AutorInnen für Ariadne 45: 100 Jahre Jüdischer Frauenbund

AutorInnen für Ariadne 45: 100 Jahre Jüdischer Frauenbund

Veranstalter
Archiv der deutschen Frauenbewegung
Veranstaltungsort
Ort
Kassel
Land
Deutschland
Vom - Bis
15.05.2003 -
Deadline
15.05.2003
Website
Von
Cornelia Wenzel

Ariadne. Forum für Frauen- und Geschlechtergeschichte
Heft 45: Zwischen Feminismus und Wohlfahrt - 100 Jahre Jüdischer Frauenbund (Arbeitstitel)

Redaktion: Cornelia Wenzel / Dr. Gudrun Maierhof
Erscheinungstermin: Mai 2004
Redaktionsschluss: 1. Dezember 2003

Im Juni 1904 wurde von Bertha Pappenheim und einigen anderen Frauen anlässlich der Tagung des International Council of Women in Berlin der Jüdische Frauenbund (JFB) ins Leben gerufen. Diese Verbandsgründung war ein Signal sowohl in Richtung der bürgerlichen Frauenbewegung als auch innerhalb des deutschen Judentums.

Die Frauenbewegung war seit 1894 im Dachverband Bund Deutscher Frauenvereine organisiert, seit der Jahrhundertwende waren zudem große konfessionelle Verbände im Entstehen begriffen: 1899 gründete sich der Deutsch-Evangelische Frauenbund, 1903 der Katholische Deutsche Frauenbund. Die Manifestation auch der jüdischen Frauen in einem eigenen Verband schien fast schon überfällig. Zwar engagierte sich eine Vielzahl jüdischer Frauen in nicht konfessionsgebundenen Frauenvereinen, doch fehlte eine Vereinigung, die explizit gläubige Jüdinnen ansprach und jüdische Tradition mit Frauenemanzipation zu verknüpfen suchte.
Von jeher waren jüdische Frauen traditionell an der Wohlfahrtspflege und der Arbeit der jüdischen Gemeinden beteiligt, doch wurden hier Frauenrechte und Emanzipationsfragen nicht thematisiert. Der JFB, vor allem personifiziert in seiner langjährigen Vorsitzenden Bertha Pappenheim, wollte genau diesen Zusammenhang schaffen.

In den 1920er Jahren kämpften die Frauen des JFB vor allem gegen den Mädchenhandel und für das Wahlrecht in den jüdischen Gemeinden. Nach der Machtübernahme der NSDAP im Jahre 1933 veränderten sich Programmatik und Aufgaben des Bundes entscheidend: Der JFB war am Kampf ums Überleben in Deutschland beteiligt. Auf der einen Seite engagierten sich die Frauen in geschlechtsspezifischer Weise an den Hilfsmaßnahmen innerhalb der Jüdischen Selbsthilfe, auf der anderen Seite boten sie spezielle Hilfen von und für Frauen an ("Weibliche Selbsthilfe"). Nach der zwangsweisen Auflösung des Bundes im November 1938 setzen einige Frauen ihre Arbeit für den JFB in der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland fort. 1953 erfolgte die Neugründung des JFB in der Bundesrepublik Deutschland.

Wir stellen uns ein Themenheft vor, das die verschiedenen Facetten des JFB beleuchtet, seine Positionierung innerhalb der Frauenbewegung ebenso wie im Judentum und in der sozialen Arbeit thematisiert. Wir wünschen uns neben analytischen Betrachtungen des Gesamtverbandes, seiner Intentionen und Aktivitäten, seiner Publikationen und der Frauen, die ihn geprägt haben, auch die Präsentation von Ergebnissen von Regionalstudien zu einzelnen Ortsverbänden.

Wenn Sie Interesse an der Abfassung eines Artikels haben, reichen Sie uns bitte bis zum 15.05.03 ein aussagekräftiges Exposé (ca. 1 Seite) ein. Anhand der eingegangenen Exposés wird über die Zusammenstellung des Heftes entschieden. Bitte reichen Sie auch Artikelideen ein, die am Rande des Themas liegen. Da sich der Schwerpunkt des Heftes oft noch leicht verschieben kann, haben auch solche Themen durchaus eine Chance.
Selbstverständlich stehen wir auch gerne für weitere Informationen und für Rückfragen zur Verfügung.

Programm

Kontakt

Archiv der deutschen Frauenbewegung
Gottschalkstr. 57
34127 Kassel
Ansprechpartnerin:
Cornelia Wenzel,
Mail: addf-kassel@t-online.de,
Tel: 0561-9893670


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