Generationen linker Politik in der Bundesrepublik 1947 – 1984

Generationen linker Politik in der Bundesrepublik 1947 – 1984

Veranstalter
RLS-Promotionskolleg "Geschichte Linker Politik in Deutschland jenseits von Sozialdemokratie und Parteikommunismus" in Kooperation mit ZZF
Veranstaltungsort
Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF), Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.06.2016 - 23.06.2016
Deadline
08.06.2016
Von
David Bebnowski/Bernd Hüttner

Die Debatte um Linke Politik und soziale Bewegungen in der „alten“ Bundesrepublik war lange durch die Chiffre „1968“ dominiert, um die in hitzigen Deutungskämpfen weiterhin gerungen wird. Aus dem Blick geriet dabei oft, dass die Grundlagen jener „Neuen Linken“, deren unterschiedliche Ausprägungen schließlich die 1960er Jahre dominierten, bereits im Jahrzehnt zuvor gelegt wurden. Proteste regten sich sowohl gegen NS-Kontinuitäten wie auch für die Wiedervereinigung beider deutscher Teilstaaten. Demonstriert wurde gegen die Remilitarisierung (West)Deutschlands und das KPD-Verbot, Aktivistinnen und Aktivisten nahmen das Grundgesetz beim Wort und forderten eine weitergehende Demokratisierung der Bundesrepublik ein.
Über die politischen Zusammenhänge der Bundesrepublik hinaus öffneten Stalins Tod und die Umwälzungen des 20. Parteitags von 1956 wiederum neue Räume für marxistisches Denken jenseits der Lager von Marxismus-Leninismus und Sozialdemokratie - in der britischen Debatte werden daher die „56er“ der New Left längst den 68ern gleichgestellt.
Diese These von den zwei Generation der neuen Linken will die Tagung aufgreifen und für die neuere Zeitgeschichte der BRD in zwei Workshops und einem abschließenden Vortrag von Theodor Bergmann diskutieren. Gefragt wird, welche Rolle die Traditionen der Weimarer Arbeiterbewegung spielten, verkörpert durch antifaschistische Exilanten und Überlebende aus der Zeit des Nationalsozialismus. Diskutiert werden soll aber auch, inwieweit das Generationenkonzept für die 1970er Jahre und später schlüssig ist. Gab es eine „Dritte Generation“ der Neuen Linken, oder lässt die im „roten Jahrzehnt“ zu beobachtende Fraktionierung von Lebensstilen und Politikformen eine solche Verallgemeinerung nicht zu?

Programm

Begrüßung
13.00 – 13.30: Begrüßung

Thematische Workshops
13.30 – 15.15: David Bebnowski (Promotionsstipendiat im Kolleg) und Prof. Dr. Philipp Felsch (HU Berlin): Theoretische Sackgasse oder generationeller Bruch? Die „Krise des Marxismus“ am Ende der 1970er Jahre in Argument und PROKLA

15.15 – 15.45: Kaffeepause

15.45 – 17.30: Sarah Langwald (Promotionsstipendiatin im Kolleg) und Dr. Dominik Rigoll (ZZF Potsdam): Generationelle Brüche und Kontinuitäten in der „Verteidigungsbewegung“ der 1950er und 1960er Jahre.

17.30 – 18.00: Kaffeepause

Keynote
18.00 – 19.30 Theodor Bergmann: Die 1950er Jahre als Ausgangspunkt der Neuen Linken in der BRD, eingeleitet von Ralf Hoffrogge

19.30 – 20.00: Schlussworte/Verabschiedung

Im Anschluss ist ein gemeinsames Abendessen für alle Teilnehmenden (vorauss. in den Räumlichkeiten des ZZF) geplant.

Kontakt

Bernd Hüttner

Rosa Luxemburg Stiftung

0421/79477261

huettner@rosalux.de

http://www.rosalux.de/geschichte.html