Sozialismus als Erfahrung und Erinnerung. Junge Forschung im etablierten Feld 16. Potsdamer Doktorand_innenforum zur Zeitgeschichte

Sozialismus als Erfahrung und Erinnerung. Junge Forschung im etablierten Feld 16. Potsdamer Doktorand_innenforum zur Zeitgeschichte

Veranstalter
Christopher Banditt / Nikolai Okunew / Henrike Voigtländer, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Veranstaltungsort
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.02.2019 - 22.02.2019
Deadline
31.10.2018
Website
Von
Nikolai Okunew

[English below]
Sozialismus als Erfahrung und Erinnerung. Junge Forschung im etablierten Feld
16. Potsdamer Doktorand_innenforum zur Zeitgeschichte

Die sozialistische Erfahrung und deren Verarbeitung ist momentan in aller Munde – sei es als Vergleichsfolie zu Migrationserfahrungen oder als möglicher Erklärungsansatz für die jüngsten Erfolge populistischer und autoritärer Gruppierungen sowie Parteien. Diese aktuellen Debatten und das 30. Jubiläum von „1989“ bieten Anlass, zum einen Erfahrungen in den sozialistischen Gesellschaftsordnungen des ehemaligen „Ostblocks“ zu reflektieren und zum anderen zu diskutieren, wie die jeweiligen Lebenswelten nach dem Umbruch erinnert wurden und werden: Inwiefern waren Entwicklungen nach 1989/90 durch den Sozialismus historisch vorgrundiert und wie wird mit dem sozialistischen Erbe im Rahmen von Aufarbeitung und Erinnerung umgegangen?

Promovierende der Zeitgeschichte oder einer Nachbardisziplin sind aufgerufen, ihre Arbeiten anhand erster inhaltlicher Ergebnisse im Rahmen des 16. Doktorand_innenforums am Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) vorzustellen. Die wissenschaftliche Tagung behandelt die Epoche des sowjetisch geprägten Sozialismus im Europa der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und dessen Transformation(en). Die Untersuchungen können dabei bis in die Gegenwart reichen. Es sollen sowohl der Erfahrungs- als auch der Erinnerungsbegriff in ihrer gesamten Bandbreite abgedeckt und auf mehreren Ebenen operationalisiert werden. Um vielfältige sowie disparate Erfahrungen in den Blick zu nehmen und verschiedene methodische Zugänge abzudecken, können die einzureichenden Beiträge in den folgenden und thematisch verwandten Feldern angesiedelt sein:

Experiencing Socialism:
- Betrachtung von Erfahrung und Erinnerung als individuelle oder als Kollektivphänomene innerhalb (post-)sozialistischer Gesellschaften und sozialer Gruppen
- diskursive Verhandlung von Erfahrung und Erinnerung im (Post-)Sozialismus

Doing Socialism:
- soziale und performative Praktiken im Staatssozialismus und danach

Feeling Socialism:
- emotions- und sinnesgeschichtliche Studien zum Staatssozialismus und zur Transformationszeit: Deutung von Erfahrungen auf nicht-diskursiven Ebenen (körperlich, affektiv, sinnlich)

Remembering Socialism:
- Erinnerung an den Sozialismus und dessen Transformation und (politische) Kapitalisierung des Erinnerns
- Aufarbeitung von Sozialismus (bzw. auch bereits von Transformation) als formaler sowie emotionaler Prozess

Da diese – sich lediglich als Anregung verstehenden – Themenfelder zeitlich nicht zwangsläufig auf die Zeit vor 1989 begrenzt sein sollen, bietet sich zudem die Behandlung der Erfahrungen des Wandels sowie des Einbringens des sozialistischen Erbes in die Transformationszeit an. Auf diese Weise kann nicht nur der Frage nach Brüchen und Kontinuitäten nachgegangen werden, auch kann aufgezeigt werden, inwiefern, mit Koselleck gesprochen, inmitten politischer Umbrüche „sich die alten Erwartungen an den neuen Erfahrungen ab[arbeiten]“.

Das Tagungskonzept sieht vor, die Projekte und erste Ergebnisse vorzustellen, untereinander zu besprechen und von etablierten Forschenden – vornehmlich aus dem ZZF – kommentieren zu lassen. Überdies ist neben diesem inhaltlichen Tagungspart geplant, die jeweiligen Forschungsansätze und damit verbundene methodische und forschungspraktische Herausforderungen und Schwierigkeiten im Rahmen eines angegliederten Workshops gemeinsam zu diskutieren.

Wir freuen uns über Beiträge von Promovierenden und jungen Forschenden. Bis zum 31. Oktober 2018 sind ein Abstract mit maximal 500 Wörtern auf Deutsch oder Englisch sowie ein knapper akademischer Lebenslauf einzureichen.

Die Tagung findet am 21. und 22. Februar 2019 in Potsdam am ZZF statt. Die Konferenzsprache ist Deutsch; Referate können auch auf Englisch gehalten werden. Die Dauer der Präsentation soll 20 Minuten nicht überschreiten.
Den Referent_innen kann ein Zuschuss zu Reise- und Unterkunftskosten gewährt werden. Interessierte, die nicht vortragen möchten, sind herzlich willkommen, als Gäste auf eigene Kosten teilzunehmen.

Organisation und Kontakt: Christopher Banditt, Nikolai Okunew, Henrike Voigtländer
doktorandenforum@zzf-potsdam.de

Socialism – Experience and Rememberance. Young researchers in an established field.
16th Potsdam postgraduate forum on contemporary history, 21 - 22 February 2019

The socialist experience and its legacy is on everyone’s lips – be it as a template for the migration experience or as a possible explanation for the recent rise of populist and authoritarian parties in Europe.
This ongoing debate as well as the 30th anniversary of the Fall of the Berlin Wall provide an opportunity to reflect on the experiences of Socialism in the former Eastern Bloc and to discuss the various forms of remembrance after the times of upheaval: To what extent were the developments post-89/90 primed by the socialist past and how is that past dealt with in the process of remembrance and reappraisal?

The Centre for Contemporary History (ZZF) is hosting the 16th Potsdam postgraduate forum on “Socialism – Experience and Remembrance”, focusing on the era of Soviet Socialism in the second half of the 20th century in Europe and the following period of transformation(s) up to the present day.

PhD students of contemporary history and neighboring fields are invited to present their research and preliminary results including disparate experiences and various methodical approaches from the following range of topics:

Experiencing socialism:
- experience and remembrance as individual as well as collective phenomena in (post-) socialist societies
- discursive analysis of experience and remembrance in (post-) socialist societies
Doing socialism:
- social and performative practices during and after the socialist period
Feeling socialism:
- studies in the history of senses and/or emotion during socialism and during the period of transition: the interpretation of experiences on corporal-affective levels
Remembering socialism
- the remembrance of socialism and the transition period as well as the transformation of experience into (political) capital
- reappraisal of socialism (and the period of transition) as a formal as well as an emotional process
Contributions are not limited to the pre-1989 period and might cover the experiences of the following processes of sociopolitical change and the post-socialist time.

With this approach, we not only want to study fractures and continuities but also seek to test Koselleck’s statement – in an environment of severe socio-political unrest – that “old expectations worked themselves out on the basis of the experiences” .
The objective of the conference is to provide a setting where young researchers can present and discuss their projects and research findings and receive comments from senior researchers (primarily ZZF-fellows).

Additionally, we will organize a special workshop to address the various methodological and practical challenges associated with the specific theoretical approaches.

We welcome proposals from young researchers and PhD Students.
Please submit a 500-word abstract (German or English) and a brief C.V. by October 31st 2018.

The conference will take place from 21 to 22 January 2019 at the ZZF in Potsdam.
The language of communication is German and/or English. Please ensure that the length of your presentation does not exceed 20 minutes.
Travel and accommodation allowance can be granted for accepted speakers.
We welcome external listeners and guests to participate at their own expenses.
Organization and contact: Christopher Banditt, Nikolai Okunew, Henrike Voigtländer
doktorandenforum@zzf-potsdam.de

Programm

Kontakt

Henrike Voigtländer
Christopher Banditt
Nikolai Okunew

Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam Am Neuen Markt 1 D-14467 Potsdam

doktorandenforum@zzf-potsdam.de


Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung