Das zweite Forschungslabor des Kollegs „Wissen – Ausstellen“ thematisiert forschungspraktische Herangehensweisen an flüchtige wissenschaftliche Objekte. Wie verschriftlicht man objektgebundenes und wie immaterielles Wissen? Wie kommen Situationalität und die eigene Positionierung sinnvoll in einen Text? Und wie lässt sich mit unschließbaren Lücken umgehen? Das sind Fragen einer Wissensgeschichte, die sich für schwer fassbares Wissen im Umgang mit Dingen interessiert und damit vor neuen methodischen Herausforderungen steht. Britta Lange stellt in ihrem Vortrag eigene Verfahrensweisen mit immateriellem Wissen vor. Der anschließende Workshop beschäftigt sich anhand von konkreten Beispielen aus den Forschungen der Teilnehmenden damit, wie dieses spezifische – immaterielle, flüchtige, situative oder sensible – Objektwissen fixiert und wissenschaftlich integriert werden kann.
Dr. Britta Lange ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie habilitierte sich 2012 mit der Untersuchung von Tonaufnahmen Kriegsgefangener während des Ersten Weltkriegs. Ihr Buch "Gefangene Stimmen" erschien 2019 im Berliner Kadmos Verlag. Zu ihren Forschungsinteressen gehören Kulturgeschichte und Kulturtheorien des 18. bis 21. Jahrhunderts, Konzepte materieller Kulturen, des Sammelns und Ausstellens, Wissensgeschichte, Kulturtechniken und koloniale und postkoloniale Konstellationen.
Die Forschungslabore sind eine Veranstaltungsreihe des Graduiertenkollegs „Wissen - Ausstellen. Eine Wissensgeschichte von Ausstellungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts“. Nach einem öffentlichen Vortrag findet mit der Referentin ein Workshop statt, in dem die Teilnehmenden ihr Material zur Diskussion stellen können.