Gewerkschaften in revolutionären Zeiten – Europa 1917 bis 1923

Gewerkschaften in revolutionären Zeiten – Europa 1917 bis 1923

Veranstalter
Friedrich-Ebert-Stiftung, Hans-Böckler-Stiftung, Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets
Veranstaltungsort
Friedrich-Ebert-Stiftung, Haus 1, Konferenzsaal I, Hiroshimastraße 17, 10785 Berlin-Tiergarten
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.10.2018 - 12.10.2018
Deadline
20.09.2018
Website
Von
Peter Beule

Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Novemberrevolution veranstalten Hans-Böckler-Stiftung, Friedrich-Ebert-Stiftung und die Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets eine Konferenz, in der sie nach der Rolle der Gewerkschaften in Europa am Ende des Ersten Weltkriegs fragen. Wir wollen uns mit den damaligen Herausforderungen, wegweisenden Neuerungen, aber auch mit Widersprüchen auseinandersetzen, die sich unter gewandelten Rahmenbedingungen heute neu stellen. Eine Stärkung der politischen und sozialen Demokratie in Deutschland und in Europa kann nur mit einer Kultur der Erinnerung gelingen, die um die Widersprüche auf dem Weg in die Gegenwart und die Offenheit der Zukunft weiß.

Die zweitägige Konferenz beginnt mit Grußworten von Dr. Roland Schmidt, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Friedrich-Ebert-Stiftung, und einem Vortrag von Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Vorstandes der Hans-Böckler-Stiftung und Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes, über „Europas Gewerkschaften in revolutionären Zeiten“. Die Panels versammeln ausgewiesene Expert_innen der europäischen Gewerkschafts- und Arbeiterbewegungsgeschichte. Im Zentrum des Interesses stehen die Themenkomplexe „Direkte oder repräsentative Demokratie?“, „Gewerkschaften zwischen Nationalismus und Internationalismus“, „Neuordnung der Wirtschaft“ sowie „Die Revolution 1918/19 in der Erinnerungskultur“. Eine Podiumsdiskussion mit europäischen Gewerkschafter_innen und Politiker_innen schlägt die Brücke zu aktuellen Fragen einer gemeinsamen europäischen Erinnerung für ein soziales und demokratisches Europa.

Programm

DONNERSTAG, 11.10.2018

13:00 Begrüßung und Einführung:
Begrüßung: Dr. Roland Schmidt, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Friedrich-Ebert-Stiftung
Vortrag von Reiner Hoffmann
Vorsitzender des Vorstandes der Hans-Böckler-Stiftung und Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes
Europas Gewerkschaften in revolutionären Zeiten

13:30 – 16:00 Sektion 1:
Direkte oder repräsentative Demokratie? Kampf um die politische Neuordnung
Berichterstatter: Prof. Dr. Michael Schneider, Kalenborn, Dr. Wolfgang Jäger, Bochum
1. Stimme der Besonnenheit in Zeiten des Umsturzes? Gewerkschaften und neue Massenbewegungen
Referent: Prof. Dr. Andreas Wirsching, München
2. Demokratie plus Sozialismus gleich soziale Demokratie?
Referent: Prof. Dr. Detlef Lehnert, Berlin
3. Politische und rechtliche Gleichstellung der Frauen: Chancen und Grenzen
Referentin: PD Dr. Kirsten Heinsohn, Hamburg
4. Auf dem Weg in den „Gewerkschaftsstaat“? Gewerkschaften und pluralistische Gesellschaft
Referent: Prof. Dr. Karl Christian Führer, Hamburg
5. Der Kampf um die „vierte Gewalt“: Zum Strukturwandel der Öffentlichkeit
Referent: Prof. Dr. Jürgen Schiewe, Greifswald

16:30 – 18:30 Sektion 2:
Gewerkschaften zwischen Nationalismus und Internationalismus
Berichterstatter: Prof. Dr. Jürgen Mittag, Köln, Dieter Pougin, Berlin
1. Internationale Solidarität?
Die Gewerkschaften in den Konflikten der Nachkriegszeit
Referent: Dr. Willy Buschak, Bochum
2. Verstärkte Politisierung?
Die Wiederbegründung der internationalen Gewerkschaftszusammenschlüsse
Referent: Prof. Dr. Wolfgang Kruse, Hagen
3. Für eine globale Sozialpolitik:
Die Einführung internationaler sozialpolitischer Standards
Referent: Dr. Daniel Roger Maul, Gießen
4. Die Vereinigung Europas: Politische Ideen – konkretes Ziel?
Referent: Dr. Rainer Fattmann, Köln

20:00 Podiumsdiskussion europäischer Gewerkschafter_innen und Politiker_innen:
Aufbruch zur sozialen Demokratie nach dem Ersten Weltkrieg:
Gemeinsame Erinnerung – Gemeinsamer Auftrag für ein soziales und demokratisches Europa?
- Leitung: Reiner Hoffmann, HBS-Vorsitzender, DGB-Vorsitzender
- Vladimir Spidla, Tschechien, Vorsitzender der Masaryk Stiftung
ehem. EU-Kommissar für Arbeit (2004 – 2010)
- Dr. Brigitte Pellar, Österreich, ÖGB, Arbeiterkammer Wien
- Emilio Gabaglio, Italien, CISL, ehem. EGB-Generalsekretär (1991 – 2003)
- Jerome Beauvisage, Frankreich, CGT, Institut für Sozialgeschichte der CGT (angefragt)

FREITAG, 12.10.2018

9:30 – 12:00 Sektion 3:
Die Sozialisierung marschiert? Auseinandersetzung um die Neuordnung der Wirtschaft
Berichterstatter: Dr. Ralf Hoffrogge, Bochum, Dr. Michaela Kuhnhenne, Düsseldorf
1. Marktwirtschaft oder Planwirtschaft? Kampf um die Wirtschaftsordnung
Referent: PD Dr. Boris Gehlen, Bonn
2. Auf dem Weg zur Mitbestimmung: Räte – Betriebsräte – Wirtschaftsdemokratie
Referent: Prof. Dr. Werner Plumpe, Frankfurt am Main
3. Von der Maifeier zur Verrechtlichung der Arbeitsbeziehungen
Referent: Dr. Rudolf Tschirbs, Bochum
4. Der Staat und die Regelung der Arbeitsbeziehungen: Das Reichsarbeitsministerium
und die Gewerkschaften
Referentin: Dr. Ulrike Schulz, Berlin
5. Arbeitsmarkt im Wandel
Referent: Dr. Uwe Fuhrmann, Berlin/Leipzig

13:00 – 15:00 Sektion 4:
Umstrittene Erinnerung: Der historische Ort der Revolution in der Erinnerungskultur
Berichterstatter: PD Dr. Detlev Brunner, Leipzig, Dr. Anja Kruke, Bonn
1. Vergessene Vielfalt. Soziale Bewegungen in der Revolution
Referent: Prof. Dr. Klaus Weinhauer, Bielefeld
2. Kult der Gewalt? Folgewirkungen von Krieg und Revolution für die politische Kultur
Referent: Dr. Mark Jones, Dublin/Berlin
3. Die Revolution 1918/19: Gespaltene Erinnerung
Referent: Dr. Marcel Bois, Hamburg
4. Demokratiegründung nach dem Ersten Weltkrieg:
Bezugspunkt einer gemeinsamen europäischen Erinnerungskultur?
Referent: Prof. Dr. Stefan Berger, Bochum

15:00 – 15:30 Schlusswort: Reiner Hoffmann

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