Deutschland beheimatet als Einwanderungsland Menschen mit unterschiedlichen Geschichtserfahrungen und – daraus folgend – Erinnerungskulturen. Das stellt Gesellschaft und Politik vor außerordentliche Herausforderungen. Deutschland ist historisch durch die christliche Judenverfolgung, den Antisemitismus und den Holocaust geprägt, sieht sich aber, aufgrund von Flucht und Einwanderung, zunehmend mit dem Erbe des Kolonialismus konfrontiert. Die (Post-) Migrationsgesellschaft ist somit das Terrain verschiedener historischer Erinnerungsnarrative – eine neue Konstellation, die neue Fragen und Herausforderungen mit sich bringt:
In welcher Verbindung kann sich die bisherige kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus zu Menschen öffnen, deren Erinnerungskulturen eher von Kolonialerfahrungen geprägt sind? Wie lassen sich unterschiedliche Erinnerungskulturen in einer Postmigrationsgesellschaft gestalten, jenseits von Konflikt und Konkurrenz?
Der Vortrag von Prof. Dr. Omar Kamil will mit einem transkulturellen Ansatz Antworten auf diese Fragen suchen. Im Anschluss wird es ein Gespräch mit Dr. Sina Arnold und ein moderiertes Q&A geben.
Die Veranstaltung findet am 04.12.2020 von 18:00 – 19:30 Uhr statt und kann über Facebook und bei Zoom live verfolgt werden (Für Zoom ist eine Anmeldung erforderlich).
Der Vortrag ist eine von mehreren Veranstaltungen, die im Rahmen der Ausstellung „Tür an Tür – Syrisch-Jüdische Geschichten“ stattfindet. Die Ausstellung ist noch bis zum 19.12. (Do, Fr 15-19 Uhr; Sa 14-18 Uhr) geöffnet. Alle Informationen sowie ein digitaler Rundgang lassen sich auch online unter https://minor-kontor.de/tuer-an-tuer/ finden.