Denkvermögen, Intelligenz und Begabung im 19. und 20. Jahrhundert

Denkvermögen, Intelligenz und Begabung im 19. und 20. Jahrhundert

Veranstalter
Susanne Schregel, Historisches Institut, Universität zu Köln
Veranstaltungsort
Ort
Köln
Land
Deutschland
Vom - Bis
04.03.2020 - 05.03.2020
Deadline
01.04.2019
Website
Von
Susanne Schregel

Denkvermögen, Intelligenz und Begabung im 19. und 20. Jahrhundert

Während die Geschichte der Emotionen in den vergangenen Jahrzehnten starke Aufmerksamkeit erhalten hat, ist die Geschichte der Kognition im deutschsprachigen Raum vergleichsweise blass geblieben. Zwar werden Fragen des Denkens und Erkennens in einer Vielzahl disziplinärer Teilfelder wie der Wissenschafts- und Wissensgeschichte, der Geschichte der Bildung und der Schule, der intellectual history, der Geschichte der Psychologie, der Psychiatrie und der Sozialgeschichte durchaus aufgegriffen. Jedoch fehlt eine felderübergreifende Reflexion über historische Facetten der Kognition und die Spezifika ihrer Erforschung. Der Workshop soll daher die Möglichkeiten und Grenzen einer solchen Reflexion am Beispiel der Geschichte des Denkvermögens, der Intelligenz und intellektuellen Begabung im 19. und 20. Jahrhundert erkunden.

Die Fragen des Workshops sind offen angelegt; sie zielen darauf ab, Facetten des Denkens und Denkvermögens als soziale und kulturelle Praxis und Modi der Interaktion mit der Welt historisch beschreibbar zu machen. Zu den möglichen Untersuchungsgebieten gehören Benennungen und Konzeptualisierungen des Denkvermögens und die Reflexion auf seine Figuren und Körper, Deutungen von Aufstieg, Steigerung und Niedergang der Intelligenz, Grenzen bzw. Erweiterungen des Intelligenten, und Verfahren und Methoden ihrer historiografischen Erfassung.

Auf diese Weise soll der Workshop eine Bestandsaufnahme über laufende Forschungen zu Fragen des Denkvermögens erlauben und, falls gewünscht, den Auftakt zu einem weiteren Austausch im Feld einer Historiografie der Kognition geben.

Mögliche Themengebiete umschließen:

- die Wissenschafts- und Wissensgeschichte von Intelligenz und Begabung, etwa die Geschichte der Intelligenz(-diagnostik), der Hirnforschung, der Kognitionspsychologie, der pädagogischen Begabungsforschung, der Soziobiologie, der Kognitionswissenschaft, der Neurowissenschaften, und verbundene Praxisfelder

- Konzeptionen, Begriffe und Imaginationen des Denkvermögens, der Intelligenz und Begabung, einschließlich benachbarter Gebiete wie der Klugheit, der Weisheit, der Dummheit, der geistigen Einschränkung und Behinderung

- Figuren und Körper von Intelligenz, Denkvermögen und intellektueller Begabung, wie „Idioten“, „Schwachsinnige“, „eggheads“, Intellektuelle, „Hochbegabte“, nerds

- Intelligenz“training“ und Intelligenzsteigerung, „Denksport“, Denkratgeber, cognitive enhancement; Diagnosen des
„Begabungsschwunds“ und Intelligenzverfalls

- Grenzfiguren des Intelligenten: Intelligenz jenseits des Menschen; Tierintelligenz; Künstliche Intelligenz

- Methoden und Ansätze einer Historiografie der Kognition

Interessierte senden bitte bis zum 01.04.2018 einen Themenvorschlag (abstract) für einen 20-30 minütigen Vortrag an s.schregel(a)uni-koeln.de.

Der Workshop findet statt vom 04.–05. März 2020 an der Universität zu Köln. Reise- und Übernachtungskosten können in der Regel übernommen werden.

Die Veranstaltung erfolgt im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts „Un/Doing Differences. Eine Geschichte der Intelligenz (Deutschland, Großbritannien, ca. 1880–1990)“ (GZ: SCHR 1311/2-1).

Programm

Kontakt

Susanne Schregel
s.schregel@uni-koeln.de