Geschichtspolitik quo vadis?

Geschichtspolitik quo vadis?

Veranstalter
Arbeitskreis „Politik und Geschichte“ in der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft in Kooperation mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin
Veranstaltungsort
Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Stauffenbergstraße 13, 10785 Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
04.05.2018 - 05.05.2018
Deadline
30.04.2018
Von
Schmid, Harald

Seit Mitte der 1980er-Jahre schärfte sich – besonders im Zuge von „Historikerstreit“ und Kontroversen um Museumspläne der Bundesregierung Helmut Kohls – das öffentliche Bewusstsein einer dezidiert politischen Instrumentalisierung von Vergangenheit. In jenen Jahren wurde das Schlagwort „Geschichtspolitik“ geprägt, das sich bald in Publizistik, Politik und Wissenschaft etablierte. Parallel zu der Herausbildung kulturwissenschaftlicher und soziologischer Erinnerungs- und Gedächtnistheorien entstanden so in Politik- und Geschichtswissenschaften Konzepte von Geschichtspolitik, Vergangenheitspolitik und Erinnerungspolitik. Die Gründung des DVPW-Arbeitskreises „Politik und Geschichte“ im Jahre 1997 war Teil dieser Entwicklung.
Mit der Tagung in Kooperation mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand wollen wir eine Bilanz dieser empirisch breiten und konzeptionell differenzierten Forschungen ziehen und fragen, welche Potenziale dieser analytischen Perspektive und dem praktischen Handlungsfeld Geschichtspolitik heute innewohnen.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 30.4. unter veranstaltung@gdw-berlin.de.

Programm

Freitag, 4. Mai

14:15
Begrüßung
Grußwort Prof. Dr. Johannes Tuchel (Gedenkstätte Deutscher Widerstand)

14:30–15:00
Einführungsvortrag
Prof. Dr. Horst-Alfred Heinrich (Universität Passau)
PD Dr. Nina Leonhard (Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr, Potsdam)
Dr. Harald Schmid (Bürgerstiftung Schleswig-Holsteinische Gedenkstätten, Rendsburg)

15:30–16:00 Pause

16:00–18:15
Panel 1: Geschichtspolitik in Deutschland und Polen
Julia Reuschenbach (Universität Bonn): Parteien und Intellektuelle in geschichtspolitischen Debatten der Bundesrepublik
Dr. Claudia Fröhlich (Berlin): Fritz Bauer – vom „Außenseiter“ zum „Held“. Zur Geschichte eines erinnerungskulturellen Hypes
Dr. Andrea Genest (Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit, Berlin): Historisches Erinnern als politische Kategorie. Geschichtspolitische Initiativen in Polen
Moderation: Dr. Michael Kohlstruck

18:15 Pause

19:00–20:30
Öffentlicher Abendvortrag
Prof. Dr. Peter Steinbach (Universität Mannheim/Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin): Leben wir jetzt in den guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen werden? - Analytische Perspektiven der Geschichtspolitik
Kommentar: Prof. Dr. Habbo Knoch (Universität Köln)
Moderation: Prof. Dr. Horst-Alfred Heinrich

Samstag, 5. Mai

09:00–10:30
Panel 2: Handlungsfelder
Dr. Michael Kohlstruck (Arbeitsstelle Jugendgewalt und Rechtsextremismus, Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin): Rechtsradikale Geschichtspolitik
Sven-Felix Kellerhoff (Axel-Springer-Verlag, Die Welt): Medien als geschichtspolitische Foren und Akteure
Moderation: Dr. Harald Schmid

10:30–10:45 Pause

10:45–12:15
Panel 3: Gedächtnistheorie und Geschichtspolitik: soziologische und politik-wissenschaftliche Zugänge
Prof. Dr. Oliver Dimbath (Universität Koblenz-Landau): Geschichte als Teil des kollektiven Gedächtnisses. Überlegungen zur Gedächtnispolitik im Anschluss an Maurice Halbwachs
Sebastian Baier (Universität Passau): Organizational memory – wie erinnern Organisationen?
Moderation: PD Dr. Nina Leonhard

12:30–14:00
Podiumsdiskussion: Geschichtspolitik quo vadis?
Dr. Andreas Eberhardt (Vorstandsvorsitzender der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft)
Julia Reuschenbach
Sebastian Baier
Sven-Felix Kellerhoff
Moderation: PD Dr. Nina Leonhard

Ende der Tagung gegen 14 Uhr. Anschließend findet um 14:30 Uhr eine Sitzung des Arbeitskreises "Politik und Geschichte" statt. Interessierte sind herzlich willkommen.

Kontakt

Harald Schmid

haraldschmid@freenet.de

https://www.dvpw.de/gliederung/ak/ak-politik-und-geschichte.html
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