Was ist Kulturgeschichte der Gewalt? Antworten aus der neuen Militärgeschichte

Vortragsreihe: Was ist Kulturgeschichte der Gewalt? Antworten aus der Neuen Militärgeschichte

Veranstalter
Isabelle Deflers / Anke Fischer-Kattner, Historisches Institut, Universität der Bundeswehr München (Historisches Institut, Universität der Bundeswehr München)
Ausrichter
Historisches Institut, Universität der Bundeswehr München
Veranstaltungsort
online
PLZ
85579
Ort
Neubiberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.03.2021 - 16.06.2021
Von
Anke Fischer-Kattner, Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften, Historisches Institut, Universität der Bundeswehr München

Die Vortragsreihe an der Universität der Bundeswehr München bietet der neuen, kulturhistorisch erweiterten Militärgeschichte ein Forum. Anregende Impulsvorträgen von etablierten Fachvertreter/innen ebenso wie von jungen Forschenden eröffnen die gemeinsame Diskussion um die vielfältigen möglichen Antworten auf die Titelfrage.

Vortragsreihe: Was ist Kulturgeschichte der Gewalt? Antworten aus der Neuen Militärgeschichte

„Tomorrow in the battle, think on me […]“

Die gespenstische Drohung aus dem Theaterstück Richard III. von Shakespeare (Akt 5, Szene 3) verweist auf Aspekte der Militärgeschichte, die lange vernachlässigt wurden: Woran dachten die Beteiligten einer Schlacht? Welche Motive lenkten sie trotz Todesgefahr in den Kampf? Wie erlebten historische Akteur/innen (militärische) Gewalt? Wie haben sie diese Gewalt in Worte gefasst?

Die neue Militärgeschichte, die Antworten auf solche Fragen sucht, erlebt derzeit eine Blüte. Im Gegensatz zur älteren Schlachten- und Kriegsgeschichte untersucht sie das Militär aus sozial- wie mentalitätsgeschichtlichen Perspektiven.

Im Mittelpunkt stehen dabei die Wechselwirkungen zwischen Militär und Gesellschaft. Das Militär wird als soziale Gruppe wie auch in seinen Wirkungen und Repräsentationen thematisiert. Dabei richtet sich der Fokus mittlerweile stark auf die historischen Akteure. In Anlehnung an soziologische, anthropologische und philosophische Gewalttheorien wird insgesamt nach dem Wesen und den Ursachen von Gewalt gefragt. So wird der Mensch mit all seinen Ängsten, Hoffnungen, Leidenschaften, Erinnerungen, Trieben, mit seinem Mut, seiner Vernunft und Aggressionsbereitschaft in seinen vielfältigen kulturellen Prägungen thematisiert. Gefragt wird auch nach der Wahrnehmung, dem Erzählen, der Verarbeitung von Gewalt sowie nach kollektiven Erinnerungskulturen des Krieges. Welche Rolle spielte Gewalt in historischen Gesellschaften – und welchen Bezug hat Gewaltgeschichte zu uns in der Gegenwart? Kurz: Was ist eine Kulturgeschichte der Gewalt?

In unserer Vortragsreihe stellen wir diese Frage an prominente Vertreter/innen des Faches wie auch an junge Forscher/innen auf dem Gebiet. Sie präsentieren uns ihre Position im knappen Format eines einstündigen Kolloquiums. Anhand ihrer Forschungen stellen sie ihre Fragen, ihre Quellen und auch ihre Schwierigkeiten mit lückenhaften Überlieferungen zur Diskussion.

Wir laden Sie – zunächst per Videokonferenz – zu allen Vorträgen sehr herzlich ein und freuen uns auf Ihr Interesse.

Den Auftakt macht Prof. Dr. Marian Füssel (Universität Göttingen) am Mittwoch, den 10. März von 11.30 – 12:30 Uhr zum Thema: Gewalt und Raum in den Schlachten des Siebenjährigen Krieges.

Um die Zugangsdaten zu erhalten, melden Sie sich bitte unter https://go.unibw.de/vortrag an!

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und auf die Diskussion mit Ihnen und den Referent/innen.

Programm

Die kommenden Veranstaltungen im Rahmen der Vortragsreihe, jeweils 11:30–12:30 Uhr, sind:

10.3.2021 – Marian Füssel (Göttingen): "Wenn es eng wird".Gewalt und Raum in den Schlachten des Siebenjährigen Krieges

14.4.2021 – Beatrice Heuser (Glasgow): Gewalt gegen Zivilisten im Krieg

16.6.2021 – Nebiha Guiga (Berlin): Die Versorgung verwundeter Soldaten während der napoleonischen Kriege (1805–1813)

Kontakt

Prof. Dr. Isabelle Deflers
isabelle.deflers@unibw.de

https://www.unibw.de/geschichte/prof/fnz/aktuell
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung