Mäzene, Gelehrte, Bürger: Jüdisches Engagement und jüdische Gelehrsamkeit in der Frankfurter Universitätsgeschichte

Mäzene, Gelehrte, Bürger: Jüdisches Engagement und jüdische Gelehrsamkeit in der Frankfurter Universitätsgeschichte

Veranstalter
Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie; Goethe-Universität Frankfurt am Main; In Kooperation mit Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R.; Jüdisches Museum Frankfurt am Main; Hebraica- und Judaica Sammlung der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main
Veranstaltungsort
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend, Casino 1.801
Ort
Frankfurt am Main
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.05.2014 - 27.05.2014
Von
Stefan Vogt

Der Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Frankfurt kommt im Kontext der Gründung der Frankfurter Universität in mehrfacher Hinsicht besondere Bedeutung zu. Individuelle jüdische Stifter und jüdische Stiftungen spielten für die Finanzierung der Pläne eine herausragende Rolle – etwa die Stiftung eines Lehrstuhls für „Semitische Philologie mit Berücksichtigung der targumischen und talmudischen Literatur“ durch den Bankier Jakob Heinrich Schiff, aus dem die Anfänge des orientalistischen Seminars erwuchsen, das 1915-1931 von Josef Horovitz und 1931-1935 von Gotthold Weil geleitet wurde. Auch eine ganze Reihe weiterer Institute und Lehrstühle im Bereich der Medizin, der Naturwissenschaften, der Sozialforschung und der Geschichtswissenschaften verdanken ihre Gründung gro߬zügigen Mäzenen, und auch nach ihrer Errichtung erfreute sich die Universität der Unterstützung der jüdischen Bürgerschaft. Mit diesem Engagement war vor allem auch die Hoffnung verbunden, in Frankfurt könnten jüdische Gelehrte fortan, frei von religiösen Schranken und sozialer Diskriminierung, selbstverständlich und gleichberechtigt am akademischen Leben teilhaben.

Die Vorträge des Symposiums betten die Frage nach der Rolle jüdischer Stiftungen und Stifter der Goethe-Universität ein in Beiträge zur zeitgenössischen Geschichte der jüdischen Gemeinschaft Frankfurts, zur jüdischen Philanthropie in Frankfurt, zum Bank- und Stiftungswesen sowie zu einzelnen Stifterinnen und Stiftern. Es widmet sich zudem exemplarisch der Wirksamkeit jüdischer Wissenschaftler/innen und aus jüdischen Stiftungen hervorgegangener Institute in der Frankfurter Universitätsgeschichte und erinnert die Geschichte ihrer Diskriminierung und Ausgrenzung nach der Zäsur von 1933.

Programm

Sonntag, 25. Mai 2014

17.00 Eröffnungsveranstaltung
Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main, Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystraße 66, 60325 Frankfurt am Main

Grußworte
Dr. Andrei Mares
Vorsitzender des Gemeinderats der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main
Prof. Dr. Felix Semmelroth
Dezernent für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main
Prof. Dr. Werner Müller-Esterl
Präsident der Goethe-Universität Frankfurt am Main

Einleitung
Prof. Dr. Christian Wiese
Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Festvortrag
Prof. Dr. Salomon Korn
Vorsitzender des Vorstands der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main
Jüdisches Mäzenatentum und die Gründung der Universität Frankfurt am Main

Musikalische Umrahmung
Empfang

Montag, 26.Mai 2014
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend, Casino 1.801

I. Stifter/innen und Stiftungen

9.15 Begrüßung / Einführung

Prof. Dr. Christian Wiese (Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie)
Prof. Dr. Raphael Gross (Direktor des Jüdischen Museums Frankfurt am Main)

9.30-11.00

Chair: Prof. Dr. Raphael Gross (Frankfurt a. M.)

Prof. Dr. Ralf Roth (Frankfurt a. M.)
Wie Wilhelm Merton zur Überzeugung gelangte, eine Akademie und eine Universität zu gründen

Dr. Michael Maaser (Frankfurt a. M.)
Arthur von Weinberg. Forscher, Unternehmer, Stifter

11.00-11.30 Kaffee

11.30-13.00

Chair: Dr. Rachel Heuberger (Frankfurt a. M.)

Dr. Fritz Backhaus (Frankfurt a. M.)
Die Stiftungen der Rothschilds und die Frankfurter Universität

Prof. Dr. Benjamin Ortmeyer (Frankfurt a. M.)
Die Speyersche Hochschulstiftung

13.00-14.30 Mittagspause

14.30-16.00

Chair: Dr. Ottfried Fraisse (Frankfurt a. M.)

Dr. Bernice Heilbrunn (Houston)
Transatlantic Citizen: Jacob H. Schiff, German-Jewish Philanthropist and Financier

Dr. Rachel Heuberger (Frankfurt a. M.)
Aron Freimann und die Schaffung der Hebraica- und Judaica-Sammlung der Universitätsbibliothek Frankfurt

16.00-19.00

Gelegenheit zum Besuch der Ausstellung „Fritz Bauer. Der Staatsanwalt. NS-Verbrechen vor Gericht“ (Jüdisches Museum Frankfurt am Main)

19.00 Abendvortrag

Grußwort
Prof. Dr. Dr. Matthias Lutz-Bachmann (Vizepräsident der Goethe-Universität Frankfurt am Main)

Chair: Prof. Dr. Christian Wiese (Frankfurt a. M.)

Prof. Dr. Michael A. Meyer (Cincinnati)
Juden, Judentum und die deutsche Universität

20.00 Empfang

Dienstag, 27. Mai 2014
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend, Casino 1.801

II. Wissenschaftler/innen und Institute

9.30-11.45

Chair: Dr. Michael Maaser (Frankfurt a. M.)

Prof. Dr. Moritz Epple (Frankfurt a. M.)
Arthur Schoenflies, Max Dehn, and the Beginnings of Frankfurt’s Mathematical Institute

Dr. Gerald Kreft (Frankfurt a. M.)
Ludwig Edinger (1855-1918): Forscher – Stifter – Deutscher Jude

Dr. Axel C. Hüntelmann (Mainz)
Gegenseitige Gaben. Stiftungen und private wissenschaftliche Förderung in Frankfurt am Beispiel von Paul Ehrlich

11.45-13.00

Präsentation des Ausstellungsprojekts „36 Stifter für eine Idee. Das Frankfurter jüdische Bürgertum und die Gründung der Universität“ (Campus Westend, Foyer PA-Gebäude)

13.00-14.30 Mittagspause

14.30-16.00

Chair: Dr. Fritz Backhaus (Frankfurt a. M.)

Claudia Willms (Frankfurt a. M.)
Professor der Soziologie: Franz Oppenheimer in Frankfurt am Main (1919-29)

Dr. Rolf Wiggershaus (Kronberg/Ts.)
Das Institut für Sozialforschung – Symbol kritischer Gesellschaftstheorie

16.00-16.15 Kaffee

16.15-17.45

Chair: Grażyna Jurewicz (Frankfurt a. M.)

Prof. Dr. Sabine Mangold-Will (Wuppertal)
Islamkunde zwischen philologischer Gelehrsamkeit, Orientalismus und De-Orientalisierung: Josef Horovitz und seine Schüler an der Frankfurter Universität

Prof. Dr. Christian Wiese (Frankfurt a. M.)
„Eine kleine Klinke, die ein großes Tor aufmacht“: Martin Bubers Wirksamkeit als Dozent für jüdische Religionswissenschaft und Ethik

18.15 Abendvortrag

Chair: Prof. Dr. Raphael Gross (Frankfurt a. M.)

Prof. Dr. Micha Brumlik (Frankfurt a. M.)
Traumatisches Ende, verquerer Neubeginn: Jüdische Wissenschaftler an der Frankfurter Universität

Kontakt

Stefan Vogt

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie
Grüneburgplatz 1, 60323 Frankfurt am Main

s.vogt@em.uni-frankfurt.de

http://www2.uni-frankfurt.de/49851370/maezene
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