Die Niederlage im Ersten Weltkrieg führte in zahlreichen Staaten Europas zum Untergang der Monarchien. Vier Kaiserreiche (Russland, Österreich-Ungarn, Deutschland und mit Verzögerung das Osmanische Reich) – darunter drei Vielvölkerstaaten – verschwanden von der Bildfläche. Im Deutschen Reich waren 23 der 26 Staaten Monarchien. Das Jahr 1918 brachte endgültig den Durchbruch der Republik als dominierende Staatsform in Europa. In Deutschland ist diese Zäsur mit der Ausrufung der Republik in Berlin am 9. November verknüpft.
Mentalitäten von Völkern wie von Individuen zeichnen sich durch ein großes Beharrungsvermögen aus. Wie lange dauerte es, bis eine Mehrheit der Bevölkerung diesen Systemwechsel zur Republik grundsätzlich akzeptierte? Stellten die Monarchie-Nostalgiker eine Belastung für das neue politische System dar? Welche Rolle spielten die gestürzten Herrscher und ihre Familien im politischen Diskurs ihrer Nation? Spielen sie vielleicht heute noch eine gesellschaftlich relevante Rolle? Diesen und anderen Fragen will eine Vortragsreihe im Friedrich-Ebert-Haus nachgehen, in der sechs Fallbeispiele näher beleuchtet werden sollen.

Der Eintritt ist frei. Vortragsbeginn ist jeweils um 19 Uhr.