Hermann Weber Forschungskolloquium „Demokratie und Diktatur im geteilten Deutschland“

Hermann Weber Forschungskolloquium „Demokratie und Diktatur im geteilten Deutschland“

Veranstalter
Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Universität Mannheim, Sozialdemokratischer Bildungsverein Mannheim/Ludwigshafen e.V., mit Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Freunde der Universität Mannheim
Veranstaltungsort
Universität Mannheim, Schloss, Fuchs-Petrolub-Hörsaal (O 138)
Ort
Mannheim
Land
Deutschland
Vom - Bis
04.03.2016 - 05.03.2016
Von
Anne Bieschke

Das Hermann Weber Forschungskolloquium zum Thema „Demokratie und Diktatur im geteilten Deutschland“ ist ein gemeinsames Projekt des Lehrstuhls für Zeitgeschichte der Universität Mannheim und des Sozialdemokratischen Bildungsvereins Mannheim/Ludwigshafen e.V. mit Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Freunde der Universität Mannheim. Dabei stehen gemäß der Forschung Hermann Webers wissenschaftliche Beiträge zum Verhältnis von Politischer Wissenschaft und Zeitgeschichte, zur Geschichte der deutsch-deutschen Beziehungen und zur DDR-Forschung im Blickpunkt.

Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte

Im „Schatten der Katastrophe“ nach 1945 profitierten Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte von einer engen wissenschaftlichen Wechselbeziehung im Dienste des demokratischen Verfassungsstaates. Die Lehrstühle für Politikwissenschaft und Zeitgeschichte, ob in Berlin, Bonn oder Mannheim, leisteten einen wesentlichen Beitrag zum demokratischen Selbstverständigungsdiskurs der Bundesrepublik. Hermann Webers Studien zur Geschichte des Kommunismus wurden Meilensteine der historisch angeleiteten Politikwissenschaft. In besonderer Weise ist diese Tradition tief in die Institutionengeschichte der Fakultät für Sozialwissenschaften eingeschrieben.

Geschichte der deutsch-deutschen Beziehung

Mit der Gründung zweier deutscher Staaten in den Jahren 1945 bis 1949 nahm die Geschichte des geteilten Deutschlands ihren Anfang. Die Einbindung der beiden deutschen Staaten in die NATO beziehungsweise den Warschauer Pakt zementierte die deutsche Teilung. Erst mit der Ost-Politik Willy Brandts setzte ab den 1970er Jahren eine Phase der Entspannung und des kooperativen Nebeneinanders im Sinne eines „Wandels durch Annäherung“ ein. Hermann Weber machte stets deutlich, dass der Blick auf die gesamtdeutsche Geschichte einer sorgfältigen Abwägung und gleichgewichtigen Quellenauswertung bedürfe, um eine ausgewogene Forschung der deutsch-deutschen Beziehungen zu gewährleisten.

DDR-Forschung

Die DDR-Forschung blickte nach dem Epochenjahr 1989 auf ein gut erkundetes Forschungsfeld, das in der „Bonner Republik“ bereits beachtliche Ergebnisse vorzuweisen hatte. Der Einfluss lebensgeschichtlicher Erfahrungen war von Anfang an charakteristisch für dieses wissenschaftliche Feld, waren doch die Protagonisten der DDR-Forschung im besonderen Maße durch eine biografische Nähe zu ihren Gegenständen geprägt. Diese Forschergeneration, zu der auch Hermann Weber gehörte, hatte noch vor dem Mauerfall 1989 in der Bundesrepublik einen zeithistorischen Zweig der DDR-Forschung etabliert und wichtige Grundlagenforschung betrieben. Weber schuf viel zitierte Standardwerke, wie „Schein und Wirklichkeit in der DDR“, in denen er die politischen Institutionen, das SED-Geschichtsbild und die Geschichte der kommunistischen Bewegung präzise bestimmte und aus unterschiedlichen Perspektiven stets originär beleuchtete.

Programm

FREITAG 4. MÄRZ 2016

Ankunft, Kaffee (15.00-15.30 Uhr)

Begrüßung (15.30-16.00 Uhr)

Prof. Dr. Ernst-Ludwig von Thadden (Rektor)

Carl Lakos (AStA-Vorsitzender)

Dr. Ulrich Mählert (Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)

1. Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte (16.00-17.30 Uhr)

Podiumsdiskussion: Politische Wissenschaft und Zeitgeschichte. Das Ende einer Zweckgemeinschaft? Einführung und Moderation: Dr. Jens Hildebrandt
Gesprächsteilnehmer: Prof. Dr. Philipp Gassert, Prof. Dr. Egbert Jahn, Prof. Dr. Michael Ruck, Prof. Dr. Peter Steinbach

2. Geschichte der deutsch-deutschen Beziehung (18.00-20.00 Uhr)

Vortrag: Gibt es eine gesamtdeutsche Vergangenheit? (Prof. Dr. Klaus Schönhoven)

Podiumsdiskussion: Zeitgeschichte als Streitgeschichte. Die Bedeutung des „Epochenjahrs 1989“ für das demokratische Selbstverständnis von SPD, Linkspartei und Gewerkschaften.
Gesprächsteilnehmer: Prof. Dr. Bernd Faulenbach (Historische Kommission SPD), Prof. Dr. Jörg Roesler (Historische Kommission Die Linke), Prof. Dr. Wolfgang Schroeder (IG Metall Grundsatzabteilung) Moderation: Prof. Dr. Julia Angster

Empfang (20.00-21.00 Uhr)

SAMSTAG 5. MÄRZ 2016

Grußwort Dr. Peter Kurz (Oberbürgermeister)

3. Zeitzeugengespräch (9.00-10.30 Uhr)

Podiumsdiskussion: Politik mit Geschichte? Die Aufarbeitung der SED-Diktatur durch den Deutschen Bundestag. Gesprächsteilnehmer: Prof. Dr. Jürgen Hofmann (Die Linke), Prof. Gerd Weisskirchen (SPD), Prof. Dr. Manfred Wilke (CDU) Moderation: Dr. Jens Hildebrandt

4. DDR-Forschung (11.00-13.00 Uhr )

Vortrag: War die DDR mehr als eine „Randnotiz der Geschichte“? (Prof. Dr. Christoph Kleßmann)

Podiumsdiskussion: Wieviel Zukunft hat die DDR-Forschung?
Gesprächsteilnehmer: Prof. Dr. Michael Schwartz, Prof. Dr. Martin Sabrow, Prof. Dr. Dorothee Wierling, Prof. Dr. Werner Müller Moderation: Dr. Ulrich Mählert

Abschluss (13.00 Uhr)

Kontakt

Sozialdemokratischer Bildungsverein Mannheim/ Ludwigshafen e.V.

basim.aawais@bildungsverein.org

http://www.bildungsverein.org
Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Epoche(n)
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung