„…mit Belgien ist das so eine Sache.“ 5. Workshop des Arbeitskreises Historische Belgienforschung
1. bis 2. November 2019 in Eupen, Tagungszentrum Kloster Heidberg
Im Mai 2017 wurde in der Süddeutschen Zeitung anlässlich der Debatte um die neue Bezeichnung „Ostbelgien“ für die „Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens“ die Inhaberin eines Pralinengeschäfts in Eupen mit dem Stoßseufzer zitiert, dass es mit Belgien „so eine Sache“ sei. In dieser komplizierten „Sache“ wurde vor einhundert Jahren, als der Erste Weltkrieg endete, ein neues Kapitel der deutsch-belgischen Geschichte aufgeschlagen. Die deutschen Gebietsabtretungen infolge des Versailler Vertrags bildeten die Voraussetzung für die Entstehung der heutigen Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien.
Es ist daher ein glücklicher Zufall, dass der fünfte Workshop des „Arbeitskreises Historische Belgienforschung“ am 1. und 2. November 2019 in Eupen stattfinden wird. Auch wenn, wie die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 endgültig bewiesen hat, Belgien endlich nicht mehr nur ein „Geheimfavorit“ ist, bleibt es in der deutschsprachigen Forschungslandschaft außerhalb eines kleinen Kreises von Spezialistinnen und Spezialisten nach wie vor vergleichsweise wenig präsent. Diesen Zustand, der angesichts der Bedeutung Belgiens für die europäische Geschichte ungerechtfertigt ist, zu ändern, erblickt der „Arbeitskreis Historische Belgienforschung“ weiterhin als seine Hauptaufgabe.
Dieser Workshop mit großzügiger Unterstützung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Ostbelgiens und in Kooperation mit dem Zentrum für Ostbelgische Geschichte wird, aus gegebenem Anlass, einen Schwerpunkt in der Geschichte der deutsch-belgischen Grenzregion haben, ansonsten aber, wie alle bisherigen Tagungen, thematisch und zeitlich offen sein. Er ist interdisziplinär ausgerichtet und lädt ausdrücklich nicht nur Historikerinnen und Historiker, sondern auch Vertreterinnen und Vertreter anderer (geistes- und sozial-)wissenschaftlicher Disziplinen zur Vorstellung ihrer Projekte ein, insbesondere aus den Literaturwissenschaften, der Kunst- und Kulturwissenschaft, der Theologie oder den Politik- und Sozialwissenschaften. Der zeitliche Rahmen ist von der Zeit des Aufstandes in den südlichen Niederlanden 1792 bis in die Gegenwart gespannt. Den Vortragenden stehen zwanzig Minuten zur Präsentation ihres Vortrags zur Verfügung, um genügend Zeit für eine intensive gemeinsame Diskussion zu haben. Die Tagungssprache ist Deutsch; Vorträge können aber auch in englischer Sprache gehalten werden.
Erbeten wird ein Abstract (1 Seite), begleitet von einem kurzen Lebenslauf, bis zum 15. Mai 2019 an folgende E-Mail-Adresse: mrowka@ub.uni-koeln.de
Die Rückmeldung über die akzeptierten Vorträge wird Mitte Juli 2019 erfolgen. Verpflegung und Übernachtungskosten der Referentinnen und Referenten werden übernommen, die Fahrtkosten müssen jedoch selber getragen werden. Die Veröffentlichung der Beiträge in der Arbeitskreis-Schriftenreihe „Historische Belgienforschung“, in der bereits die vier vorangegangenen Tagungen dokumentiert sind, ist geplant.
Sebastian Bischoff (Universität Paderborn), Christoph Jahr (Humboldt-Universität zu Berlin), Tatjana Mrowka (Universitäts- und Stadtbibliothek Köln), Jens Thiel (Berlin)