Interdisziplinäre Summer School "Natur und politische Anthropologie"

Interdisziplinäre Summer School "Natur und politische Anthropologie"

Veranstalter
DFG-Forschergruppe 1986 "Natur in politischen Ordnungsentwürfen: Antike - Mittelalter - Frühe Neuzeit"
Veranstaltungsort
Ort
München
Land
Deutschland
Vom - Bis
29.07.2019 - 01.08.2019
Deadline
15.02.2019
Website
Von
Tabea Strohschneider, Department für Anglistik und Amerikanistik, LMU München

"Natur und politische Anthropologie"
Interdisziplinäre Summer School der DFG-Forschergruppe "Natur in politischen Ordnungsentwürfen: Antike – Mittelalter – Frühe Neuzeit" (FOR 1986)
(Sprecher: Prof. Dr. Andreas Höfele, Prof. Dr. Beate Kellner)
29. Juli – 1. August 2019
Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)

Die ‚Natur' des Menschen und die ‚Natur' politischer Ordnung sind seit der Antike in Korrelation zueinander gesetzt worden. Wie der Mensch als zôon politikón – als das für die polis, das stadtstaatliche Gemeinwesen, bestimmte Lebewesen – definiert wurde, so ist umgekehrt die Ordnung des Gemeinwesens aus der Natur des Menschen abgeleitet und unter Berufung auf sie begründet und legitimiert worden. Vorstellungen von der Natur des Menschen erweisen sich dabei im Laufe der Jahrhunderte als ebenso wandelbar wie die politischen Ordnungen, die sich auf sie berufen. Gleichwohl sind bei allem Wandel aber auch Kontinuitäten zu beobachten, die sich von den Kulturen des Alten Mittleren Orients und der griechisch-römischen Antike über das Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit durchhalten. Dieses Wechselspiel von Variation und Konstanz macht die Komplexität und den Reiz des Themas aus, das die Summer School in interdisziplinärer Perspektive zur Diskussion stellen möchte.

Es geht um die anthropologische Fundierung politischer Ordnung, um die Frage also, inwieweit diese Ordnung einer naturwüchsigen Disposition des Menschen entspringt und entspricht (oder entsprechen sollte) – oder auch, ob politische Ordnung erst gegen diese Natur, gegen einen prä-politisch anarchischen Naturzustand des Menschen, durchgesetzt werden muss. Wir wollen fragen, wie die Natur des Menschen als Argument in politischen Diskursen verwendet wird, welche Argumentationsmuster, Text- und Bildstrategien dabei zum Einsatz kommen und wie sich dies in kulturellen Praktiken niederschlägt. Es wird zu diskutieren sein, wie Naturargumente herangezogen werden, um Herrschaft zu legitimieren, beispielsweise dadurch, dass bestimmten Menschen eine besondere Eignung zum Herrschen zugeschrieben wird. Zentral ist dabei die Frage, wie die politische ‚Natur' des Menschen durch die Kategorien von Gender und Geschlecht kodiert ist; weiterhin auch die Frage, wie politische Anthropologie jeweils durch Vorstellungen vom Verhältnis des Menschen zu göttlichen Autoritätsinstanzen geprägt wird. Dies sind einige der thematischen Schwerpunkte, die in den Lehrveranstaltungen an konkreten Fallbeispielen aus der Antike, dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit erörtert werden sollen.

Willkommen sind Bewerbungen von fortgeschrittenen Studierenden, Promovendinnen und Promovenden der LMU und auswärtiger Universitäten aus folgenden Disziplinen: Theologie, Philosophie, Klassische und Neuere Philologien, Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte, Rechts-, Medizin- und Wissenschaftsgeschichte. Eine inhaltliche Nähe der eigenen Projekte der Bewerberinnen und Bewerber zu den Themen der Forschergruppe „Natur in politischen Ordnungsentwürfen: Antike – Mittelalter – Frühe Neuzeit" ist wünschenswert. Informationen zum Programm der Forschergruppe finden sich unter: www.for1986.uni-muenchen.de. Im Rahmen der Summer School wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Gelegenheit zur Vorstellung und Diskussion der eigenen Arbeiten geboten.

Die Kosten für Reise und Unterkunft der auswärtigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer über­nimmt die Forschergruppe. Gebühren fallen nicht an. Die erfolgreiche Teilnahme wird durch ein Zertifikat am Ende der Summer School bestätigt. Mit einer schriftlichen Hausarbeit kann ein Haupt- oder Oberseminarschein oder ein äquivalenter Leistungsnachweis in einem der beteiligten Fächer erworben werden. Wichtige Literatur wird zur Vorbereitung in einem Reader zugänglich gemacht.

Die Bewerbungsunterlagen umfassen ein Curriculum Vitae sowie ein kurzes Abstract über das derzeitige oder künftige Forschungsprojekt. Bewerbungen können bis 15. Februar 2019 per Post oder per E-Mail eingereicht werden.

Kontakt:
Dr. Tabea Strohschneider: tabea.strohschneider@anglisik.uni-muenchen.de
Jörge Bellin, M. A.: joerge.bellin@kunstgeschichte.uni-muenchen.de
Forschergruppe „Natur in politischen Ordnungsentwürfen: Antike - Mittelalter - Frühe Neuzeit"
Ludwig-Maximilians-Universität München
Theresienstr. 39
80333 München
Homepage: www.for1986.uni-muenchen.de

Programm

Kontakt

Tabea Strohschneider

Forschergruppe Natur, Theresienstr. 39, 80333 München

tabea.strohschneider@anglisik.uni-muenchen.de