Diskriminierung von Christen in den 1960er Jahren der DDR

Diskriminierung von Christen in den 1960er Jahren der DDR

Veranstalter
Prof. Dr. Christopher Spehr und PD Dr. Roland M. Lehmann, Lehrstuhl für Kirchengeschichte, Theologische Fakultät, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Lehrstuhl für Kirchengeschichte, Theologische Fakultät, Friedrich-Schiller-Universität Jena)
Ausrichter
Lehrstuhl für Kirchengeschichte, Theologische Fakultät, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Veranstaltungsort
Rosensaal (Fürstengraben 27) und Aula (Fürstengraben 1)
Gefördert durch
Freistaat Thüringen, Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, Ernst-Abbe-Stiftung
PLZ
07743
Ort
Jena
Land
Deutschland
Vom - Bis
27.09.2021 - 29.06.2021
Deadline
15.08.2021
Von
Roland M. Lehmann

Vom 27. bis 29. September 2021 veranstaltet der Lehrstuhl für Kirchengeschichte unter der Leitung von Christopher Spehr der Universität Jena eine Präsenz-Tagung zum Thema "Diskriminierung von Christen in den 1960er Jahren der DDR".

Diskriminierung von Christen in den 1960er Jahren der DDR

In der DDR lebten die Menschen unter einem Regime, das vor Repressionen nicht zurückschreckte. Wer sich nicht systemkonform verhielt, konnte schnell, in Konflikt mit den staatlichen Behörden geraten. Dies traf auch die in der DDR lebenden Christen, die aufgrund ihres Glaubens der atheistischen Staatsideologie kritisch gegenüberstanden.
Der Konflikt verstärkte sich in den 1960er Jahren durch den Bau der Mauer und die Einführung der Wehrpflicht. Die Militarisierung der DDR, die bereits in der Nachkriegszeit begann, kam in diesem Jahrzehnt zu einem Höhepunkt, da das gesamte Bildungssystem gezielt darauf ausgerichtet wurde, junge Menschen auf den Dienst an der Waffe oder im Zivilschutz vorzubereiten. 
Die Tagung geht der Frage nach, wie sich die Diskriminierung von Christen in der DDR insbesondere in den 1960er Jahren gestaltete und welche Formen sie annahm. Dabei richtet sich zunächst der Fokus auf die Militarisierung der Gesellschaft aus religionssoziologischer, militärtheoretischer und kirchenpolitischer Perspektive. Es folgt die Untersuchung des christlichen Widerstandes, die das DDR-Regime zu staatlichen Gegenmaßnahmen provozierte. In ein weiteren Schritt wird das Augenmerk auf einzelne Formen der Diskriminierung gelegt. Schließlich erfolgt eine konfessionelle Ausdifferenzierung der Thematik, in dem die Diskriminierung speziell von Zeugen Jehovas, Mennoniten, Katholiken und Protestanten in den Blick genommen wird. 
Ein Höhepunkt der Tagung ist die Festveranstaltung mit dem Bürgerrechtler, Politiker und Pfarrer Rainer Eppelmann.

Programm

Montag, 27. Sept. 2021 (Rosensaal)

14:30 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. Christopher Spehr (Jena)

I. Militarisierung

Moderation
PD Dr. Roland M. Lehmann (Jena)

14:45 Uhr
Evangelische Theologie und Kirche unter den Bedingungen der kalkulierten Repressions- und Abgrenzungspolitik der DDR in den 1960er Jahren
Prof. Dr. Detlef Pollack (Münster)

15:30 Uhr
Die „Remilitarisierung“ der beiden deutschen Staaten und die evangelischen Kirchen
Prof. Dr. Claudia Lepp (München)

16:15 Uhr
Das Zeugnis des Friedens angesichts der Erziehung zumHass: Die evangelische Kirche in der DDR und das Militär
Prof. Dr. Klaus Fitschen (Leipzig)

18:00 FESTVERANSTALTUNG (AULA)
Begrüßung
Prof. Dr. Christopher Spehr (Jena)

Grußworte
Vizepräsidentin Prof. Dr. Kim Siebenhüner
Minister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff
Pröpstin Dr. Friederike Spengler

Gespräch mit Rainer Eppelmann
Das Bausoldatentum als „Schule der Demokratie“ – Erfahrungen als Bausoldat
Rainer Eppelmann (Berlin)

Anschließend Empfang
Dienstag, 28. Sept. 2021 (Rosensaal)

II. Christlicher Widerstand und staatliche Gegenmaßnahmen

Moderation - Anita Henneberger (Jena)

09:00 Uhr
Die Rechtsverfolgung des aktiven Widerstandes von Christen durch die DDR-Justiz in den 1960er Jahren
Prof. Dr. Hans-Hermann Dirksen (Frankfurt am Main)

09:45 Uhr
Das Thema der Wehr- und Waffendienstverweigerer innerhalb der NVA und im Nationalen Verteidigungsrat der DDR
Oberstleutnant Dr. Heiner Brökermann (Potsdam)

10:30 - PAUSE

11:00 Uhr
Walter Schilling und die Offene Arbeit als Akteure widerständigen Handelns in den 1970er/80er Jahren
Christiana Steiner (Halle)

11:45 Uhr
Kirchliche Jugendarbeit in Jena und im Thüringer Raum
Henning Pietzsch (Jena)

12:30 - Mittagspause

III. Formen von Diskriminierung
Moderation - Marius Stachowski (Jena)

14:30 Uhr
„Diskriminierung – Antidiskriminierung“ Begriffe und Grundlagen
Prof. Dr. Albert Scherr (Freiburg im Breisgau)

15:15 Uhr
Facetten der Diskriminierung – Annäherungen zur kirchengeschichtlichen Erforschung der DDR
PD Dr. Roland M. Lehmann (Jena)

16:00 Uhr - Kaffeepause

16:30 Uhr
Dosierte Repression: Funktionen und Formen politischer Gewalt in Ostmitteleuropa in den 1960er Jahren
Prof. Dr. Jörg Ganzenmüller (Jena)

17:15 Uhr
Der „Thüringer Weg“ im Kontext der Diskriminierung von Christen in der DDR in den 1960er Jahren
Prof. Dr. Christopher Spehr (Jena)

Mittwoch, 29. Sept. 2021 (Rosensaal)

IV. Diskriminierung christlicher Konfessionen und Sondergemeinschaften

Moderation - Maximilian Rosin (Jena)

09:00 Uhr
Die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas als marginalisierte und diskriminierte Gruppe im Kontext der Einführung der WehrpflichtFalk Bersch (Hohenkirchen)

09:45 Uhr
Eingeschüchtert – Angepasst – Aufrechtgegangen. Mennoniten in der DDR
Bernhard Thiessen (Berlin)

10:30 Uhr - Kaffeepause

11:00 Uhr
Die Diskriminierung katholischer Christen mit besonderer Berücksichtigung der 1960er-Jahre der DDR
Prof. Dr. Jörg Seiler (Erfurt)

11:45 Uhr
Vatikanischer Blick: Wahrnehmung der Diskriminierung von Christen in der DDR in den Pontifikaten Pius XII., Johannes XXIII. und Paul VI.
Prof. Dr. Roland Cerny-Werner (Salzburg)

12:30 Abschluss

Kontakt

tagung_diskriminierung_2021@uni-jena.de

https://www.theologie.uni-jena.de/fakultät/fachgebiete/kirchengeschichte/veranstaltungen/tagung+_diskriminierung+von+christen+in+den+1960er-jahren+der+ddr_
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