Dr. Mascha Will-Zocholl
In diesem Sinne geht es bei der Frühjahrstagung um das Thema Arbeit(s)_struktur_bruch. Sie findet am Ort eines solchen Bruchs statt: dem ehemaligen Werksgelände der AEG in Nürnberg. An diesem Ort wollen wir uns mit unterschiedlichen Aspekten struktureller Brüche regionaler Arbeitswelten beschäftigten. Von Interesse sind:
- Ursachen von Widerständen und Dynamiken von Werks- und Standortschließungen sowie ihren Folgen;
- Lebensweltliche, betriebliche und/oder regional-politische Aushandlungs- und Konfliktprozesse um die Durchsetzung versus Verhinderung von Schließungen oder Ansiedelungen oder der regionalen Gestaltung ihrer Folgen;
- Individuelle, soziale und regionale Bewältigungsstrategien nach dem Ende oder dem Entstehen neuer regional relevanter Arbeitswelten;
- Geteilte und verbindende Erinnerungskulturen und Erfahrungsräume diverser Gruppen (Geschlecht, Alter, Migration, Beschäftigtenstatus, Erwerbsrolle in der Familie, direkt/vermittelt usw.);
- Institutionelle Rekonfigurationen, ökonomische und berufsbiografische Neustarts, ggf. auch Vergleiche unterschiedlicher Regionen und Strukturbruchdy- namiken; Zusammenhänge und Konflikte von lokalen industriellen Beziehungen und regionalen politischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren;
- Bewältigungs-, Transitions- und Innovationsstrategien im Zusammenhang mit Strukturbrüchen in Betrieben und Industrien, die Veränderung von Qualifikations- und Kompetenzrundlagen in Betrieben, die Neuausrichtung betrieblicher Organisation und Produkte im Zusammenhang mit der regionalen Arbeitsmarktpolitik.
Erwünscht sind insbesondere Beiträge, die solche Transformationsprozesse nachzeichnen und dabei den auf bestehende Unternehmen bezogenen Fallstudienblick erweitern um die regionale, ökonomisch-strukturelle, zeitlich-historische, lebensweltliche oder berufsbiografische Perspektive. Es sind auch Beiträge aus angrenzenden Disziplinen willkommen, etwa aus der regionalen Strukturforschung, der Stadt- und Raumsoziologie, der Geschichtswissenschaft, der Gender- und Migrationsforschung, der Arbeitslosen- und Armutsforschung oder der biografischen Forschung. Um bei aller Unterschiedlichkeit der Perspektiven einen gemeinsamen Fokus und einen lebendigen Austausch zu stiften, sollten alle Beiträge einen erkennbaren Bezug zu einem konkreten, regional zu verortenden Transformationsprozess im o.g. Sinne herstellen.
Wenn Sie Interesse an einem Beitrag haben, dann senden Sie bitte
- ein maximal 1-seitiges Abstract mit Titel und Ihren Kontaktdaten
- bis zum 15. Januar 2019 per Email an die Organisatoren/-innen der Tagung:
martin.krzywdzinski@wzb.eu; sabine.pfeiffer@fau.de; mascha.will-zocholl@hfpv-hessen.de
Die Benachrichtigung über die Annahme erfolgt bis Anfang Februar 2019.
Angenommene Beiträge sollen in den AIS-Studien 2/2019 veröffentlicht werden, die im September erscheinen werden. Der Einreichungstermin für die Erstfassungen der Artikel ist der 15.06.2019. An diesen Termin schließen sich ein Feedback der Heraus- geber/-innen und ggf. eine Überarbeitung der Artikel an. Die Endfassungen der Artikel sollen bis 1.9.2019 vorliegen.