Der Blick über den Tellerrand der nationalen Forschungstraditionen wird für alle, die kultur- und geisteswissenschaftlich arbeiten, zunehmend unerläßlich – und zwar nicht nur deshalb, weil die Forschungscommunity zunehmend international vernetzt ist, sondern auch deshalb, weil die Kenntnis anderer Forschungstraditionen die eigene Arbeit befruchten kann. In diesem Sinne fragen wir: Welche Tendenzen prägen die derzeitige französische Mittelalterforschung, welche Anregungspotentiale und Reibungsflächen hält sie für die deutsche Forschung bereit?
Im Juni 2017 werden wir darüber mit vier renommierten französischen und weiteren deutschen und internationalen Historikern und Historikerinnen diskutieren. Die Veranstaltung knüpft an die Tradition der französischsprachigen Vortragsreihe „La jeune génération des médiévistes français invitée à Münster“ an, die von Torsten Hiltmann und Martin Kintzinger begründet wurde und seit 2009 besteht. Deren Fokus lag bislang auf der Vorstellung von konkreten Forschungsarbeiten und ‚work in progress‘, die die aktuellen Fragestellungen der derzeitigen frankophonen Forschung illustrierten. Während des Juni-Kolloquiums 2017 werden wir dieses Vorgehen durch einen umfassenderen Ansatz ergänzen und allgemeiner über die aktuellen Tendenzen der frankophonen Mediävistik, deren Anregungspotential für die deutsche Forschung sowie etwaige Inkompatibilitäten nachdenken.
Das wissenschaftliche Kolloquium ist in eine vorbereitende Sommerschule eingebunden, die Studierende und Doktoranden aus deutschsprachigen und frankophonen Universitäten zusammenbringen soll. Die Sommerschule findet in den Pfingstferien am 6. und 7. Juni, das Kolloquium am 8. und 9. Juni statt.
Die Sommerschule dient der inhaltlichen und sprachlichen Vorbereitung auf die Vorträge und Diskussionen des Kolloquiums. Eine Teilnahme an der Sommerschule ist aber nicht Voraussetzung für die Teilnahme am Kolloquium. Kolloquium und Sommerschule können von Münsteraner Studenten als Lehrveranstaltung belegt werden. Auswärtigen Studierenden zertifizieren wir auf Wunsch die Teilnahme.
Eine (Teil-)Kostenübernahme für auswärtige studentische Teilnehmer und Teilnehmerinnen sowie Doktoranden wird angestrebt, kann aber noch nicht zugesagt werden. Bei der Vermittlung von Unterkünften sind wir ggf. gerne behilflich.
Anmeldungen bitte per Mail an: g.jostkleigrewe@uni-muenster.de und nils.bock@uni-muenster.de