Vorhang auf – Frauen in Parlament und Politik im internationalen Vergleich. Eine Konferenz aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland

Vorhang auf – Frauen in Parlament und Politik im internationalen Vergleich. Eine Konferenz aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland

Veranstalter
Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien (KGParl), Berlin; Lehrstuhl für Geschlechtergeschichte, Historisches Institut, Friedrich-Schiller-Universität Jena; »Working Group on Parliaments in Transition«, Institut für Zeitgeschichte, Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik, Prag
Veranstaltungsort
Deutscher Bundestag, Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
06.03.2019 - 08.03.2019
Deadline
15.06.2018
Von
Kaiser, Tobias KGParl

English text below

Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland wird im März 2019 in Berlin eine internationale geschichtswissenschaftliche Tagung stattfinden. Das Jubiläum soll dabei als Anlass dienen, um das Eintreten von Frauen in den parlamentarischen politischen Raum in vier unterschiedlichen Sektionen zu behandeln.

Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch. Die Vorträge sollen 25-30 Minuten nicht überschreiten. Vorschläge (bestehend aus Beitragstitel, Abstract – max. 300 Wörter, Kurz-CV) können bis zum 15. Juni 2018 per E-Mail bei Dr. Tobias Kaiser (kaiser@kgparl.de) eingereicht werden.

Folgende Sektionen sind geplant:

Sektion 1: Nationale Ungleichzeitigkeiten. Das Momentum der Einführung des Frauenwahlrechts

Obwohl die Bewegungen für das Frauenwahlrecht international vernetzt waren und transnational kommunizierten, wurde das gemeinsame Ziel der Einführung des Frauenwahlrechts zu sehr unterschiedlichen Zeiten und unter ungleichen Bedingungen erreicht. In dieser Sektion soll in exemplarischen Länderstudien (oder im Vergleich mehrerer Länder) nach dem jeweiligen Momentum gefragt und dabei die politischen Konstellationen bei der Einführung des Frauenwahlrechts diskutiert werden. Welche strategischen Überlegungen verfolgten die organisierten Stimmrechtsbewegungen, wie beeinflussten sie Regierungen, Parteien und Parlamente? Woran scheiterte ihre Lobby-Arbeit, was und wer begünstigte ihre Aktionen? Von besonderem Interesse sind der transnationale Erfahrungstransfer, die internationale Vernetzung der nationalen Frauenwahlrechtsverbände und die Kommunikation zwischen den Protagonistinnen der Wahlrechtsbewegung.

Sektion 2: Voraussetzungen und Verlauf parlamentarischer Karrieren von Frauen

Diese Sektion will einerseits biografische Forschungen im Blick auf Karrieremuster und Sozialisationswege befragen, andererseits exemplarisch die rechts-, sozial- und kulturhistorischen Faktoren der Begünstigung bzw. Verhinderung politischer Karrieren von Frauen thematisieren. Forschungen zu individuellen Lebensläufen sind willkommen, jedoch werden bei der Auswahl gruppenbiographische Ansätze gegenüber Einzelbiographien bevorzugt.

Sektion 3: Politische Performanz und Parlamentsalltag

Die Sektion möchte neuere kultur- und mediengeschichtliche Ansätze der Parlamentarismus-Forschung berücksichtigen, wie sie die KGParl repräsentiert. Mit Wahl und Auftritt der ersten Parlamentarierinnen wurden neue Gesichter und neue Stimmen in den männerbündischen Arenen der Parlamente sicht- und hörbar. Rollenerwartungen und -definitionen mussten ebenso reflektiert und modifiziert werden wie institutionelle Regeln und Konventionen. Mögliche Themen wären etwa: Kleiderordnungen und Konventionen, Audiogeschichte: Parlamentarische Redeweisen und Hörgewohnheiten, Inszenierung von Weiblichkeit im parlamentarischen Raum, Frauennetzwerke und politische Allianzen in Parteien und Parlamenten.

Sektion 4: Öffentliche Resonanz und Mediendiskurse

Die Performanz von Frauen in den Parlamenten stand unter verschärfter Beobachtung. Redeverbote, Regelverletzungen, Skandale und Kritik begleiteten ihre öffentlichen Auftritte. Die Sektion wird die Wechselwirkungen zwischen Parlamentarismus und Medienberichterstattung beleuchten und kann in einzelnen Fallstudien Wandel und Neuverhandlung der parlamentarischen Geschlechterordnung thematisieren.

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Symposium »Entering the parliamentary stage – Women in Parliament and Politics. An international comparison. A conference marking the centennial of women’s suffrage in Germany 1919.«

To celebrate the centennial of women's suffrage in Germany, an international conference will take place in Berlin in March 2019. The anniversary is intended to serve as an opportunity to address the entry of women into the parliamentary political sphere in four different sections.
Conference languages are German and English. The presentations should not exceed 25-30 minutes. Proposals (consisting of contribution title, abstract of max. 300 words short CV) can be submitted by email until 15 June 2018 to Dr Tobias Kaiser (kaiser@kgparl.de).

The following sections are planned:
Section 1: National Asynchronicity. The Momentum of the Introduction of Women's' Right to Vote
Although the national movements for women's right to vote were networked world-wide and communicated transnationally, the common goal of the introduction of women's suffrage was obtained at different times and under unequal conditions. In this section, exemplary national studies (or comparisons between several countries) should question the respective momentum, thereby bringing the differing political, social and cultural constellations for the introduction of women's suffrage into discussion. Which strategic considerations did the organised suffrage movements pursue and how did they influence the governments, parties and parliaments? What did their lobbying fail to achieve, and who supported their actions? Of particular interest is the transnational transfer of experience, the international network of the national woman suffrage associations and the communication between the protagonists of the suffrage movement.

Section 2: Requirements and Course of Parliamentary Careers of Women
This section is designed to discuss biographical research with regard to career patterns and socialisation paths of female parliamentarians, as well as to address the legal, social and cultural factors that favoured or prevented political careers of women. Proposals that focus on individual biographies are welcome but group-biographical approaches are preferred.

Section 3: Political Performance and Everyday Life in Parliament
This section would like to consider recent cultural and media historical approaches to parliamentary research, as represented by the KGParl. With the election and appearance of the first female parliamentarians, new faces and new voices became visible and audible in the parliamentary arenas. Role expectations and definitions had to be reflected and modified as well as institutional rules and conventions. Possible topics would be: Dress codes and conventions, audio history: Parliamentary speech and listening habits, staging of femininity in the parliamentary political sphere, women´s networks and political alliances in parties and parliament.

Section 4: Public Feedback and Media Discourses
The performance of women in parliament was under increased scrutiny. Prohibitions, breaches of rules, scandals and criticism accompanied their public appearances. This section will examine the interactions between parliamentarianism and media coverage as well as shed light on individual case studies on the changing and renegotiating of the parliamentary gender order.

Programm

Kontakt

Tobias Kaiser

Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien e.V.
Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin
+49-(0)30 206339423
+49-(0)30 206339450
kaiser@kgparl.de

http://www.kgparl.de/
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Englisch, Deutsch
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