Halb Europa in Brandenburg - 400 Jahre Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges

Halb Europa in Brandenburg - 400 Jahre Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges

Veranstalter
Museum des Dreißigjährigen Krieges (Wittstock); Professur für Allgemeine Geschichte der Frühen Neuzeit (Universität Potsdam); Museumsverband des Landes Brandenburg
Veranstaltungsort
Museum des Dreißigjährigen Krieges
Ort
Wittstock
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.09.2018 - 08.09.2018
Von
Prof. Dr. Matthias Asche

Der brandenburgischen Landesgeschichte ist eine gewisse Tendenz kaum abzusprechen, vielfach noch Narrative der borussischen Historiographie zu pflegen – so auch im Falle des Dreißigjährigen Krieges. Als Krisis und Dunkel schlechthin stilisiert, wurden die Kriegsfolgen immer wieder herangezogen, um Preußens späteren Aufstieg in um so hellerem Licht erstrahlen zu lassen. Brandenburgs innere Verfasstheit und Außenpolitik um 1618 – sowie auch die Person Kurfürst Georg Wilhelms selbst – gerieten zur Negativfolie, um hierauf die historische Größe Friedrich Wilhelms und den Aufstieg Brandenburg-Preußens in der deutschen Geschichte aufzubauen. Anlass genug also, um 2018 einmal, 400 Jahre nach Ausbruch des Krieges, vertraute Narrative auf den Prüfstand zu stellen. Rücksichtlich aktueller Forschungen gilt es somit vor allem zu fragen, ob der Dreißigjährige Krieg nicht allein retardierendes Moment in Brandenburgs Vergangenheit war, sondern welche – auch in die Zukunft weisenden – Transformationsprozesse er anstieß oder beförderte.

Programm

7. September 2018

10:00 Grußworte
RALF REINHARDT, Landrat des Landkreises Ostprignitz-Ruppin
Dr. MARTINA MÜNCH, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
JÖRG GEHRMANN, Bürgermeister von Wittstock und Fördervereinsvorsitzender
Dr. SUSANNE KÖSTERING, Geschäftsführerin des Museumsverbandes Brandenburg
CHRISTIAN MÜLLER-LORENZ, Projektmanager Kulturland Brandenburg

10:25 Einführung in die Tagung
Prof. Dr. MATTHIAS ASCHE, Potsdam

1. Einführung und Problemaufriss

10:30 Der Dreißigjährige Krieg als Narrativ in der brandenburgischen Landesgeschichte
Prof. Dr. FRANK GÖSE, Potsdam

11:10 Kurfürst Georg Wilhelm im Dreißigjährigen Krieg – Versuch einer Neubewertung von Reichsfürsten im Kriegsexil
Prof. Dr. MATTHIAS ASCHE, Potsdam

11:50 Von Plünderungen, Einquartierungen und Schwedentränken – zur Erfahrung und Wahrnehmung von Gewalt im Dreißigjährigen Krieg anhand von Selbstzeugnissen aus der Mark Brandenburg
MARCO KOLLENBERG, Potsdam

12:30 Mittag

14:00 Möglichkeit zum Besuch des Museums des Dreißigjährigen Krieges

2. Europa in Brandenburg

15:00 Kriegsvölker aus dem schwedischen Ostsee-Reich in Brandenburg
Dr. ANDREAS KAPPELMAYER, Bünde

15:40 Mobilität, Geschwindigkeit und Gewalt – die kroatischen Reiter in Brandenburg und Sachsen
MICHAEL WEISE, Gießen

16:20 Schottische Identität und europäisches Söldnertum – zu den schottischen Söldnern in Brandenburg im Dreißigjährigen Krieg
CLEMENS WEIßFLOG, Potsdam

18:00 Abendessen

21:00 Szenische Lesung: „Die Kunst, seinen eigenen Weg zu gehen“, mit Ingrid Lucia Ernst und Kalle Mews, Museum und Theater zur Nacht

8. September 2018

3. Sozial- wirtschafts- und verfassungsgeschichtliche Aspekte des Dreißigjährigen Krieges in Brandenburg

09:00 Der brandenburgische Adel im Dreißigjährigen Krieg
Prof. em. Dr. PETER-MICHAEL HAHN, Potsdam

09:40 Brandenburgische Städte und Dreißigjähriger Krieg – Zerstörung und erster Wiederaufbau an den Beispielen Neuruppin und Prenzlau
PD Dr. HEINRICH KAAK, Potsdam

10:20 Domäniale Verwaltungspraxis im Dreißigjährigen Krieg – zur Neubewertung eines landesgeschichtlichen Narrativs
ROBIN VILLAIN, Potsdam

11:00 Besuch des Wittstocker Schlachtfeldes

12:00 Mittag

4. Alltag im Dreißigjährigen Krieg in der Mark Brandenburg

13:30 Elbquerungen im Dreißigjährigen Krieg
ANTJE REICHEL, Havelberg

14:00 „Des Kriegs seindt wir müde“ – die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges in der Uckermark
Dr. LUTZ LIBERT, Angermünde

14:30 Der Dreißigjährige Krieg in der Erinnerung des Zeitzeugen Methusala
Dr. RAINER ERNST, Finsterwalde

15:00 Die Cottbuser Region im Dreißigjährigen Krieg
STEFFEN KRESTIN, Cottbus

15:30 Alltag im Dreißigjährigen Krieg
ANTJE ZEIGER, Wittstock

ca. 16:00 Tagungsende

Kontakt

Prof. Dr. Matthias Asche
Universität Potsdam, Historisches Institut
Professur Allgemeine Geschichte der Frühen Neuzeit
Campus Am Neuen Palais
Haus 11, 1.Z.26
Tel.: 0331 977-1154
Fax.: 0331 977-1505

E-Mail: matthias.asche@​uni-potsdam.de

https://www.uni-potsdam.de/de/hi/matthias-asche/person.html
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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