Die Gewerkschaft Solidarność – Brücke zwischen Ost und West Historische Kontexte – Biographien - Nachwirkungen

Die Gewerkschaft Solidarność – Brücke zwischen Ost und West Historische Kontexte – Biographien - Nachwirkungen

Veranstalter
Professur für Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas, TU Chemnitz
Veranstaltungsort
Straße der Nationen 62, 09111 Chemnitz
Ort
Chemnitz
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.02.2018 - 25.02.2018
Deadline
23.02.2018
Website
Von
Rüdiger Ritter

Nach der Verhängung des Kriegsrechts im Dezember 1981 in Polen und dem Verbot der Solidarność emigrierten viele ihrer Mitglieder ins Ausland, unter anderem nach Westdeutschland. Dort begann ein intensiver Diskurs mit westdeutschen Gewerkschaften und Intellektuellen über die grundsätzliche (Un)-Reformierbarkeit des Sozialismus, die gewerkschaftliche Arbeit, die nationale Frage in Polen und in Deutschland, über Deutschland und Polen in der europäischen Außenpolitik sowie über die Vision eines Europas nach dem Ende von Staatssozialismus und Kaltem Krieg.

Dieser Diskurs wird auf der geplanten Konferenz analysiert und in seinen Auswirkungen auf heutige Diskurse zu Europa, zur Entwicklung der Demokratie und zum deutsch-polnischen Verhältnis betrachtet. Einbezogen wird auch die Opposition in der DDR, da sie im den westdeutsch-polnischen Gesprächen mit Blick auf die nationale Frage und die Reformierbarkeit des Sozialismus stets im Hintergrund präsent war. In diesem Diskurs wurden wichtige Lösungsansätze für die Überwindung der Teilung des Kontinents im Jahre 1989 diskutiert. Die Konferenz möchte den Beitrag dieser Kontakte zu den Revolutionen des Jahres 1989 aufzeigen und darüber hinaus nach ihren Nachwirkungen für die weitere Gestaltung Europas fragen. Die Konferenz wendet sich nicht nur an ein wissenschaftliches Fachpublikum, sondern auch an eine breite interessierte Öffentlichkeit.

Ansprechpartner: Dr. Rüdiger Ritter (RRitter@gmx.de, Tel. +49 152 27564916).

Die Konferenz wird gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Die Präsentation des Films „Die Frauen der Solidarność / Solidarność według kobiet“ erfolgt in Kooperation mit dem Polnischen Institut Berlin, Filiale Leipzig.

Programm


Fr, 23. Februar
12:00
Ankunft, Begrüßung
13:30
Michal Nowosielski (Poznań): Poles in action. Social activity of Polish migrants in Germany

1. Die Solidarność im Westen
14:00h
Magdalena Heruday-Kielczewska (Poznań): „Außenministerium“ der Solidarność? Auslandsorganisationen im Westen
14:45h
Rüdiger Ritter (Chemnitz / Bremen): Lokale Netzwerke in Westdeutschland (Bremen, Rheinland, West-Berlin, Rhein-Main, München)
15:30h
Kaffeepause
16:00h
Tytus Jaskułowski (Berlin): Das volkspolnische Innenministerium und die Solidarność-Außenstellen im Westen

19:00
Film: Die Frauen der Solidarność / Solidarność według kobiet (Marta Dzido / Piotr Śliwowski, 2014) (in Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut Berlin, Filiale Leipzig)

Sa, 24. Februar
2. Konfliktpunkte bei der Begegnung
9:30h
Małgorzata Świder (Opole): Der DGB und die Außenpolitik der Bundesregierung zum östlichen Europa
10:15h
Jacek Kołtan(Gdańsk): Solidarität, Arbeit, Hoffnung. Józef Tischners Philosophie und ihre gegenwärtige Rezeption
11:00h
Kaffeepause
11:30h
Christie Miedema (Utrecht): Die westdeutsche Grünen, Solidarność und Wolność i Pokój
13:00h
Mittag
14:00h
Bernd Rother (Berlin): Friede oder Freiheit - Willy Brandt, die europäische Sozialdemokratie und Solidarność und die Überwindung des Kalten Kriegs
14:45h
Friedhelm Boll (Bonn): Deutsch-polnische Beziehungen von Katholiken in den 1970er und 1980er Jahren

15:30h Kaffeepause

3. Konzepte und Zweiter Umlauf
16:00h
Stefan Garsztecki (Chemnitz): Auf dem Weg zur Bürgergesellschaft? Demokratiekonzepte ostmitteleuropäischen Dissidenten
16:45h
Karina Garsztecka (Bremen): Schriften der polnischen Emigration in der BRD und Westberlin in den 1980er Jahren

19:00
Zeitzeugengespräch: Wojciech Drozdek (damals Arbeitsgruppe Solidarność West-Berlin), Marek Wolski (damals Arbeitsgruppe Solidarność Köln), Christoph Hyla (damals Köln / Bonn), Zbigniew Wilkiewicz (damals Hilfskomitee Solidarność Mainz), Hartwig Zillmer (damals GEW Hamburg)

So, 25. Februar
4. Nachwirkungen
9:00h
Mateusz Fałkowski (Warszawa): Wie ausländische Verbündete die Institutionalisierung der polnischen Opposition beeinflussten
9:30h
Piotr Kocyba (Chemnitz): Reflexionen über die polnische Zivilgesellschaft knapp 40 Jahre nach der Gründung der Solidarność
10:30h
Kaffeepause
11:00h
Wolfgang Templin (Berlin): Was bleibt vom Bürgerprotest in Ostdeutschland?
11:30h
Konrad Sziedat (München): Wandel top-down oder bottom-up? Transformationserwartungen westdeutscher Linker an Solidarność und an Gorbatschow

14:00h
Abreise

Kontakt

Rüdiger Ritter

TU Chemnitz

15227564916

RRitter@gmx.de


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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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