Diktaturen als alternative Ordnungen. Auftaktkonferenz des interdisziplinären Verbunds für vergleichende Diktaturforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin

Diktaturen als alternative Ordnungen. Auftaktkonferenz des interdisziplinären Verbunds für vergleichende Diktaturforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin

Veranstalter
Prof. Dr. Jörg Baberowski, Prof. Dr. Michael Wildt
Veranstaltungsort
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Kronenstr. 5, 10117 Berlin, Veranstaltungssaal
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.10.2017 - 13.10.2017
Website
Von
Robert Kindler, Lehrstuhl Geschichte Osteuropas, Humboldt-Universität zu Berlin

Diktaturen sind komplexe politische, soziale und kulturelle Ord­nungen, die auf Unfreiheit, Gewalt und Unterdrückung beruhen. Sie sind aber auch Konfigurationen des politisch Möglichen, die Zustimmung erzeugen und verstanden werden müssen. Der interdisziplinäre Verbund für Vergleichende Diktaturforschung sucht nach Antworten auf die Frage, weshalb sich Menschen in spezifischen historischen Situationen freiwillig für die Diktatur entscheiden, sich für sie engagieren oder sich ihr widerspruchslos unterordnen.

Sponsoren:
Leibniz-Zentrum Moderner Orient
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Stiftung Humboldt-Universität

Programm

Donnerstag, 12. Oktober 2017

18:00 - 18:30 Eröffnung

18:30 - 20:00 Keynote - György Dalos: "Große und Kleine Diktaturen"

Freitag, 13. Oktober 2017

10:00 - 12:00 Herrschaftsdurchsetzung: Furcht und Teilhabe

In allen Diktaturen berufen sich die Machthaber auf den außerlegalen Willen des Volkes. Welche plebiszitären Elemente setzen Diktaturen in der Phase der Herrschaftsdurchsetzung ein, um den Druck auf die Entschei­dungsträger und die besitzenden und gebildeten Schichten zu erhöhen? Inwieweit dienten Gewalt und Terror der Einschüchterung und der Mobil­isierung von Unterstützung?

- Birgit Aschmann: Spanien
- Aloys Winterling: Römisches Imperium
- Jörg Baberowski: Sowjetunion
- Sebastian Lange: Naher und Mittlerer Osten

Moderation: Iris Därmann

13:00 - 15:00 Wohlfahrt und Sicherheit

Von Beginn an verbanden Diktaturen ihre Existenzberechtigung mit der Einlösung des Versprechens, Wohlstand zu schaffen und Sicherheit zu ga­rantieren. Dieses Versprechen war sowohl Grund für Ihre Stabilität als auch Ursache für Ihre Delegitimation. Denn die Beherrschten stellten Ans­prüche an die Diktatur, die offen oder indirekt artikuliert wurden und von deren Erfüllung ihre Loyalität gegenüber der Diktatur abhing.

- Hannes Grandits: Südosteuropa
- Stefan Kirmse: Postsowjetische Republiken
- Daniel Hedinger: Japan
- Andreas Eckert: Afrika

Moderation: Stefan Rinke

15:30 - 17:30 Legitimität und Öffentlichkeit

Welche Legitimationsmuster entwickelten Diktaturen und wann und unter welchen Umständen wurden diktatorische Ordnungen als legitim empfun­den? Stand die Sicherheit des Einzelnen vor Gewalt im Vordergrund? Oder war das Gefühl von wiedergewonnener Einheit und Gemeinschaft ein ent­scheidendes Legitimationselement? War es die Hoffnung, dass die Dikta­tur Unordnung und Chaos beseitigen und Erwartungssicherheit in den Alltag bringen werde?

- Benjamin Lahusen: NS-Deutschland
- Martin Sabrow: DDR
- Sonja Hegasy: Nordafrika
- Klaus Mühlhahn: China

Moderation: Michael Wildt

18:00 - 19:00 Abschlussdiskussion

Jörg Baberowski, Iris Därmann, Klaus Mühlhahn, Christian Waldhoff, Michael Wildt

Kontakt

vergleichende-diktaturforschung@hu-berlin.de

Prof. Dr. Jörg Baberowski
Humboldt-Universität zu Berlin
Philosophische Fakultät
Institut für Geschichtswissenschaften
Lehrstuhl Geschichte Osteuropas
Unter den Linden 6, 10099 Berlin


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