on prostitution and sex work (e.g. against the background of work/poverty, migration, citizenship and gender).

Possible Themes and Subjects
- Representations of ‘the’ prostitute or ‘the’ sex-buyer in music, art, literature, film and theatre
- Historical and social changes in the understanding of sex work/prostitution and how they are reflected in legal regulations
- The theory of prostitution, the economy of sex work and the particular form of exchange in prosti-tution
- Controversies about (international) regulations of prostitution and sex work and/or its effects
- The correlation between prostitution and gender (dis)order
- Sex work and feminist solidarity in the age of #MeToo
- Debates about ‘carceral’ and ‘anti-carceral’ feminism

Procedure and timetable
Please submit a one- to two-page abstract by 15 November 2020. Non-German speakers are welcome to submit their articles in English. The Editorial Department works with the online editing system OJS. We would therefore like to ask you to register as an author of the journal GENDER at www.budrich-journals.de/index.php/gender and to submit and upload your abstract there. A guideline for the use of OJS is available at www.gender-zeitschrift.de/en/manuscripts. Once your abstract has been assessed and judged suitable for this issue, you will receive an invitation to submit. Notifications of acceptance will be sent by 6 December 2020. The deadline for submission of the final manuscript is 16 May 2021. Manuscripts must not exceed 50,000 characters (including space characters). All submissions will be reviewed in our double-blind peer review process based on which the final selection of contributions to be published will be made. The editors may give instructions to revise the contribution, which is the rule rather than the exception. In case of a high number of positively peer-reviewed contributions, the Editorial Department reserves the right to make a final selection of articles and to publish some contributions in a later issue.

About GENDER. Journal for Gender, Culture and Society
GENDER. Journal for Gender, Culture and Society was founded in 2009 as a journal on women and gender studies. The journal aims to cover a wide range of topics and academic disciplines in which gender issues are reflected. Given the journal’s multidisciplinary setting, we welcome analyses from, for instance, sociology, educational science, political science, cultural science and history which correspond to the interdisciplinary nature of gender studies. GENDER is published in three issues a year. Contributions to the free section are always welcome, irrespective of the focus of the special issue.

Kontakt

Haben Sie noch Fragen?
Für inhaltliche Informationen wenden Sie sich bitte an die Herausgeber_innen des Schwerpunktheftes Prof. Dr. Nicola Behrmann (behrmann@rutgers.edu), Prof. Dr. Sabine Grenz (sabine.grenz@univie.ac.at), Prof. Dr. Martin Lücke (martin.luecke@fu-berlin.de), Dr. Heike Mauer (heike.mauer@uni-due.de), Dr. Romana Sammern (romana.sammern@sbg.ac.at) und Prof. Dr. Maria Wersig (maria.wersig@fh-dortmund.de).Für formale Informationen und Fragen zum Publikationsprozess wenden Sie sich bitte an die Redaktion der GENDER (redaktion@gender-zeitschrift.de)

Do you have any questions?
For further information please contact the editorial team of the special issue: Prof. Dr. Nicola Behrmann(behrmann@rutgers.edu), Prof. Dr. Sabine Grenz (sabine.grenz@univie.ac.at), Prof. Dr. Martin Lücke (martin.luecke@fu-berlin.de), Dr. Heike Mauer (heike.mauer@uni-due.de), Dr. Romana Sammern (romana.sammern@sbg.ac.at) und Prof. Dr. Maria Wersig (maria.wersig@fh-dortmund.de), or the editorial team of GENDER (redaktion@gender-zeitschrift.de). A style sheet for authors is available at www.gender-zeitschrift.de/en/manuscripts

https://www.netzwerk-fgf.nrw.de/fileadmin/media/media-fgf/download/cfp/GENDER_CfP_Prostitution_u_Sexarbeit_dt.pdf
Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
Beiträger
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung