Das erste Forschungslabor des Kollegs „Wissen - Ausstellen“ thematisiert praxeologische Zugänge zu Ausstellungsanalysen. Dabei werden Dimensionen der Ausstellungsproduktion und -rezeption in den Blick genommen, die sich in schriftlichen oder bildlichen Dokumentationen (historischer) Ausstellungen oftmals nur indirekt niederschlagen: dazu zählt das Praxiswissen der Kurator:innen, das implizite (Wahrnehmungs-)Wissen verschiedener Publikumsgruppen, aber auch der Ausstellungsbesuch als kulturell und historisch spezifische soziale Praxis. Sophia Prinz stellt in ihrem Vortrag ihre praxeologische Perspektive anhand von exemplarischen Ausstellungen vor. Im anschließenden Workshop werden mögliche Analysemethoden von implizitem, kuratorischen und Betrachter:innenwissen sowie konkrete Fallbeispiele der Teilnehmenden diskutiert.
Dr. Sophia Prinz ist im Studienjahr 2020/21 Fellow am Hamburg Institut for Advanced Study (HIAS). Zum Wintersemester 2021 wird sie die Professur für Designtheorie und -geschichte an der ZHdK, Zürich übernehmen. Zuvor war sie Gastprofessorin für Theorie der Gestaltung an der Universität der Künste, Berlin. Sie forscht u.a. zu Praktiken der Wahrnehmung, zur Ausstellung als ästhetisch-epistemologischem Medium sowie zur transkulturellen »Migration der Form« in der Globalen Moderne.
Die Forschungslabore sind eine Veranstaltungsreihe des Graduiertenkollegs „Wissen - Ausstellen. Eine Wissensgeschichte von Ausstellungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ der Georg-August-Universität Göttingen. Nach einem öffentlichen Vortrag findet mit dem:r Referent:in ein Workshop statt, in dem die Teilnehmenden Material aus ihrer eigenen Forschung zur Diskussion stellen können.