'Museum.macht.Identität.' Zur Bedeutung der Stadtmuseen im 21. Jahrhundert

'Museum.macht.Identität.' Zur Bedeutung der Stadtmuseen im 21. Jahrhundert

Veranstalter
Die Museen der Stadt Nürnberg in Kooperation mit dem Institut für Museumsforschung/Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern
Veranstaltungsort
Museum Industriekultur (Museen der Stadt Nürnberg), Äußere Sulzbacher Straße 62, 90491 Nürnberg
Ort
Nürnberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
16.11.2012 - 17.11.2012
Von
Museen der Stadt Nürnberg, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Stadt Nürnberg – Museen der Stadt Nürnberg

Das alltägliche Leben ist stetigem Wandel unterworfen. In unserer sich globalisierenden Welt verändern und erweitern sich unsere Bezugsrahmen fortwährend. Von seiner evolutionären und sozialen Grundkonstellation her gesehen, ist der Homo Sapiens jedoch auf ein Leben in überschaubaren Gruppengrößen angelegt. Ein solcher sozialer Verband teilt nicht nur Nahrung und Schutz, sondern bildet auch eine gemeinsame Erinnerungs-, Erfahrungs- und Wertegemeinschaft. 2007 war der Zeitpunkt einer globalen Wendemarke: Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit lebten mehr Menschen in Städten als auf dem Land.

Dieses neue Zeitalter der Unübersichtlichkeit (J. Habermas) kann auch an den Stadtmuseen nicht spurlos vorübergehen. Dass gerade museologische Einrichtungen als wirkungsvolles identifikatorisches Instrument sich neu konfigurierender gesellschaftlicher Gebilde angesehen werden, wird durch die Errichtung repräsentativer Museumsbauten deutlich.

Gerade die geführte Diskussion über gesellschaftliche Werte macht die Bedeutung der Museen als Schlüsselorte der gesellschaftlichen Herkunftserläuterung, Standortbestimmung und Identitätsstiftung offensichtlich.

Abseits dieser globalen Zusammenhänge soll mit der Tagung Museum.macht.Identität der Fokus auf die Museen "vor Ort" gerichtet werden: auf die Institution der Stadtmuseen. Kultur- und MuseumsexpertInnen aus dem deutschen Sprachraum loten gemeinsam neue Handlungsspielräume, mögliche Potentiale und virulente Themen aus und diskutieren gemeinsam über die Perspektiven des Stadtmuseums am Beginn des 21. Jahrhunderts.

Programm

Freitag, 16. November 2012

14.00 - 14.15 Uhr: Begrüßung

Prof. Dr. Julia Lehner
Kulturreferentin der Stadt Nürnberg

14.15 - 15.00 Uhr: Einführung

Dr. Matthias Henkel
Direktor der Museen der Stadt Nürnberg

15.00 - 17.30 Uhr: Podiumsdiskussion

Wer sind die Identitätstreiber in einem städtischen Gemeinwesen? Wer sind die Former und Folger einer lokalen Identität? Welche Rolle spielen grundsätzlich die einzelnen Sparten der kulturellen Produktion – von der Architektur, über die Forschung und Kulturelle Bildung bis hin zur Kunst – bei der Entwicklung lokaler Eigentümlichkeiten in einem sich zunehmend globalisierenden Kontext auch auf lokaler Ebene? Die transdisziplinär angelegte Diskussion soll Denk- und Handlungsräume öffnen.

Moderation: Dr. Matthias Henkel

Teilnehmer des Podiums:

Prof. Dr. Bernhard Graf
Leiter Institut für Museumsforschung, Berlin

Dr. Michael Henker
Leiter Landesstelle für die nichtstaatlichen
Museen in Bayern, München

Prof. Dr. Wolfgang Kaschuba
Direktor Institut für Europäische Ethnologie
Humboldt-Universität, Berlin

Prof. Dr. Eckart Liebau
UNESCO-Lehrstuhl für Kulturelle Bildung
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Prof. Dr. Peter W. Marx
Institut für Medienkultur und Theater
Universität zu Köln

Karsten Neumann
Konzeptkünstler, Bethang (Nürnberg)

Martin Reichert
Direktor Architekturbüro Chipperfield, Berlin

ab 19.30 Uhr: Abendprogramm

Möglichkeit zum Besuch der Ausstellungseröffnung von „Entrechtet. Entwürdigt. Beraubt. Arisierung in Nürnberg und Fürth“ im Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände.

Samstag, 17. November 2012

10.00 - 10.15 Uhr: Begrüßung

Brigitte Korn
Leiterin Stadtmuseum Fembohaus Nürnberg

Case Studies

Städte werden durch ihre Geschichte geformt – und Stadtgeschichte formt wiederum die „Identitätsfabriken“ (G. Korff) des Gemeinwesens, die Stadtmuseen. Diese interdependenten Entwicklungen führen zu höchst individuellen Museums-Lösungen. Wo liegen heute die Aufgaben und Potentiale der Stadtmuseen im deutschen
Sprachraum für das 21. Jahrhundert? Wie behandeln die Stadtmuseen die Geschichte ihrer Städte? Die Case Studies sollen Allgemeines, Verbindliches und Individuelles zu Tage fördern – sollen die Grammatik der Stadtmuseen dechiffrieren.

Moderation und Diskussionsleitung:
Dr. Matthias Henkel
Brigitte Korn

10.15 - 11.00 Uhr:
Dr. Wolfgang Kos
Direktor Wien Museum

11.00 - 11.45 Uhr:
Dr. Anja Dauschek
Gründungsdirektorin Stadtmuseum Stuttgart

11.45 - 12.30 Uhr:
Dr. Jan Gerchow
Direktor Historisches Museum Frankfurt am Main

12.30 - 14.00 Uhr: Mittagspause mit Catering

14.00 - 14.45 Uhr:
Dr. Tilmann von Stockhausen
Leitender Direktor Städtische Museen Freiburg

14.45 - 15.30 Uhr:
Prof. Dr. Lisa Kosok
Direktorin hamburgmuseum

15.30 - 16.00 Uhr: Kaffeepause

16.00 - 16.45 Uhr:
Dr. Franziska Nentwig
Generaldirektorin Stadtmuseum Berlin

16.45 - 17.45 Uhr: Abschlussdiskussion

Kontakt

Museen der Stadt Nürnberg - Direktion

Hirschelgasse 9-11, 90403 Nürnberg

museumsdirektion@stadt.nuernberg.de

http://www.museen.nuernberg.de/allgemein/fachtagungen.html
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