Von Aquileia bis zum Frauenberg - Das frühe Christentum im Ostalpenraum

Von Aquileia bis zum Frauenberg - Das frühe Christentum im Ostalpenraum

Veranstalter
Institut Für Alte Geschichte und Altertumswissenschaften, Karl-Franzens Universität Graz
Veranstaltungsort
Universitätsplatz 3 / II 8010 Graz
Ort
Graz
Land
Austria
Vom - Bis
02.06.2016 - 03.06.2016
Von
Dr. Leif Scheuermann

In den letzten 10 Jahren gab es gerade im Ostalpenraum immer wieder neue Funde frühchristlicher Kirchenbauten. Zu den spektakulärsten gehören diejenigen aus Kärnten - aus Virunum, vom Hemmaberg, aus dem Bereich der römischen Straßenstation Iuenna und in Teurnia (St. Peter in Holz), aber auch aus der Steiermark, vom Frauenberg beim antiken Flavia Solva (Leibniz).
Besonders interessant sind dabei auch Funde von Doppelkirchen wie in Teurnia oder auf dem Hemmaberg, deren Deutung bis heute strittig ist. U.a. der Archäologe Franz Glaser formulierte hierzu die These von einer Trennung zwischen einer arianischen und einer katholischen Kirche und verband dies mit der Frage der Gothenherrschaft in der Region. Dagegen stehen jedoch Ansätze besonders aus dem Bereich der Alten Geschichte und der Theologie, die eine solche Trennung, besonders im Hinblick Norditalien verwarfen. Eine gemeinschaftliche Debatte der unterschiedlichen Disziplinen steht, jedoch noch aus, ein Desiderat, dem durch diese Tagung begegnet werden soll.
Untrennbar mit dieser Fragestellung verbunden ist der Themenbereich des Einfluss der sogenannten Völkerwanderung auf die religiöse Entwicklungen in der Region dar, der zum Teil erst sehr spät nachweisbar ist. So war beispielsweise war Teurnia 493-539 Sitz des ostgotischen Statthalters und eines arianischen Bischofs.

Der Workshop, der in Zusammenarbeit mit dem Dipartimento di Storia e Tutela dei Beni Culturali der Universität Udine stattfindet, soll ein interdisziplinäres Forum für Archäolog/inn/en, Althistoriker/innen, Epigraphiker/innen und Theolog/inn/en bieten, diese Fragen von verschiedenen Seiten zu beleuchten und im Kreise ausgewiesener Fachkolleg/inn/en zu diskutieren. Dabei sollen insbesondere folgende Themenkomplexe Berücksichtigung finden:

- Frühchristliche Epigraphik
- Frühchristliche Sakralbauten
- Der Einfluss der sogenannten
- Völkerwanderung
- Arianisches vs. orthodoxes Christentum
- Mission und Ausbildung kirchlicher
- Strukturen (Mönchtum)

Programm

Donnerstag 02.06.2016

14.00 Uhr Einführung in das Thema (Wolfgang Spickermann)
14.30 Uhr Religiöse Verhältnisse und ethnische Identitäten (Roland Steinacher)
15.15 Uhr Von Ambrosius bis Severin. Varianten des Mönchtums im Alpenraum (Veit Rosenberger)

16.30 Uhr Gruppierungen frühchristlicher Sakralarchitektur. – Von Aquileia bis nach Aachen (Sebastian Ristow)
17.15 Uhr Arianismus als theologisches und soziales Phänomen (Uta Heil)

Freitag 3.06.2016

8.30 Uhr Arianische Goten im Reich Theoderichs des Großen (Christoph Schäfer)
9.15 Uhr Neue Überlegungen über die Kirchen des 5. und 6. Jahrhunderts in Aquileia (Maurizio Buora/Luca Villa)

10.30 Uhr Die frühchristlichen Inschriften aus der Ausgrabungen für die Kanalisation von Aquileia. Besonderheiten und Modelle in dem breiteren Obere-Adria-Kontext (Stefano Magnani)
11.15 Uhr Early Christianity in Slovenia – an overview and some new data (Zvezdana Modrijan)

13.30 Uhr Frauenberg bei Leibnitz – Zur Lokalisierung der
frühchristlichen Kirche und der Nachnutzung des kaiserzeitlichen Tempelbezirks (Bernhard Schrettle)
14.15 Uhr Hemmaberg und Teurnia (Franz Glaser)
15.30 Uhr Neue Forschungsergebnisse zum spätantiken Virunum
(Heimo Dolenz)
16.15 Uhr Kommentar und Zusammenfassung (Peter Scherrer)

Kontakt

Leif.scheuermann@uni-graz.at

https://altegeschichte.uni-graz.at/
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung