Neuere Migrationsgeschichte im Südwesten – Forschung und Erinnerung

Neuere Migrationsgeschichte im Südwesten – Forschung und Erinnerung

Veranstalter
Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Universität Mannheim, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg; Organisation: Dr. Maria Alexopoulou (Mannheim), Prof. Dr. Philipp Gassert (Mannheim), Prof. Dr. Reinhold Weber (LpB)
Veranstaltungsort
zeitraumexit Künstlerhaus, Hafenstraße 68, 68159 Mannheim
Ort
Mannheim
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.11.2016 - 11.11.2016
Von
Anne Bieschke

Die Forschung der letzten Jahre zeigt, wie fruchtbar lokal- und regionalhistorische Ansätze in der Aufarbeitung der Entwicklung Deutschlands zu einer Einwanderungsgesellschaft sind. Denn diese Ansätze erlauben es, die Komplexität des Phänomens Migration zu erfassen, indem einerseits alle für das Migrationsgeschehen relevanten gouvernementalen Ebenen berücksichtigt und zudem alle beteiligten Akteur*innen – unter ihnen eben auch die Migrantinnen und Migranten – in den Blick genommen werden können.

Parallel hat sich auch im erinnerungskulturellen und geschichtspolitischen Umgang mit Migration in Deutschland eine lokalhistorische Bezugnahme etabliert. Diese macht Migrationsgeschichte lokal sichtbar, hat aber oftmals nur ephemeren Charakter – meist handelt es sich, wie übrigens auch bei überregionalen oder bei Projekten mit „nationaler Ausrichtung“, um Sonderausstellungen. Diese können zum übergreifenden Ziel der Verankerung von Migrationsgeschichte als integralem Bestandteil deutscher Erinnerungskultur nur wenig beitragen.

Welche Möglichkeiten bestehen, zwischen Forschung und Public History-Akteur*innen die Geschichte der Einwanderungsgesellschaft in der nationalen Erinnerung besser zu verankern? Welche Erfahrungswerte gibt es, welche Initiativen und Projekte werden momentan entwickelt? Wie steht es um das große Ziel „Deutsches Einwanderungsmuseum“? Wie mit der Erarbeitung und Repräsentation lokaler Migrationsgeschichte als festem Bestandteil von Stadtgeschichte, getreu dem Motto des Soziologen Erol Yildiz „Stadt ist Migration“? Diese Fragen wollen wir öffentlich in diesem Workshop diskutieren.

Programm

Donnerstag, 10.11.2016

Ab 12:45 Uhr Ankunft

13:15 Uhr Grußworte
Landesszentrale für politische Bildung, zeitraumexit, Universität Mannheim

1. Lokalhistorische Migrationsforschung – Aktuelle Projekte (13:30 – 15:30 Uhr)

Dr. Maria Alexopoulou (Universität Mannheim): Mannheim translokal. Aspekte der neueren Mannheimer Migrationsgeschichte
Tobias Ranker (Universität Augsburg/Stadt Ulm): Zuwanderung nach Ulm ab 1945
Dr. Bettina Severin-Barboutie (DHI Paris/JLU Gießen): Blickwechsel. Erzwungene Wege aus der Stadt und ihre Folgen am Beispiel von Lyon (1970er/1980er Jahre)
Moderation: Prof. Dr. Philipp Gassert (Universität Mannheim)

Kaffeepause (15:30-16:00 Uhr)

2. Migration und Erinnerung –Theorie und Praxistransfer (16:00-17:30)

Dr. Mathias Beer (Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Tübingen): Migration, Minderheit und Erinnerung. Zum Verhältnis von partikularen Interessen und wissenschaftlichem Zugang in der öffentlichen Präsentation
Chris Zissis (Universität Hamburg): Visual and Material Displays of Migration Histor(ies) in Museums/ Exhibitions in Germany. Case Study: Greek 'Gastarbeiter' in West Germany (A'Phase, 1960-1973). Αlternative Stories from the Field. Towards Collaborative Museum Work with Migration 'Akteurs'
Moderation: Dr. Reinhild Kreis (Universität Mannheim)

Pause (17:30-18:00)

3. Abendvortrag (18:00-19:30)

Prof. Dr. Wolfgang E. J. Weber (Universität Augsburg): Kulturtransfer und Immigration aus dem 'Orient' in der deutschen Stadtgeschichte: Dimensionen und Befunde am Beispiel Augsburgs

Freitag, 11.11.2016

4. Migration und Erinnerung – Werkstatt- und Erfahrungsberichte (9:00-11:00 Uhr)

Dr. Anja Dauschek (Stadtmuseum Stuttgart): Migration sammeln und ausstellen im geplanten Stadtmuseum Stuttgart
Dr. Philip Zölls (Stadtarchiv München): Migration bewegt die Stadt
Lisa Weißmann (LWL-Industriemuseum Zeche Hannover, Bochum): Wege der Migration
Moderation: N.N.

Kaffeepause (11:00-11:30 Uhr)

5. Podiumsdiskussion (11:30-13:00 Uhr)

Wo Migration erinnern: lokal? regional? national? Wie Akteur*innen verzahnen? Kooperation von Forschung, Archiv, Museum und Gesellschaft
Prof. Dr. Philipp Gassert – Dr. Bettina Severin-Barboutie –– Dr. Anja Dauschek, Prof. Dr. Ulrich Nieß (Stadtarchiv-ISG Mannheim) – Hüseyin Ertunç (Die Unmündigen e.V.) – Fatih Ekinci (Migrationsbeirat Mannheim)
Moderation: Prof. Dr. Reinhold Weber (LpB Baden-Württemberg)

Kontakt

Dr. Maria Alexopoulou

Historisches Institut, Lehrstuhl für Zeitgeschichte, 68131 Mannheim

(0621) 181-3684

m.alexopoulou@uni-mannheim.de

http://www.geschichte.uni-mannheim.de/zg
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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