Migrationsprozesse und Mobilität der europäischen Juden am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit

Migrationsprozesse und Mobilität der europäischen Juden am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit

Veranstalter
Marie Buňatová / Eva Doležalová, Historisches Institut der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik
Veranstaltungsort
Prague
Gefördert durch
Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik – Projekt LQ 300151901 „Migration und Mobilität in der Prager jüdischen Gemeinde am Übergang vom Mittelalter zur frühen Neuzeit“.
PLZ
19000
Ort
Prague
Land
Czech Republic
Vom - Bis
14.10.2021 - 15.10.2021
Von
Marie Buňatová, Czech Academy of Sciences, Institute of History

Das Thema der Konferenz richtet sich auf Migrationsprozesse in den einzelnen Ländern sowie auf wichtige Transfers im Zusammenhang mit der Ausweisung der Juden aus ganzen Gebieten.

Migrationsprozesse und Mobilität der europäischen Juden am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit

Die Migrationsprozesse der Juden, die durch gesellschaftspolitische Veränderungen hervorgerufen wurden, aber auch wirtschaftlich, religiös oder kulturell motiviert waren, bildeten einen bedeutenden Faktor bei der Entstehung der jüdischen Gemeinden im Europa der frühen Neuzeit. In einer Reihe von Ländern kam es an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren zu Situationen, die Individuen und ganze Gemeinden zwangen, ihre Heimat zu verlassen und einen neuen Ort zum Leben zu suchen. Daneben bestand auch in der damaligen jüdischen Gesellschaft gleichzeitig eine natürliche Mobilität der Menschen, es gab einen Transfer von Gedanken und Kenntnissen, und zwar auf religiöser, kultureller und wirtschaftlicher Ebene (wie zum Beispiel Bildung in Jeschiwas, hebräischer Buchdruck, eine Mobilität jüdischer Ärzte und weiterer Spezialisten oder einen Transfer von Wissen im Kredit- und Bankwesen). Diese Bewegung der Juden führte zu einer Neustrukturierung bei der Ansiedlung in umfangreichen Gebieten des damaligen Europas. Gleichzeitig brachte sie zahlreiche gesellschaftliche, wirtschaftliche und kulturelle Erscheinungen mit sich, die nicht nur das Leben der jüdischen Gemeinden an sich, sondern in der Folge auch die mehrheitlich christliche Gesellschaft beeinflussten.

Programm

Das Thema der Konferenz richtet sich auf Migrationsprozesse in den einzelnen Ländern sowie auf wichtige Transfers im Zusammenhang mit der Ausweisung der Juden aus ganzen Gebieten. Willkommen sind Beiträge vor allem zu folgenden Themen:
- Politische und gesellschaftliche Ursachen und Folgen der Migrationsbewegungen von Juden in konkreten Ländern Europas
- Haltungen der Kirche gegenüber der jüdischen Bevölkerung und ihre Rolle im Prozess der Ausweisung
- Art und Grad der Integration von Zuzüglern in jüdische Gemeinden an den neuen Orten (z. B. Heiratspolitik, Einbindung in die politische und religiöse Verwaltung der Gemeinde, Wirken in Handel und Finanzwesen u. ä.)
- Zusammenleben und Kontakte mit Christen, Verhaltensstrategien der jüdischen Immigranten an den neuen Wirkungsorten.
- Beziehungsnetzwerke zwischen Individuen und ganzen Gemeinschaften quer durch die aschkenasischen Zentren Europas:
- Verwandtschaftsbeziehungen
- Mobilität im Zusammenhang mit Bildung (z. B. Jeschiwas)
- Kontakte und Gedankenströmungen quer durch die jüdischen Gemeinden (Buchdruck, Mobilität von Rabbinern, Gedankenaustausch).
- Wirtschaftliche Bindungen und Handelsnetzwerke

Rückmeldung einschließlich einen Arbeitstitel Ihres Beitrags und dessen Abstract (max. 1.800 Zeichen) in deutscher oder tschechischer Sprache erwarten wir bis zum 28. Februar 2021 per E-Mail an: bunatova@hiu.cas.cz

Die Organisatoren behalten sich das Recht vor, Beiträge auszuwählen. Nach der Konferenz soll eine Kollektivmonografie erscheinen. Reisekosten und Übernachtung werden von den Organisatoren getragen.

Kontakt

bunatova@hiu.cas.cz

http://www.hiu.cas.cz/cs/konference-a-kolokvia.ep/