Internationaler Wissenstransfer in der Brauwirtschaft

Internationaler Wissenstransfer in der Brauwirtschaft

Organizer
Dr. Jana Weiß (Westfälische Wilhelms-Universität Münster) & Dr. Nancy Bodden (Ruhr-Universität Bochum)
ZIP
44801
Location
Bochum
Country
Germany
From - Until
01.10.2021 -
By
Nancy Bodden

Der Workshop findet online statt. Konferenzsprache ist Englisch. Bei Interesse schicken Sie bitte bis zum 30. Juni 2021 ein kurzes Exposé (ca. 500 Wörter) sowie einen Lebenslauf (1 Seite) an: Dr. Jana Weiß (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), weissjana@uni-muenster.de & Dr. Nancy Bodden (Ruhr-Universität Bochum), nancy.bodden@rub.de.

Internationaler Wissenstransfer in der Brauwirtschaft

Global Brands und multi-nationale Konzerne bestimmen einen Großteil der Brauindustrie seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, während die Produktion und der Konsum von Bier bis dahin vor allem als lokale und regionale Phänomene begriffen werden. Diese Sicht verdeckt die Tatsache, dass der internationale Austausch und Wissenstransfer z. B. im technischen Bereich aus Deutschland bereits im 19. Jahrhundert parallel zum Übergang vom Braugewerbe zur Brauindustrie eine große Rolle spielte. Seit dem frühen 20. Jahrhundert gingen wiederum von den innovativen Werbe- und Marketingmaßnahmen U.S.-amerikanischer Brauereien weltweit Impulse aus.

Hierbei handelt es sich nur um zwei Entwicklungen, die die Bedeutung des transnationalen Transfers von Wissen in der Brauwirtschaft aufzeigen. Die Beiträge des Workshops sollen darüber hinaus weitere Beispiele aus verschiedenen Ländern beleuchten und jeweils die Voraussetzungen und Hintergründe des Wandels, der Anpassung und der (wechselseitigen) Beeinflussung analysieren. Ziel ist es, den häufig bei Bierstudien angewandten regionalen bzw. nationalen Analyserahmen zu überwinden und auf translokale und transnationale, übergeordnete Zusammenhänge hinzuweisen, um zu einem nuancierten historischen Verständnis der Verflechtungen der internationalen Bierindustrie zu gelangen.

Wirtschafts-, technik- und unternehmensgeschichtliche Beiträge sind dabei ebenso willkommen wie Arbeiten aus konsum- und kulturgeschichtlicher Perspektive.

Übergreifend können folgende Fragestellungen als Leitfäden für die Beiträge dienen (wobei dies keine abgeschlossene Liste ist, sondern auf dem Workshop erweitert werden kann):

(1) Was war der Anstoß für den internationalen Austausch bzw. Wissenstransfer und auf welchen Ebenen erfolgte er (persönlich/individuell, Unternehmen, Netzwerke, Forschung, Verbände, Migration/Auswanderung, Medien etc.)?

(2) Welche Anpassungen an regionale/nationale Gegebenheiten waren bei der Wissensübertragung notwendig? In welche Richtung verlief der Austausch (West-Ost, Nord-Süd, West-Süd etc.) und welche Rolle spielte der Transfer bei der Expansion von Brauereien in internationale Märkte?

(3) Handelte es sich um einen einvernehmlichen Prozess oder gar um Industriespionage? Welche Wechselwirkungen hatte ein Austausch?

(4) Welche Möglichkeiten (und Grenzen) boten die Kommunikationsmedien (z. B. wer profitierte vom Aufkommen der Brauereifachzeitschriften im 19. Jahrhundert)?

(5) Welche Rolle spielten „Störfaktoren“, sei es interkultureller wie organisatorischer Art (Verständnisprobleme, Widerstände, Fehlerbehebungen, vergessenes bzw. wieder entdecktes Wissen) oder auch Einschnitte wie Kriegs- und Notzeiten (Rohstoffknappheit, staatliche Regulierungen, Konsumverbote)?

(6) Von welchen Faktoren hing ein erfolgreicher Wissenstransfer ab? Woran lässt sich der Erfolg messen (z. B. Wettbewerbsvorteile, höhere Produktivität, bessere Qualität, attraktivere Produkte) und welche Innovationsprozesse wurden langfristig angestoßen?

Der Workshop findet online statt und das Programm wird im Juli bekannt gegeben. Konferenzsprache ist Englisch.

Bei Interesse schicken Sie bitte bis zum 30. Juni 2021 ein kurzes Exposé (ca. 500 Wörter) sowie einen Lebenslauf (1 Seite) an: Dr. Jana Weiß (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), weissjana@uni-muenster.de & Dr. Nancy Bodden (Ruhr-Universität Bochum), nancy.bodden@rub.de.

Bewerbungen von NachwuchswissenschaftlerInnen sind ausdrücklich erwünscht. Eine Veröffentlichung ausgewählter Beiträge ist als Themenheft im Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte geplant (die Deadline für die Abgabe des Manuskripts ist Mitte Februar 2022).

Contact (announcement)

Dr. Jana Weiß (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), weissjana@uni-muenster.de & Dr. Nancy Bodden (Ruhr-Universität Bochum), nancy.bodden@rub.de

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