"Tod und Krise. Totenfürsorge und Bestattungspraktiken im langen 19. Jahrhundert." Ein Symposium der HUG.

"Tod und Krise. Totenfürsorge und Bestattungspraktiken im langen 19. Jahrhundert." Ein Symposium der HUG.

Veranstalter
Anja Maria Hamann Nina Kreibig Katja Wolgast
Veranstaltungsort
Humboldt-Universität zu Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.03.2019 - 21.03.2019
Deadline
15.10.2018
Website
Von
Anja Maria Hamann, Nina Kreibig, Katja Wolgast

[english version below]

Als existentieller Bestandteil des Lebens ist der Tod in allen Gesellschaften allgegenwärtig und prinzipiell unumgänglich. Der praktische Umgang mit Toten ist dabei zwar stark von Traditionen geprägt, jedoch zeichnet sich für das 19. Jahrhundert ein kultureller Wandel bezüglich der Totenfürsorge und den Bestattungspraktiken ab. Medizinische Entwicklungen, technische Innovationen und zunehmende Institutionalisierung vor dem Hintergrund steigender Urbanisierung nahmen erheblichen Einfluss auf die Bestattungskultur(en).
Neben langfristigen Entwicklungen zeigten sich auch Krisen im Kontext von Sterben und Tod als Antrieb für innovative Praktiken. Obgleich der Krisenbegriff bisher ohne einheitlich akzeptierte Definition auskommt und damit stark umstritten ist, bietet er doch die Option, sich einem komplexen historischen Phänomen anzunähern. In dem für März 2019 geplanten Studierenden-Symposium wird es somit um die Frage gehen, wie sich Krisen – beispielsweise ausgelöst durch Epidemien, politische Unruhen oder Krieg – auf den praktischen Umgang mit Toten im langen 19. Jahrhundert auswirkten. Dabei gilt es zu ergründen, was im Kontext des Todes als Krisensituation wahrgenommen wurde; und wie mit der Verunsicherung durch den Tod oder potenziell zum Tod führenden Ereignissen, auch unter den Vorzeichen aufklärerischer Denkmodelle, umgegangen wurde.
Ziel des Symposiums ist es, die Begriffe "Tod" und "Krise" bezogen auf das lange 19. Jahrhundert zu schärfen. Indem die Thematik an konkreten Beispielen thematisiert wird, soll eine neue Diskussionsgrundlage geschaffen werden. Daher ist es erforderlich, dass der Krisenbegriff explizit von den Referentinnen und Referenten aufgegriffen wird. Vor diesem Hintergrund sind Beiträge gewünscht, die sich den Praktiken der Totenfürsorge oder Bestattungskultur bzw. den Diskursen in Krisenzeiten widmen.

Das Studierenden-Symposium richtet sich explizit an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler (Bachelor-/Masterstudierende, Promovierende und Post-Promovierende) aus den Bereichen der Geschichts-, Kultur-, Sozial- und Religionswissenschaften. Auch Vertreterinnen und Vertreter angrenzender Disziplinen, die die Bereiche Totenfürsorge und Bestattungspraktiken umfassen, sind eingeladen, sich zu bewerben.
Wir bitten Sie Ihre Exposés/Abstracts mit bis zu 500 Worten bis zum 15. Oktober 2018 an symposium@geschichte-tod.de zu senden. Die Sprache des Symposiums ist Deutsch, es sind aber auch englischsprachige Beiträge möglich. Die Vorträge und Präsentationen sollten eine Länge von 20 Minuten nicht überschreiten. Für Referierende werden Reise-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten im Rahmen einer Pauschale übernommen. Im Vorfeld des Symposiums ist eine Buchpublikation angestrebt. Die Deadline für die Einreichung der Beiträge ist der 01.12.2018.

Das Studierenden-Symposium ist eine Kooperation von Nachwuchswissenschaftlerinnen der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Potsdam/Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg und wird gefördert durch die Humboldt-Universitäts-Gesellschaft, die FUNUS Stiftung, die Stiftung Deutsche Bestattungskultur und das Selma Stern Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg.

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Death is an essential part of human life in all societies. How to handle with the dead is strongly conditioned by tradition, but in the nineteenth century there was a cultural change relating to the care of the dead and funeral traditions. Medical developments, technical innovations and the increase of institutions and urbanisation influenced the culture of funerals extensively.
Besides long-term developments also crises in the context of death and dying were an impulse for innovative practises. The term “crisis” has no consistently accepted definition so far and is therefore controversial. On the other hand, the term offers the option to approach a complex historical phenomenon.
In March 2019, this symposium conceived for students will discuss how crises – originated for example from epidemics, political riots or war – could impact the practical dealing with dead people in the long nineteenth century.
What kinds of crises have been detected in the context of death? How did people deal with the uncertainty of death? This question is especially important in the context of new ideas during European Enlightenment.
The purpose of the symposium is to clarify the terms “death” and “crisis” related to the long nineteenth century. Specific examples should be taken to develop a new basis of discussion on this topic. Therefore the papers shall treat the concept of “crisis”. Against this background, the symposium welcomes papers dealing with the practices of care for the dead, funeral traditions or discourses on times of crises. The symposium is explicitly addressed to young researchers (undergraduate, graduate and doctoral students as well as post-docs) in history, cultural studies, social sciences and religious studies. However, students of other disciplines are welcome too if they work on related topics.
Abstracts of no more than 500 words as well as a short biographical note shall be submitted to symposium@geschichte-tod.de by 15 October 2018. The symposium will be held in German, but papers in English are welcome too.
Travel and accommodation expenses will be covered by the organizers by means of allowances; catering will be provided too. A publication of the proceedings prior the symposium is planned. The deadline for the submission of the articles is set on 1 December 2018.
The symposium is a cooperation of young researchers from the Humboldt-Universität zu Berlin, the Universtät Potsdam and the Selma Stern Centre for Jewish Studies Berlin-Brandenburg. The event is sponsored by the Humboldt-Universitäts-Gesellschaft, the Funus Foundation, the Foundation Deutsche Bestattungskultur and the Selma Stern Centre for Jewish Studies Berlin-Brandenburg.

Programm

Kontakt

Katja Wolgast
Universität Potsdam
Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft
Am Neuen Palais 10
14469 Potsdam

symposium@geschichte-tod.de


Redaktion
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Thema
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung